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discovery art fair Cologne Earth day 22.04.2023

22.04.2023, EARTH DAY, discovery art fair, und Katja Gehrung putzt die Erde in ihrer „Schönen Neuen Welt“

Als Freund der Erde, wie schon T.C.Boyle 2000 titelte, mit Besorgnis um Klimawandel und theoretischer Aktionswilligkeit zu Umweltbelangen, begibt sich Katja Gehrungs Heldin ins Wasser, in einen Fluss vielleicht, und säubert ihren Globus. – Es gibt viel zu tun, erinnert man sich, „packen wir´s an“ der Slogan, der nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, und das Denken einer überinformierten, mit Massen an Bildern und Inhalten vollgestopften jungen Generation braucht Ruhe! Braucht Auszeiten, braucht die Möglichkeit den Fokus auf Stills zu setzen. T.C.Boyles Geschichte spielt 2025, bis dahin sind es nur noch zwei Jahre, aber es scheint, als steckten wir heute in seiner Geschichte mittendrin!

Die Bewegtbilder mal anhalten denkt man kurz, Stillstand aushalten, den letzten Moment mal kontemplativ sacken zu lassen fühlt man sich aufgefordert, darüber hinaus zu durchdenken, was durch die Augen die Grenze von außen nach innen passiert hat, und nun das Feuerwerk an den Synapsen in Gang setzt, das im Gehirn zu Gedanken führt, die wieder nach außen funken. Aus der Vergangenheit in die Zukunft denken,… -warum nicht umgekehrt? Mit dem Wissen der Gegenwart die nächsten Auflagen der geschriebenen und gedruckten Wahrheiten, vermeintlichen Wahrheiten, durch die neuen Erkenntnisse erweitern! - Nicht ersetzen. Es gilt zu wissen, wie man an den Punkt gekommen ist, an dem man heute steht. Es heißt also: Quellen sichern! Quellen, die zurückblicken lassen, um Wissen in die Zukunft zu tragen. Quellen, wie steinerne Bücher. Vielleicht gesägt, geschliffen und poliert. Vielleicht Steintafeln, wie schon beim biblischen Moses! Vielleicht aber auch Skulpturen. Wie bei LUCO CORMERAIS` „Ostinato“ – Einer Sculpture sur marbre.

Nicht zuletzt Bildhauer und Steinmetze wissen wo sie zu finden sind die stillen Götterboten. Petrografische Meisterwerke, in denen man lesen kann, wie die Erde funktioniert. Die physikalischen Abläufe, ja vielleicht das Universum allgemein. In vulkanischer oder plutonischer Entstehung, Verwitterung, Auflösung und Sedimentation oder Versenkung und Metamorphose. Wie die Stoffe mit- und untereinander reagieren und immer wieder in neue Zyklen eintreten. Wie sich Materie zusammenballt, Cluster (ge)bildet (werden können), Systeme stabilisiert oder auch wieder zerstört werden und wie man quergedacht alles Wissen aus den verschiedensten Einzeldisziplinen auch auf andere Fachbereiche übertragen und anwenden kann.

Die Geschichte ist voller Beispiele , wie Mensch, der sich der göttlichen Weisung zufolge die Erde untertan gemacht hat, immer wieder Grenzen überschritten hat. Die gegenwärtige Gefahr der Überschreitung von Grenzen naturwissenschaftlicher Forschung wird von ODED LEVRAN angemahnt. Vielleicht unbewusst macht er darauf aufmerksam, dass man aus dem Niedergang der Reiche, dem Fall der Imperien durch die Geschichte hindurch, in den Sprachen der Welt überliefert, lesen kann, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten. Seine sich auflösenden Blätter, auf denen sich noch Fragmente alter Karten erkennen lassen, sind wie ein stiller Vorwurf an die Menschheit selbst.

Was die Steine nicht selbst überliefert haben, oder die Blätter, die so fragil und schutzbedürftig sind, erzählen die kunstfertigen Arbeiten aus dem, was der Planet dem Menschen schenkt, wie unter anderem organisch reproduzierbare Stoffe, wie zum Beispiel Wolle, aus denen man Gewebe fertigen kann. Netzwerke, wie es Tiere, wie Spinnen oder Raupen vormachen, die Schutzräume, oder Fallen erschaffen. - Gesponnen, gehäkelt, gestrickt, oder gewebt, mit natürlichen, oder künstlich erzeugten Pigmenten, in denen man Geschichten und Erzählungen einbauen kann, und die man textil als wandelnde Bücher in der Mode, oder als Überlieferungen in Tapisserien, wie denen von FELIX HASPEL, lesen kann.

Botschaften aus fremden Ländern, oder fernen Welten, die als Schönheiten getarnt zum Nachdenken anregen. So, wie Bilder von Spielereien mit Phasenreaktionen und Fluidmischungen wie bei LESLEY VAN BART.

Auch Bilder, die menschliche Bewegung in Schlaufentechnik überliefern, wie bei MARTINA HAMRIK, können als Andeutung der Erforschung von Schnittstellen verstanden werden. Die abstrahierte Nachahmung von Deep Face Simulationen könnte man aus KATJA NORDMEYER´s Portraits herauslesen. Analog wie sich Materie beim variabel viskosen Durchgang durch Lochbleche verhält, oder durch andere Leichtbaustoffe mit verschiedenen Öffnungsweiten.

Leerräume, Hohlräume, Öffnungen, die Möglichkeiten der Füllbarkeit und Auskristallisation bieten. Wie Höhlen, Stollen, Bohrlöcher, oder andersartige, vielleicht entgaste, oder ausgepumpte leere Räume, die nun offen sind und in denen das nicht Sichtbare mit dem umgebenden Festkörper reagiert. Und ein kurzer Gedanke keimt vielleicht auf: Welche Rolle spielen die physikalischen Rahmenbedingungen des Spektrums des Lichts in seinen verschiedensten Wellenlängen? Bis hin zum nicht mehr messbaren Nichts! Dem absoluten NULLPUNKT! … Können die Hohlräume als Bremsen für Geschwindigkeit dienen? Die ein System zurück zur Ruhe bringen, so dass die Rahmenbedingungen je nach atomaren und Strahlen-variablen Bedingungen Kristallwachstum in gigantischen Dimensionen begünstigen, wie in der Mine von NAICA in Mexiko? Lichtbrechungs-ändernd, also richtungsablenkend? Materialstabilisierend? Oder destabilisierend? Intrakorporal? Im Festkörper Erde! Unter welcher Spannung und unter welchen Rahmenbedingungen würde ein System spontan zusammenbrechen? Welchen Impuls braucht es, welche Impulsstärke, wie müssen Parameter verändert werden, um eine Supernova auszulösen, so dass Materie in reine Energie übergehen kann? Menschen bauen Simulatoren, setzen in den voll vernetzten Supercomputern dieser Welt Simulationen in Gang, lassen 3D-Drucker ausdrucken, was zuvor in den Programmen kreiert und errechnet wurde, Teilchenbeschleuniger beschleunigen Teilchen und Atome, Fusionsreaktoren sollen die Energie der Zukunft absichern, Solar Power Plants (Solarkraftwerke wie NOOR oder Quarzazate in Maokko, oder IVANPAH in Californien) sind die in die Atmosphäre reflektierende Verheißung für die energetische Optimalversorgung, virtuelle Kraftwerke stehen schon in die Matrix geschrieben und die vektoriell beschleunigten Teilchen rasen allgegenwärtig durch Raum und Zeit.

Die Wolkendichte kann von einer auf die andere Sekunde variieren und Sprünge machen, und der Mensch wähnt sich in dem Glauben alles zu beherrschen. LUCO CORMORAIS zeigt in der Kunst, wie das funktioniert,... mit der Beherrschung (von unter anderem Schwärmen, oder Wellen)!

Es sei erlaubt, ein großes Fragezeichen über alles zu setzen. Pünktlich zum Earth Day, an dem man auf den fragilen Planeten Erde schaut, des Menschen Heimat, und Ort, an dem Kreativität und menschlicher Schöpfergeist sich sein eigenes Abbild als KI erschafft, die kurz davor steht zu übernehmen. Die Discovery Art Fair Cologne 2023 kann diesbezüglich vielleicht auch (unter anderem) als Mahnung verstanden werden, sehr genau darüber nachzudenken, wo Grenzen sind, an denen man stoppen sollte.

Und wieder taucht man ein in die Positionen einer wunderbaren Auswahl an Künstlern, die unter anderem auch aus weiter Ferne angereist sind, um gemeinsam zusammenstehend, für eine Erde, die genug für alle hat, nicht nur schwarz zu zu malen, sondern auch innovativ und lösungsorientiert nach vorn zu blicken, in eine Zukunft für die nächste Generation, die zeigt, dass sie die Mahnungen der letzten Generation nicht überhört, bzw. übersehen hat. So haben mit der ARIA GALLERY - YOO CHOONGMOK - Glasperlen als Tropfen auf naturbelassener Leinwand den weiten Weg von Südkorea auf sich genommen und die dadurch entstehenden Spuren zeigend, werden sie zum Sinnbild für Wasser auf Erde, das Lebenselixier, aus dem wir alle schöpfen.

Die zahlreichen Besucher der discovery art fair zeigen: Das Interesse an den künstlerischen Positionen ist groß. Man hört aus den Gesprächen, dass sich die meisten einig sind: Es gibt noch einen sehr großen Berg abzuarbeiten, um unser Paradies zu sichern. - In der Zwischenzeit darf man sich einfach von der Schönheit in der Kunst verzaubern lassen und vielleicht lächeln über Werke, wie ISTAR, dem Oliven-hölzernen Drachen von MYRTHE RÖDELBERGER, der an der Kette liegt und vielleicht nur auf den entscheidenden, richtigen Moment wartet, bis er sich losreißen kann und wirken, so dass Mensch nur noch zusehen kann.

- ERGEBNIS OFFEN!

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