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Kubach-Wilmsen Fondation mit der Ausstellung "Körper"

Steine wie Permafrosttauen (oder Klimts Mantel) - Querdenken erlaubt in der Fondation Kubach-Wilmsen in Bad Münster am Stein

Vielleicht erinnert man sich an Klimts „Kuss“ Herbstfarben-goldgelb das Gewand, dazwischen vielleicht abgeerntete, schon durchgepflügte Äcker, vielleicht gekalkt, um zu bessern, zu düngen,…und die Angebetete im Blumengewand, wie Frühling und Blüte, vielleicht als Symbol für das Leben…oder eine Andere, im Gewand, auf dem tausende Augen ruhen,… Augen, wie sie bei Kubach Wilmsen angeschliffen angedeutet werden, bei den Stein-Kokons, um durch den Feinschliff alle Feinheiten herauszuarbeiten, die am rauen Stein nicht sofort ersichtlich wären. Und wie man bei Klimt vielleicht an das Fliegen über Landschaften goldgelber und andersfarbig Felder denkt, so denkt man bei Kubach Wilmsens „Steinkokon“ aus brasilianischem „Verde Marinace“ an tauende Permafrostböden und entgasende Landschaften.

Methan, weiß man spätestens seit Frank Schätzings Schwarm, und hat es in den Medien gehört, wie gelesen:… ein Problem. So viel folgenschwerer für die Atmosphäre, als Kohlendioxid. Chemisch CH4, Siedepunkt -161,6°C, Schmelzpunkt -180°C. Andererseits: ter atmosphärischen Bedingungen: Biogas! - Bio! - Bionik! - So viel, was man schon weiß und so viel, was man noch lernen will. - Vielleicht. Und bei Kubach-Wilmsen liest man in der Bibliothek der Gesteine. Ist Bildhauern und Künstlern,… Skulpteuren auf der Spur, die sich mit Steinen auseinandersetzen und das Besondere in den Steinen herausarbeiten. Wie quergedachte Landschaften von oben, oder geometrische Extravaganzen wie Davidstern oder Radioaktivitätssymbol in Marmor, oder bläulich irisierend schimmernde Zwillingslamellen, wie Schmetterlingsflügel von blauen Faltern, in schwarzen Graniten, vielleicht Labradorit, aus dem hohen Norden und auf den Feldern leuchtet das Korn der früh- bis notreifen Sorten erntereif vor der Kulisse des Rotenfels.

Vielleicht stellt man sich ein Kind vor einem Kunstwerk vor,… während die Eltern schon einen Schritt weiter sind, weil sie glauben schon alles gesehen zu haben, zu kennen, zu wissen,…

Das Kind steht noch immer da und stellt sich Fragen,… wundert sich, wie es das Wesen eines Kindes ist, während eine Fliege vielleicht durch einen Raum summt oder eine Biene vor einem Fenster, die sich in die voll klimatisierten Räumlichkeiten eines Museums verirrt hat und ihren Tod erahnt, raus will, wieder in Freiheit, wieder in die Blütenmeere draußen, in die lockenden Farbenmeere, wie auf dem Kleid von Klimts Geküsster. Geküsst von Einem, dessen Mantel wie das Herbstmeer aus Getreide scheint, unterbrochen von schwarzen Feldern, rechteckigen Spots, vielleicht Wasser, dunkle Erde, frisch gepflügt, oder Becken voller Öl, oder anderen dunklen Flüssigkeiten, Tiefe andeutend, durch das Schwarz, Analogien, an die man sich erinnert, vielleicht.

Die dunklen Flächen,… die dunklen Spots,… das Dunkle… fasziniert!

Wie das Kind im Museum vor Klimts „Der Kuss“ überlegt, beim verzweifelten lauten Insektensummen vorm Fenster,… wundern sich vielleicht auch Betrachter des Steinkokons aus Brasilianischem „Verde Marinace“ bei Kubach Wilmsen. Wie ein überdimensionaler geschliffener Strand- oder Flusskiesel liegt er da, in dem offenen Raum, unter freiem Himmel, der Findling, inmitten der Ausstellung „Körper“ aus großformatigen Fotografien von Milena Naef umgeben, hängend an Tadao Andos Betonwänden. - Abbildungen von Konstruktionen, die Stein und Mensch miteinander verbinden und scheinbar Unvereinbares, Getrenntes ineinander verschlungen zeigen.

Die Schwere von Stein, alles was Stein aussagt, aussagen kann, bei Kubach-Wilmsen wird unter anderem gezeigt, wie man dem Gewicht der Gesteinsmasse(n) die Schwere nehmen kann. Vielleicht durch Herauslösen von Stoffen und Elementen, also „Porodieren“, vielleicht durch Anbohren, vielleicht aber auch einfach nur durch Kontemplation im freien Raum.

Hier kann man entdecken wie Erde funktioniert. –

Bei Kubach-Wilmsen ist eine Bibliothek der Steine aufgebaut, in der man lesen kann, wie sich Erde entwickelt hat und wie Licht mit den Strukturen der Mineralbildungen spielt. Erst einmal an die Oberfläche gebracht glitzern Steine, schimmern, leuchten, vor allem, wenn angeschliffen. Oder einfach nur nass im Wasser liegend.

Wilmsens „Steinzeitungen“ liegen inzwischen an vielen Orten der Welt und man erkennt sie sofort. Zum Beispiel in Mainz vorm Gutenberg-Museum, wo dem Schriftsetzen und Überliefern von Information, sowie der Geschichte der Kommunikation ein Denkmal gesetzt wurde.

Die Buchsäulen vis à vis des Rotenfels des Saar-Nahe-Beckens, der je nach Lichteinfall und Wellenlänge des Lichts rot leuchtet, was ihm den Namen gab, leuchten weit in ihren natürlichen Farben. Ein herrlicher Kontrast zum Rotenfels. - Der Fels gilt, laut Wikipedia (Stand 07/2023), als die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien

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