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KUNSTRAUM GREVY und SAVAGE BEAUTY

Kunstraum GREVY und SAVAGE BEAUTY

Soloausstellung von FLACA bis zum 5.5.2023

CoWorkingSpaces, neues Arbeiten und Kunst ganz nebenbei, in einer besonderen Galerie in der Kölner Südstadt.

Galerie oder Seminarraum? Warum ODER? Warum nicht UND? Warum nicht ALLES? - Alles in einem?

All in ONE! - ALLEINS!

Und „Lilly“ aus der Serie „Blüten“ in überdimensionaler Größe, neben dem 6-stufigen Treppenaufgang zeigt, was Material bewirken kann.

Wie man vergrößern, verschönern, Form und Farbe erhalten kann. - Je nach Chemismus. Die Zukunft ist noch nicht geschrieben, wird jetzt erdacht, erforscht, geformt, gezüchtet, mit Fehlversuchen, wie dem Dornauszieher „SPINARIO“, vielleicht.

Den perfekten Materialien auf der Spur, hochglänzend, glitzernd, diamanten funkelnd, die Natur nachahmend, sich von den Arten abkupfernd, kopierend, in die Organismen einbauend, weiß man im Kunstraum Grevy: MATERIAL MATTERS!

Die CHEMO-TECHNISCHEN MÖGLICHKEITEN ausschöpfend, überliefert der schweizerische Skulpteur FOS mit dem Gastbeitrag „Dornauszieher“ eine Arbeit, deren Material an die Arbeiten von Aljoscha bei Prisca Pasqueur erinnern. Und wie eine aktualisierte Fassung,… Fortführung der Arp´schen Arbeit in der Vergangenheit wirken. -Diese Arbeit begann vor über hundert Jahren.

Das Spielen mit Parametern wie Druck und Temperatur, mit fluiden Phasen, mit Materialien, mit Chemie, mit Hinterlassenschaften und Strahlung.

Materielle Phasen, erstarrt zu bizarren Formen, beziehungsweise, wie in Fall von FOS, körperlich aberrante Wesen, sind das Ergebnis, das man sieht. Vielleicht Jünglinge, vielleicht auch andere, nach eigenem Gusto erschaffene Formen und Körperlichkeiten. - Je nach Belieben. Je nach Material.

Kunstsoff?

Keramik?

Stein?

Organisch?

Anorganisch?

Wiedererkennbar?

Die Skulptur umrundend taucht man ein in das Wesen der Form. - Von wo schaut man? - WER SCHAUT? Und die menschenähnliche Form spielt mit den Fotografien von FLACA! - Hinter Glas! Was ist jenseits der Oberfläche? Hinter dem Glas?

Was für GLAS? Glas, wie Haut? Transparent? Aus Zucker? Wie rote Glashasen. Zu Ostern? Nur ohne rot? Im roten Haus, hinter dem Hof. Dem Hinterhaus am Hinterhof. - Wie Zuckerfäden? - Rotierend geblasen zusammengeballt und aufgetürmt zu Zuckerwatte…? Die man vielleicht wieder in Form pressen will?

In wie vielen Schichten kann man arbeiten? Kann man einbinden? Wie kann man formen? Kann Form erhalten werden? Wie brutal ist Schönheit? Wie gefährlich der Wunsch danach? Wenn (sich) alles versagt wird zur (Selbst-)optimierung. Mal mit smartem Endgerät (gegenwärtig), mal ohne. - Zum Erhalt von Jugend. Zum Erhalt von Schönheit.

Und welche Rolle spielen die Hilfsmittel? Das Material.

Und zu welchem Zweck überhaupt?

In der Ausstellung SAVAGE BEAUTY wird die Fantasie auf die Probe gestellt.

Wohin führen die Ansichten, die FLACAS Arbeiten hinterlassen?

Welche Fragen kommen auf?

Welche Wünsche?

Welche Sehnsüchte?

Welche Gedanken?

Welche Diskussionen schreien danach geführt zu werden?

In der Ausstellung SAVAGE BEAUTY von FLACA (https://flacas-art.de) geht es um die „Schönheit des Weiblichen, mit all seinen Kontroversen, Ecken und Kanten“. - Weiblichkeit, die lockt, und verführen will. Erotik und Symbolik, mit der verzaubert und verführt werden soll und FLACAS Appell richtet sich an ALLE: Schaut hin! Schaut genau, wie Material verführt. Materie! - Wie Mode verführen kann. - Wie Sehnsüchte geweckt werden und Verlangen und Begierde aufgebaut werden, für eine der wirkmächtigsten Industrien überhaupt, der Sex- und Pornoindustrie für den Markt der Eitelkeiten. Mit der Blümchenvariante für die Märkte ganz allgemein! Als Einstieg für alles, was da noch kommen kann. - Soll. - Vielleicht.

Und dann schaut man genau, schaut hin und erkennt die Modelle, die fragil und zerbrechlich sind, deren Herzen am seidenen Faden hängen und fortgetragen werden, vom GAS in den Ballons, an denen sie hängen. Einsatzbereit, schlafend vielleicht. Noch. Und man erinnert sich vielleicht an einen Film aus dem Jahre 2012: „Cloud Atlas!“

Die Sleeping Beauties von der Discovery Art Fair fehlen, aber dafür sind andere zur Schau gestellt.

Gefesselt, gebunden.

Im Cloud Atlas sind es die Seifen, die in den Schlaf schicken. Gewonnen, aus den Knochenmühlen der Zeit. Kannibalistisch-animalisch.-- Riten, denen der Allesfresser Mensch erlegen ist.

Der Wunschpunsch von Michael Ende funkt vielleicht ins Hirn, man erinnert sich an Geschichten, wie die der „Kanincheninsel!“, oder „Alice in Wonderland“, es tauchen vielleicht Bilder aus Geschichte vor dem inneren Auge auf und am Ende bleibt die Erkenntnis: Des Menschen Schöpfergeist steht der wahren Schönheit entgegen, obgleich er dieselbe im Kopf hat. Was schön ist, ist schön und kann gleichzeitig hässlich sein, wenn das Innere nicht in der Lage ist mitzureißen, wenn die Außenwirkung dunkel und deprimierend ist. Aber gegen das Dunkle kommen dann die Engel, die keine Flügel haben.

Und sie sind kampfbereit. Kampfbereit, wie die „Girls with Guns“!

5x5 Girls! Unter anderem schon als Stelenfeld ausgestellt im Hochbunker in Ehrenfeld. Die meisten Girls without Shame, auf ihrem Feldzug gegen Prüderie, religiöse Repression und sexuelle Ausbeutung. Und mittendrin Malala, mit ihrer Aussage „I AM STRONGER THAN FEAR!“. Am historischen Standort einer Synagoge. - Ein Hochsicherheitsgebäude, als Symbol für eine Zeit, in der Menschen all ihre Un-, nein, besser: Nicht-Menschlichkeit bewiesen haben, als sie im Wahn völkischen Denkens zur Optimierung von Rassen und zur ARTENTRENNUNG die unmenschlichsten Versuche unternahmen, und mit allem spielten, mit dem man so spielen konnte. – Herumexperimentierend.

Hat man damit aufgehört, nur weil ein Krieg verloren war?

Technik, Lichttechnik, Spiegelreflexe und Bewegtbildphantasien….in den vergangenen hundert Jahren haben sich die Möglichkeiten exponentiell vervielfacht. Quantensprünge in Mathematik, Physik, Chemie und Biologie haben in ALLE Bereiche hinein alles verändert, und im homeoffice ist man inzwischen derart vernetzt und breit aufgestellt, dass bereits die Jüngstenschon Geheimnisse aufdecken können, die hätten verborgen bleiben sollen.

Niemand will in die Zeit des Mittelalters zurück. Wer aber schützt heute die Schützenswerten? All die fragilen Schönheiten und zerbrechlichen Seelen?

Die kindlichen Gemüter und den ahnungslosen Frohsinn?

FLACAS Girls with Guns kämpfen mit ihren Möglichkeiten. Mit Stift und Papier, mit Leinwand und Pinsel, mit Spiegelreflex und digitalem Puls bewaffnet,… und das Morgen hört zu, wenn erzählt wird, von den Geschichten, die heute geschrieben werden, über die Unmenschlichkeit des Menschlichen.

FLACAS Werke sind nahezu alle hinter Glas. Das Glas ist Schutz. Wie Außenhaut. Nicht gefasert, vielleicht als PLEXI-, nicht körnig, eher beim Guss schock-erstarrt.

Transparent!

Und das Licht spielt mit dem Medium der Wahl. - Dem transparenten Material. - Wie spiegelt es sich? - Das Licht? - Wie wird es gebrochen?

Aufgespalten ins Spektrum. An den Ecken und Kanten? Oder den fließenden, fluiden Strukturen? Wie muschelschalige Aufbrüche. Ist Glas wirklich immer nur SiO2? Nicht auch mal CO2? O2 eingeschlossen in C. Im CO2, aufgebrochen in C plus O2, durch beschleunigte Elementarteilchen vielleicht, zur Isolierung von C, für Diamanten (hochdruckgepresst, aus Pipes herausgeschleudert, vielleicht im Kimberlit, vielleicht in situ, in natura, vielleicht tief im Süden, vielleicht hoch im Norden, vielleicht technisch erzeugt, vielleicht…. ) Wäre das möglich? - Vielleicht, vielleicht, vielleicht,… alles in allem am Ende ein Gitter nur, Diamantstruktur,vielleicht, dann geschliffen, das Licht brechend, je nach Schliff, je nach Kante, je nach Gitter, geregelt, oder ungeregelt, infinitesimal veränderlich, im Raum, nach Atomanordnung, vielleicht Regenbogenfarben, vielleicht glitzernd, voller Feuer, in allen Farben des Spektrums! Das sich ändert, je nachdem wie sich alles dreht. Wie in kleinen Kaleidoskopen. Aus Silber. Oder doch besser Gold? - Oder irgendwas ganz anderem? Und wenn ja: WAS? – Hauptsache schön! - Aber was ist schon schön?

Beauty will save the world!

Man arbeitet daran! Jeden schön machen,… das große Vorhaben. Das Forschungsprojekt. - Fürs Glück! – Für wessen Glück? - Für Jeden? - Oder doch nur je nach Bezahlbarkeit? – Und überhaupt: Wer entscheidet über Schönheit?

Was ist schön? Was hässlich? Was gut? Was böse? Was richtig? Was falsch? Wie muss Materie beschaffen sein? Die Gefühle weckt? Sich gut anfühlt? Schön ist?

Fließendes erstarren lassen, wie Glasschmelzen, aus denen Figuren werden. Wie bei Foz vielleicht.

Vielleicht zufällig, vielleicht koordiniert. Vielleicht geblasen, wie in Murano, oder an anderen Orten,

wo man der Schönheit Form und Farbe verleiht.

Material?

Wie die Glasbläser Glas geblasen haben, seit Jahrhunderten, seit man Sand und Silizium verstanden hat, kann man auch anderen Stoffen Farbe und Form geben.

Welchen? Wie?

Kunststoff? – Fasern? - Organisch? - Synthetisch? - In welchem Design? - Intelligent? - Intelligent Design?

FLACAS ARBEIT ist so tiefgründig und bewegend, so voller Power und Mut, so voller Tabubrüche und tieferem Sinn, dass man hinschauen muss. „Kunst für die Emanzipation der Frau, Liberalität, Toleranz und die freie Verfügung über den eigenen Körper“ Ihre rund 70 Ausstellungen in den vergangenen zehn Jahren sprechen für sich und dürfen im Kunstraum Grevy, neben dem Coworking Space und Raum für Seminare und Workshops durchaus kontrovers diskutiert werden. Wer den Blick nicht abwenden kann ist von ihrer SAVAGE BEAUTY schon infiziert. Die digitale Gegenwart hat gezeigt, man kann vielen Ansichten nicht entkommen, jetzt heißt es damit umgehen zu lernen. Das ur-menschliche, den Instinkt, aus seiner Schmuddelecke, nach moralapostolischer Verbannung, wieder herauszuholen, ist FLACAS unverwechselbarer künstlerischer Appell, damit durch falsch verstandene Scham nicht länger der menschliche Trieb zu Missbrauch (ver-)führen kann.

Wird das am Ende im Coworking mit Arnd Schäfer vom Kunstraum Grevy und Sven Nowak von Kunstnavigation gelingen?

FLACAS ART reizt 2023 über eine Laufzeit von der Vernissage, am Freitag den 14.04. 18-21 Uhr, bis zur Finissage am 05.05. 18-21 Uhr und es darf gefragt werden: Will beauty really save the world?

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