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STROKE ART FAIR München am ersten Mai-Wochenende 2023

STROKE ART FAIR München am ersten Mai-Wochenende 2023

Street Art, Live Painting und Gegenwartskunst zeigen bei Sonnenschein all das Gute, das Leib und Seele zusammenhält.

Während überall die Kirschblüte und Blütenpracht anderer Gehölze die Stadt an der Isar durchzieht tanzen die Kinder der Münchner Schickeria in den Mai und hüpfen um die Bäume wie anno dazumal. Die Geschichte des Vergnügungsparks für die „Feinen Leute“ in München wird greifbar auf der Praterinsel in der „Königlich Bayerischen privilegierten Weingeist-, Spiritus-, Likör- und Essigfabrik“, wie auf der Veranstaltungsseite beschrieben. „Charmant und Unique“ sind die Ausstellungshallen. „Zollgewölbe“, „Füllhalle“ und „Wurzelkeller“ sind prall gefüllt mit den kreativen Ideen der Gegenwartskünstler und wer Kunstinfiziert ist darf Form und Farbe verfallen.

Schon seit 2009 kommt man auf seine Kosten und das ein oder andere Kunstwerk, Designobjekt oder anders zugeordnete Kreativprodukt findet hier seine Käufer. Inmitten von „urbanem Lebensgefühl“.

Das Ineinandergreifen von Malerei, Photographie, Illustration, Design, Musik und Mode wird präsentiert und die „Überschneidung, Beeinflussung und Vermischung verschiedenster kreativer Ausdrucksformen“ werden als das „Rückgrat für STROKE“ gesehen, wie auf der Seite der trokeartfair.com zu lesen ist.

Es sind Werke, wie die Arbeiten von Joel Moens, der Großformate aus schönen Damen-Hintern in schicken „Slips“ erschafft, ein Statement, das man erst auf den zweiten Blick erkennt. Es geht um Schönheit und Jugend, um das Sehen und Gesehen werden, um die Wertigkeit des Seins, die Außenwirkung, und um ein Heldentum, von dem man nicht so recht weiß, wo man es einsortieren soll. Während man sich an den Wänden die Illusion von Perfektion und all das Schöne anschauen darf, was man bewundert, ja wonach man sich sehnt, vielleicht, während man gerade dem eigenen Körper wieder all das Unvernünftige zumutet, von dem man weiß, es sind die Verführungen und Verlockungen, denen man all zu menschlich erliegt. Man sucht nach den neuen Helden, zu denen man aufblicken will,…darf. Die einem das Leben liebens- und lebenswert und ein wenig angenehmer machen, da man nun schon mal hineingeboren wurde in die Existenz auf diesem Planeten, dem wir mit all unserem menschlichen Treiben zusetzen, ohne der Natur Raum zu geben, die in einem jeden schlummert. Als hätte man unter jedem Pixel einen Code versteckt sind Joel Moens Werke Positionen der Gegenwart, bei denen man schon mal auf die falschen Gedanken kommen kann.

Man denkt kurz quer und fragt sich, ob einem jeden Hintern auch ein Name zugeordnet ist. Und dann erinnert man sich. Namen sind nur Schall und Rauch. Ein Buchstabe allein reicht, vielleicht, wie das rote S auf gelbem Grund, im angedeuteten Brillantschliff, (58 feinst geschliffene Facetten weiß man, lichtbrechend, feuerfunkelnd!) eingebettet in Königsblau!

Vielleicht als Buchstabe aber auch schon zu definiert. Ein Zeichen, je nach Alphabet, ein Sonderzeichen, je nach Codetabelle, …vielleicht besser!?

An BEEPLE muss man kurz denken und die ersten 5000 Bilder. Die ersten 5000 Tage und jeden Tag eine andere Ansicht!

Und dann ist da Jacky Landgraf! Mit seinem etwas anderen Donald! Mit rotem Cappy anstatt blau, der typischen Marinemütze, in Langrafs Fall mit Nike-Spiegelung und überdimensionalen blauen Lippen! „WEIRD“ passt! Landgrafs analoge Collagen sind der absolute Gegenentwurf zu chat PPT und Co so sagt der Künstler selbst. Trotzdem such man das Spiegel-D im UNICode vielleicht aber findet man es nicht. Welcher Code passt? Die Kryptokunst ruft und die Decodierung lockt. Wer findet den Schlüssel? Passend zum Schloss? Zu welchem Schloss? Mit Türmchen? Wenn ja wie viele? Im Zwiebellook? Oder doch eher in Trichterform? - Zu viele Fragen, die sich durch Kunst ergeben, durch all die Informationen der Neuzeit. Ergoogelbar, ohne Eindeutigkeit. Fast kann man sich vorstellen, wie all die pik-feinen Herren in ihren grauen Anzügen Zigarre rauchend bei einem Whiskey zusammensitzen und zufrieden grinsen, über das Monster, das sie erschaffen haben, und das sich gerade beginnt zu verselbständigen, weil zu viele Leute, an zu vielen Tastaturen, auf ihre Ziele schießen,… mal unter Glas, mal über Polymerketten, oder Tastsinn-schützenden Kunststoff-Kappys über imaginären Stäbchen, mal plastisch, mal elastisch, mal fest,…, die auf Nicht-mehr-Papier-Ziele treffen, mehr oder weniger positionsgenau, falls nicht nano-bis millimeterfein verschoben, oder substituiert, je nach Bedarf, je nach Adressbuch, auf Ebene xy, Wolke 7 im Himmel voller Geigen, oder doch lieber auf Wolke 4?

Was ist mit denen dazwischen? Oder denen noch tiefer? Gibt es darüber auch noch Wolken? Eher flach und linsenförmig, oder hochauftürmend, wie Cumulustratus Nimbus? Und ritt Potter auf dem Nimbus 2000? - War das schon der neueste Sauger? Für Staub! Also Staubsauger! – Wolkenstaub? Pollenflug? Dust! Duster! Staub! Staubiger! Sandsturm! – Sandsturm und Engelsgetöse! – Nimbus 2000! – Der heißeste Scheiß! Von wann? Das neueste Modell? Oder doch ein älteres? Schon damals. - Modell? – Damals! 1997! Als ein Töpfer rundgedrehtes Verwirbeln aus Stäben von Türmen und Bergen beschwor, zauberhaft fokussierend, gerichtet pulsend, als Strahl in Raum und Zeit! Bevor die zwei Türme fielen. Und der Stein der Weisen hatte 1997 gerufen. Und ruft bis heute. Und ein Gretchen beschwört eine ganze Menschheit, einfach mal nichts zu tun, doch der Mensch kann nicht still sitzen. Nicht ruhig liegen. Kann nicht nichts tun. Muss tun und machen, um sich zu versorgen, zu verpflegen und nicht in den Zwang zu geraten sich verkaufen zu müssen! Zu opfern! Wer genug hat, hat die Wahl. Die Anderen organisieren sich, und die, die ums Überleben kämpfen nehmen sich einfach, was sie haben wollen. … Das wissen auch die, die zu viel haben, und nehmen sich, um noch mehr zu haben. Und dann schreiben Leute Bücher und nennen sie „Der Meisterdieb“ und das Ganze lassen sie dann in Venedig spielen, wo am Lido die Schönen am Strand liegen, die dann von den Künstlern gemalt werden, oder fotografiert, wenn nicht gerade der Markusplatz in den Fluten versinkt, oder die Lagune nach Trockenperioden und Verschlammung stinkt. Wenn dann, alle ZWEI Jahre auf den Weltausstellungen der Bildenden Kunst, den Biennalen gezeigt wird, was alles möglich ist, erinnert man sich an die Hochzeit der Medici.

Ins Netz geschrieben steht sie waren machthungrige Bankiers, skrupellose Politiker und bedeutende Kunstmäzene.

Der Mensch könnte aber heute nicht dastehen, wo er steht, wenn es die Mächtigen nicht gegeben hätte. Wenn nicht gegen alle ethischen Grundsätze in den (Humanismus- bzw. Renaissance-)Metropolen (bzw. wahrscheinlich eher schon immerzu) in Kellern oder Hinterzimmern(, ja, AUCH der Paläste,) fleißig geforscht worden wäre, was dann von Künstlern sorgfältig dokumentiert und überliefert worden ist. So könnte man Guenter Stefan BARTLs Kunst interpretieren, die sich mit Venedig und den Inhaltstoffen von Medizin beschäftigt.

Es ist das Wissen, das man bei BARTL erkennt und man könnte sich überlegen, welche Pille man wollen würde, um sich selbst zu modifizieren. Die mit dem Seepferdchen, wo Mann die Kinder bekommt, oder die mit der Medusa, wo gallertartige Massen in allen fluiden, gasförmigen und offenen Medien existieren können…

Bei Brigitte Yoshiko Pruchnow ist es vor allem die Lichtbrechung im Wasser, das Regenbogen-farbene Prismen-Spiel, das fasziniert. Ist es die Folge eines besonderen Chemismus? Eines nachhaltig veränderten Chemismus? Durch Elementarteilchen und Stäube aus der sich ständig verändernden Atmosphäre?

Wie linear polarisiertes Licht unter gekreuzten Nicols wird das Licht auf bzw. durch das Medium regenbogenfarben gebrochen. Das Weiß in seine einzelnen Farben der bestimmten Wellenlängen aufgespalten. Ist das Medium die Hautoberfläche? Die den Körper umhüllende Schicht? Man kann sich vielleicht vorstellen, dass es eine veränderte Hautstruktur und ihr Chemismus ist, die das Lichtspektakel hervorruft. Vielleicht durch besondere Ernährung verursacht. Hervorgerufen. Vielleicht sind es in die Haut eingelagerte Strukturen, wie bei Medusen, oder Fischen, vielleicht sich entwickelnde kristalline Strukturen im Intelligent Design,… man kann sich vielleicht durch die Impfungen hervorgerufene Modifikationen des menschlichen Körpers vorstellen, die eines Tages ähnliches bewirken könnten.

Vielleicht Einhüllungen wie von Seidenraupen. Vielleicht nachwachsende Ersatzhäute bei Unfallopfern, vielleicht aber auch den menschlichen Eitelkeiten geschuldete Verjüngungskuren. Was auch immer die Künstlerin darstellt, ja vielleicht erzählen möchte… die Gemälde lassen fragend nach Erklärungen suchen.

Bei Julia (vom) Tempel bekommt man Erklärungen auf Fragen, die man noch gar nicht gestellt hat. Die Tätowiererin beschäftigt sich mit Haut. Und durch ihre Begegnung mit biologisch Forschenden aus Südamerika bekam sie die Chance an gezüchteter veganer Haut herumzuexperimentieren. In ihrer Kunst präsentiert sie das Ergebnis. Tierische Motive, wie Bienen, verschiedene Vogelarten oder nicht humanoide, behufte Säuger werden von ihr in die künstliche Haut eingearbeitet. Haut, die sich anfühlt wie Pergament. Wie Jahrtausendealtes Papyrus vielleicht. Und die Haut wird auf Holz genagelt. Wie eine Schutzhaut über den Stammanschnitten, wie man es von Palmen kennt. Von Yuccas vielleicht. Schutz wie Bienen Wachs-überzüge, wie neue Rinde. Schutz vor dem Verlust von Feuchtigkeit und als Höhenwachstums-Versiegelung, so dass der Baum vielleicht, aufgrund der Sehnsucht des Überlebens an sich, an den Seiten neu austreiben wird, wie man es von Hecken kennt, die immer dichter werden, je häufiger sie beschnitten werden. Ist es mit der Haut genauso? Mit der echten, wie mit der künstlichen? Wie gut und stark sind die Selbstheilungskräfte?

Und dann tätowiert Julia Tempel Glas! Acrylglas, um genau zu sein. Und man ist aufgefordert anzufassen. Aufgeraut fühlt es sich an. Überhaupt geht es bei Julia Tempel um das Gefühl. Und man hat eine Ahnung davon, wie es sich anfühlen könnte, wenn die Körperkünstler mit der Nadel den Körper mit Kunstwerken hochfrequent ritzend, Tinte einbringend, verzieren. Zum Unikat werden lassen. In Zeiten, in denen die eigene Klonung in den Medien immer mal wieder Thema ist. Vorausgesetzt, die eigene Haut ist noch unversehrt.

Die Tätowierer vom Tempel München sind international preisgekrönte Körperkünstler, die ihr Handwerk verstehen und bei Julia sieht man, dass es nicht unbedingt nur Echthaut sein muss, auf der man seine Kunst beweisen kann. Vielleicht ist gerade die künstliche Haut eine Übungsfläche an der man seine Kunst perfektionieren kann, bevor man einen Menschen nachhaltig und unverwechselbar verschönert. Ihn zum Objekt macht, das als Subjekt unverwechselbar bleiben soll.

Please touch! Und Julias Aufruf berührt, ohne dass man noch berührt hat, denn man denkt den Schritt weiter und das berührte Glas kann überall sein. Fingerprint und Handabdruck zeigt, dass nichts absolute Sicherheit genießt. Das tätowierte Glas, Acryl, künstlicher Stoff, kann das Original ersetzen. Ein tätowierter Handschuh aus gezüchteter Haut, mit Tattoo des Handabdrucks von einer Glasfläche, könnte Dein Klonwerkzeug werden. Alles nur Filmidee und Science Fiction? – Zukunftsvision? – Hoffentlich! - Bis dahin wird fleißig weiter geforscht, künstlerisch gearbeitet und kreativ gedacht!

München ist als Universitätsstadt und Forschungsstandort ein Ort, an dem sich Wissenschaftler aller Fachbereiche versammeln und es ist wenig verwunderlich, dass die Künstler sich den Studenten auf der STROKE auch in Sachen „Mode“ präsentieren. Und rund um die Mode, (nicht übersetzen bitte), sind alte Blätter und Druckseiten, die künstlerisch verschönert wurden, ohne, dass ihr Inhalt darunter verschwunden ist. Und in alle vier Himmelsrichtungen wird gesendet! Mit abgebildeten Antennen, über vergilbten Seiten. Als eine Ebene darüber, primär sichtbar, für die Sucher nach dem Offensichtlichen, die den verborgenen Inhalt aber durchaus zu schätzen wissen. Inhalt, der Wissen bedeutet. Um ein Fragezeichen durch ein Ausrufezeichen zu ersetzen, für das dann aber wahrscheinlich zwei neue Fragezeichen auftauchen. Aber das Wesen der Bildung ist: Neugier. Und wer neugierig ist hat schon den ersten Schritt in Richtung Erkenntnis getan. Ob die dann immer so erfüllend ist darf sich jeder selbst beantworten. Die UNI-modes, pardon, -moden, sind auf jeden Fall wert, dass man sie mal durchschaut. Vielleicht lernt man ja etwas über den Dresscode, der sich so manchem nicht recht erschließen will, der vor einem steht, der in Badelatschen oder zerrissener Jeans daherkommt. Oder in kurzen Hosen im Winter. - Vielleicht Lederhosen mit Edelweißemblem und dem liebevollen Spitznamen „Seppelhose“. Dem Namen des Helden aus dem Kasperletheater. - Puppentheater. - Handpuppen wohlgemerkt. Nicht Stabpuppen. Oder Marionetten, wie in der Augsburger Puppenkiste. Auch nicht Schattengestalten aus dem Schattentheater, wie man sie aus Asien kennt. Nein. Einfache Handpuppen, die wie Fäustlinge auf den Händen sitzen. - Thronen!

Gleich neben den aufgehängten Geweben, den UNIModen, wird dann noch an das Gewissen appelliert, dass nicht jeder in der Welt Zugang zu freier Bildung hat. Bei ART meets education kann man durch den Erwerb von Fotografien die Benachteiligten in der Welt unterstützen. Kinder, die ohne Hilfe vielleicht nie eine Chance haben würden. Es wahrscheinlich gar nicht erst bis zu einem im Leben tragfähigen Abschluss schaffen würden. - Ein bisschen ist es wie der Aufruf mal wieder über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Aber die Aussage hinter dem Arrangement macht nachdenklich. Ist es das von dem Kind geknipste Foto, mit dem man das Gute bewirkt, da man eine Anerkennung schenkt, die sich jeder so sehr wünscht? Oder ist es nur das Abbild des Kindes, das dazu animiert helfen zu wollen? - Eines Kindes aus der vermeintlich dritten Welt, für die man sich in den christlich geprägten Systemen noch immer verantwortlich fühlt.

Im Zollgewölbe dann entdeckt man neben Julia (vom) Tempel viele Gesichter. Eine immersive Videoarbeit von Attila fesselt den Blick und im Hof wird live eine Frau gemalt, die an die Kunstsammlerin Julia Stoschek erinnert. Eine Frau, die vor allem Kunst aus der Computerspielewelt sammelt.

Dann erkennt man die Porträts von Patrizia Casagranda, den aufgetropften Schichten, die wie druckgrafische Meisterwerke die Abbilder von Schönheiten in die Zeit überliefern. Man entdeckt Arbeiten, die von Flaca inspiriert sein könnten. Porträts und Abbilder von starken Frauen. Vor allem Frauen. Immer wieder sind es Frauenbilder, die in den unterschiedlichsten Arten gezeigt werden, denn man weiß, Weiblichkeit verkauft sich gut. - Schwäche verkauft sich gut. - Schutzbedürftigkeit! – Vermeintlich! - Die Mützenmädchen von El Bocho sind mit von der Partie und Namen wie Vanessa Pawellek, Peppa Strasser, Emily Strowitzky, Karolina Laner, Ted-Art Munich und Paperbot.net, Robert Pointner, Max Braun wird man sich merken.

Die Talente der Kunst sind zahlreich anwesend. Zahlreich, wie Sand am Meer denkt man manchmal, aber Größen wie Joel Moens sind eher außergewöhnlich. Was ist so besonders, so einmalig, dass es lohnt zu beobachten, wie sich die Kunst der Talentierten weiterentwickelt? - Wer hilft, unterstützt, greift unter die Arme, wenn es mal nicht läuft. Wann kommt die Leere, wenn das Geschäft mit der Hoffnung in der Sackgasse endet? Wer schützt die sensiblen Seelen, die der Welt etwas zu sagen haben, aber nicht zu denen ganz oben gehören? Zu den Tops? Wer schafft es auf die Shortlist der Besten? Wer ist mutig genug auch Unbequemes zu zeigen? Findet eine Sprache für das sensible Thema Sex und Ausbeutung, oder für Themen, die nicht jedem zugänglich gemacht werden sollten, aber doch kommuniziert werden müssen? Wie Forschungsergebnisse, die wachrütteln oder Grenzüberschreitungen in IT und Wissenschaft, deren Kontrolle in der KI nicht mehr gewährleistet werden kann. - Wer hat die Augen, vor denen man sich hüten sollte? - Wer gehört zu den Modifizierten, die emotionslos automatisiert wurden, um an Positionen zu handeln, die Gefühle verbieten? Und sind da noch Spuren von Menschlichkeit und Empathie vorhanden, die sich wieder wecken lassen können? Sich noch wachrütteln lassen?

Woher kommt die Inspiration bei Künstlern? Wie kommt eine Künstlerin, wie Karolina Laner auf die Idee explodierende Köpfe zu zeichnen? Platzende Augen? Visionen von Strömen, die zerfetzen. die zerfasern, die zerstören? Die das Innerste nach außen bringen. Schlagartig, mit nur einem einzigen Impuls? - Kranke Phantasie? - Oder ist es vorstellbar, dass die Moleküle des Wassers in den Organismen zur Spaltung gebracht werden?

Durch einen smarten Impuls. Eine Welle, die sich ausbreiten kann, wie die Blasen des Wassers in den Kaskaden vor der Praterinsel, die brodeln, wie scheinbar kochend, allein durch die Einströmgeschwindigkeit, ohne Temperaturerhöhung. Und im digitalen Archiv findet man weitere Ideen für den Flow innerhalb intelligent designter, humanoid kreierter Körper, wie die bloßen, als Negativ dargestellten Nervenbahnen von Janusz Jurek, deren Durchströmung man sich vorstellen kann, ein Durchfließen, nicht wie Karolina Laners Zerstäubung. Fragmentierung, Diffusionierung, oder Entropisierung von Organismen! - Internationale Künstlerpositionen, die sich mit den digitalen Möglichkeiten auseinandersetzen, sich damit vielleicht auskennen offenbaren Gefahren.

Und dann gibt es da Künstler wie The.Paperboi, mit Texten, die selbsterklärend sind. Das Funkeln, das Licht, das Leuchten und das Spielen mit dem Spektrum locken und verführen und zeigen, wie offen und frei inzwischen gedacht wird.

Was die Freiheit der digitalen Gegenwart mit der Jugend und der nächsten Generation macht, zeigt Vanessa Pawelek. Menschen verlieren ihre eindeutigen Identitäten. Die Seelen scheinen zu bluten und Identitäten vermischen sich. Vielleicht erkennt man Zerrissenheit, vielleicht Bipolare, vielleicht Tripolare, oder noch höhergradige Störungen. Je nach Modifikation.

Bei all den Künstlern und Grafik-Designern der STROKE aber ist die Huldigung der Schönheit erkennbar. Visionäre Ansichten, wie aus Science Fiction oder Zukunftsszenarien, Filmszenen oder Gaming-Eindrücken.

Amazonen, Matronen, Diven und starke Frauen, Freiheitsliebende Helden, die sich nicht mehr unterordnen wollen, wie unter anderem die Heldinnen von Peppa Strasser.

FREIHEIT setzt in fast allen Systemen Kampf voraus. FREIHEIT ist ein großes Wort. Auch wenn gesungen wurde, „Freiheit ist die einzige, die zählt“, wird Mensch wahrscheinlich nie frei genug sein finanziell unabhängig leben zu können. Die Systeme verlangen ein Funktionieren seiner Individuen, was nichts anderes als Abhängigkeit bedeutet.

Wahre Freiheit würde Unabhängigkeit bedeuten, die aber kann es nicht geben. Der Preis der Freiheit wäre ein Leben in Ungewissheit, das Leben im Hier und Jetzt mit all den Gefahren, die damit einhergehen. Nicht zu wissen, was morgen sein wird, keine Sicherheiten zu haben, und nur von der Hoffnung zu leben, dass das Morgen immer noch ein gutes sein kann. Und dass man immer Gönnern und Mentoren begegnet, die wertschätzen und fördern, was man zu leisten und zu geben imstande ist. - In der Geschwindigkeit, die der eigenen Frequenz entspricht, ohne, dass man zuvor einen Triathlon hinter sich bringen muss. In der man kreieren kann, erschaffen, erfinden, Neues auf den Weg bringen, von dem wieder andere profitieren können und aus dem neue Schnittstellen abgelesen werden können, für die Erweiterung aller Netze und Netzwerke, also die Erweiterung der Realität.

Das Gefühl von Freiheit beim Klettern, Tauchen, Surfen,… beim Vorankommen, beim Bewegen, beim Fließen im Strom der (Ge-)zeiten,… darf man bis zum eigenen Erlangen der Freiheit solange bei Clemens Gentsch betrachten. Als Momentaufnahme in Holz, einem Arbeitsgrund, der gar nicht genug Beachtung erfahren kann. Und gemeinsam mit seinem Taucher darf man in die Tiefe verschwinden und sich der Illusion hingeben, dass es da irgendwo in diesem Universum, vielleicht in den Tiefen der Ozeane dieses Planeten, einen Ort geben könnte, an dem man frei und ungestört sein darf, quasi unsichtbar, ohne sich den Zwängen der alltäglichen Notwendigkeiten unterwerfen zu müssen. Den Geist frei lassend der Fantasie Raum gebend, in der es keine Grenzen gibt und alles möglich ist.

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