mainart vom 16.05. - 18.05.2025
Jugendstil und Kunst – Das passt zusammen! – Aschaffenburg lädt zur sechsten main art in zehn Jahren
mainart Aschaffenburg. – Kunst, die zusammenführt. - Die kleine Stadt allein ist eine Reise wert. Auch ohne Kunst.
Die Sonne scheint und die Kunst in der Grünewaldhalle darf wunderbar zur Geltung kommen.
Den Überblick behält man von oben. - Gewendel-treppt links von der Bühne, am Ende der Halle, spiralig aufgewunden nach oben, wie ein Tornado, oder unten, wie ein Abfluss – je nachdem.
Oben, davon erzählen die Werke von ART-Pfefferle. – Pfefferle Petra INA, Pfefferle Walter sind die Künstler. - Satellitenbildwelten in Gemälden, voller Ehrerbietung, voller Magie,… mit dem Original einer Fotografie zum Buch gebunden nebeneinander. - Die unerreichbare Weite der Unendlichkeit, die Faszination der Sterne, um die sich so viele Geschichten ranken, die zu Sternbildern zusammengefasst werden, die ihre eigenen Zyklen haben, und denen einst Namen von Göttern und Symbolen gegeben wurden. - Eingebunden in das große Ganze, mit Bedeutung für die Ewigkeit.
Verstrickend, vernetzt, verbunden,…und leere Stühle heben ab. Vielleicht zu leicht ohne die alten Geistern, die auf ihnen saßen. Stühle, die zu schweben beginnen. Einer nach dem anderen. Wie schwerelos in die Untiefen des Raums verschwindend. - Wie Gasballone, vielleicht Wetterballone, in wundervollen Stoffen, märchenhaft anzuschauen, zur Klimabeobachtung heute, um durch die Luft zu schweben, zu fahren, still und leise, getragen von einer Phase, die nicht abkühlen darf. – Wieviel Phase, vielleicht expandierend aus ihrer Kompression, braucht es, um Masse zum Fliegen zu bewegen? Hindurch durch die Verticals!
Florian Hügelschäfer hat sich in der aktuellen Phase dem Schwarz zugewandt. „Black Moon“, „Realität Oval“ schwarze Lackwelten, reflektierend im Licht, die Elastizität von Materie spiegelnd, macht er mit seinen Arbeiten im Lichtspiel sichtbar, wie sich Moleküle verhalten… je nach Phase.
Minimalistische Kunst nennt Florian Hügelschäfer seine Kunst zu den zeitgenössischen Themen. – Den Zeitgeist wiederspiegelnd arbeitet er mit Geometrien soweit reduziert, dass seine Shrivel-Technik zur maximalen Geltung kommt. – Shrivel, so erklärt der Künstler ist das Modellieren und Bearbeiten von Lack. – Eine Art Drip-Technik, mit großen Tropfen, fließenden Lacken,… Haut entsteht, wie bei einem Pudding, oder heißer Milch, die dann unterspritzt wird mit neuem Lack, der je nach Phase mit den Fingern auseinander- oder zusammengeschoben werden kann zu Mustern, wie gewünscht, solange die Lacke noch im gut formbaren, plastischen Zustand sind. - Alles nur eine Frage der Viskosität. - Wie bei Lavaströmen, bevor erkaltet. – Bei Trocknungsphasen von Massen unterschiedlichster Zusammensetzung.
Mit Massen spielt auch Gabriele Utech. Mit viel Blau und Fresco Art ist sie vor Ort und geht eine faszinierende Symbiose mit der Bildhauerin Bele Kreiß ein, die Tonskulpturen in Menschengröße ausstellt, sowie mit Hubarenko Alina faszinierend sonderbar blauschäumender Gischt am Rande von Madeira, Fels-Brandungszonen-Blau.
Die Auseinandersetzung mit der Welt und das Reflektieren von Vergangenheit, Gegenwart und die Visionen von der Zukunft zeichnet die jungen Künstler einer jeden Epoche aus. Manchmal beginnt alles einfach nur mit dem Zeit vertreiben mit bunten Stiften und es entwickelt sich etwas, das bei genauerem Hinsehen Potential hat. Dieses Potential zu entdecken und zu fördern, es in die richtige Richtung zu lenken und zu steuern ist eine Verantwortung, die man durch ein Leben hindurch trägt, und der man sich nicht einfach infolge Ermüdung entziehen darf.
Wer beginnt Mut zu machen, wer wertschätzt und fördert, übernimmt mehr als nur das Ergebnis von Arbeit und Mühe, Fleiß und Inspiration. Und hier beginnt der Wert für die Sammler von Kunst. Wo ist das verborgene Potential, das sich auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich erschließt, aber schon früh sichtbar ist. Wenn vielleicht Zeichen und Symbole in der Kunst auftauchen, die schon früh zeigen: Hier schlummert etwas Verborgenes, das man vielleicht schützen sollte. Vielleicht verbergen, oder aber fördern.
Die Organisatorinnen Brigitte Seiler-Rothfuss und Rita Stern, die selbst Werke im Treppenhaus des Gebäudes ausstellt, neben einer Hommage an den 2024 verstorbenen Rainer Stern, beweisen: Die Welt der Kunst kann Zugang in Welten erschließen, von denen man sich nicht einmal hat träumen lassen, dass sie über die Fantasiewelten in Film und Fernsehen hinaus wahrhaftig existieren könnten.
Die Kulturelle Vielfalt im Herzen Aschaffenburgs wird mit der internationalen Kunstmesse main art wunderbar zur Schau gestellt und Kunstsammler können sich hier neue Impulse mit Querverweisen hin zur „Alten Welt“ für die Zukunft nach Hause holen. Eine gelungene Präsentation, klein, fein und besonders.