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mainart vom 16.05. - 18.05.2025

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Jugendstil und Kunst – Das passt zusammen! – Aschaffenburg lädt zur sechsten main art in zehn Jahren

mainart Aschaffenburg. – Kunst, die zusammenführt. - Die kleine Stadt allein ist eine Reise wert. Auch ohne Kunst.

Die Sonne scheint und die Kunst in der Grünewaldhalle darf wunderbar zur Geltung kommen.

Den Überblick behält man von oben. - Gewendel-treppt links von der Bühne, am Ende der Halle, spiralig aufgewunden nach oben, wie ein Tornado, oder unten, wie ein Abfluss – je nachdem.

Oben, davon erzählen die Werke von ART-Pfefferle. – Pfefferle Petra INA, Pfefferle Walter sind die Künstler. - Satellitenbildwelten in Gemälden, voller Ehrerbietung, voller Magie,… mit dem Original einer Fotografie zum Buch gebunden nebeneinander. - Die unerreichbare Weite der Unendlichkeit, die Faszination der Sterne, um die sich so viele Geschichten ranken, die zu Sternbildern zusammengefasst werden, die ihre eigenen Zyklen haben, und denen einst Namen von Göttern und Symbolen gegeben wurden. - Eingebunden in das große Ganze, mit Bedeutung für die Ewigkeit.

Und die Ewigkeit hat keinen Anfang und kein Ende. Die Dauerschleife, der Dauerloop, und Osipov Alexander N. malt dazu „Zurück in die Zukunft“.

Am Rad der Zeit drehend, vor dem Räderwerk der Existenz…

Adonis mit Telefonen in den Händen, Telefon in Hüfthöhe, als Telefone noch an Raum und Zeit gebunden waren. Verbindungen an Raum und Zeit gebunden waren. Die Zeit aus den Angeln hebend, ist sie alles, die Verbindung.

Verstrickend, vernetzt, verbunden,…und leere Stühle heben ab. Vielleicht zu leicht ohne die alten Geistern, die auf ihnen saßen. Stühle, die zu schweben beginnen. Einer nach dem anderen. Wie schwerelos in die Untiefen des Raums verschwindend. - Wie Gasballone, vielleicht Wetterballone, in wundervollen Stoffen, märchenhaft anzuschauen, zur Klimabeobachtung heute, um durch die Luft zu schweben, zu fahren, still und leise, getragen von einer Phase, die nicht abkühlen darf. – Wieviel Phase, vielleicht expandierend aus ihrer Kompression, braucht es, um Masse zum Fliegen zu bewegen? Hindurch durch die Verticals!

Wie muss die Phase beschaffen sein, in der man schweben kann? Fliegen? Wie Tauchen in den Wassern der Welt, in denen oben – unten abhängig von Elementewelten unterschiedlichster Atomgehalte, Druck und Temperatur, unter anderem, neben denen die unterschiedlichsten Kräfte, mitsamt ihrer Beschleunigung und Geschwindigkeit eine Rolle spielen? Phasen, wie das Wasser eines Seerosenteichs bei Rehman Jaziba (PK).

Rehman Jaziba macht aufmerksam auf die Bedeutung der Zusammenhänge in der Natur, zeigt die Unterwasserwelt unter den Seerosen, macht Sogwirkung vorstellbar und präsentiert eine Parklandschaft unter dem Schatten von Bäumen.

Leere Stühle im improvisierten „kleinen Kino“ warten auf ihre „Besetzer“. „Sitzer“, „Setzer“, „Gäste“. – Hochkant-Monitore in der Front,… man hat sich daran gewöhnt. - Smartphone-Optik im Großformat. Und die Filmsequenzen bitte nicht zu lang. - Der Kurzfilm hat Hochkonjunktur. - In sich abgeschlossene kleine Geschichten,… Serien im Miniformat. - Und per KI kann man alles simulieren, alles finden, kann Auge in Auge der Zukunft gegenüber treten. - Auch mit KI Brille. - Wenn man´s mag.

- Zuzuhören ist schwer geworden in der maingestreamten Gegenwart voller Lautheit und Geräusch. - Alle in der eigenen Blase, der eigenen Welt, mit eigenen Träumen und Fantasien, die Anderen sind austauschbar, beliebig ersetzbar. „Menschen sind Menschen, überall“, und AI hat hoffentlich ein Auge drauf. – AI? - Amnesty International? Artificial Intelligence? KI? Im Zweifelsfalle Filter drüber und man kann sich erschaffen, was man sich wünscht. - Realität überflüssig. Alle streamen durch Raum und Zeit, und der Frieden der Egomanie hinterlässt seine Spuren an Orten, an die man nie reisen würde.

Hinein in Wüstenlandschaften voller Sand, der von den Winden getragen wird durch Raum und Zeit, je kleiner die Teilchen, um so weiter getragen… auch hinweg über die Ozeane der Welt. So erkennt man es bei Elda Perl (Young Artist) und Vimercati Sanseverino Uta . Vier Himmelsrichtungen, vier Winde, aus welcher Richtung weht er gerade, kann man an den Dünen ablesen? Oder sind es die Wellen in der Erdkruste und Mikrowellen in einer Erde, die kämpft gegen den Menschen und seine Einwirkungen.

AHMED WATAMA CAM ist die Signatur eines Filmes im schon erwähnten, improvisierten „kleinen Kino“. Der Film zeigt die Arbeit von Künstlerinnen, die Körper-performen, die mit den kulturellen Besonderheiten spielen und collagieren, sowie decupieren, wie Saskia Reis. - Übereinanderliegende Ebenen, die angeschnitten werden, um das Darunterliegende ans Licht zu holen. - Wenn man es aushalten will. - Aushalten kann. - Aushält.

Achim Katzberg präsentiert Foto-Arbeiten, die unter anderem an Edward Hopper erinnern. - Alle Situationen auf den Fotos sind rein zufällig entstanden. - Intuitive Ansichten von bizarren Welten,… wie surreal,… visionär! - Filmwelten gleich. - Welten, in denen die Helden ein wenige Zeit für sich gefunden zu haben scheinen.

Florian Hügelschäfer hat sich in der aktuellen Phase dem Schwarz zugewandt. „Black Moon“, „Realität Oval“ schwarze Lackwelten, reflektierend im Licht, die Elastizität von Materie spiegelnd, macht er mit seinen Arbeiten im Lichtspiel sichtbar, wie sich Moleküle verhalten… je nach Phase.

Minimalistische Kunst nennt Florian Hügelschäfer seine Kunst zu den zeitgenössischen Themen. – Den Zeitgeist wiederspiegelnd arbeitet er mit Geometrien soweit reduziert, dass seine Shrivel-Technik zur maximalen Geltung kommt. – Shrivel, so erklärt der Künstler ist das Modellieren und Bearbeiten von Lack. – Eine Art Drip-Technik, mit großen Tropfen, fließenden Lacken,… Haut entsteht, wie bei einem Pudding, oder heißer Milch, die dann unterspritzt wird mit neuem Lack, der je nach Phase mit den Fingern auseinander- oder zusammengeschoben werden kann zu Mustern, wie gewünscht, solange die Lacke noch im gut formbaren, plastischen Zustand sind. - Alles nur eine Frage der Viskosität. - Wie bei Lavaströmen, bevor erkaltet. – Bei Trocknungsphasen von Massen unterschiedlichster Zusammensetzung.

Mit Massen spielt auch Gabriele Utech. Mit viel Blau und Fresco Art ist sie vor Ort und geht eine faszinierende Symbiose mit der Bildhauerin Bele Kreiß ein, die Tonskulpturen in Menschengröße ausstellt, sowie mit Hubarenko Alina faszinierend sonderbar blauschäumender Gischt am Rande von Madeira, Fels-Brandungszonen-Blau.

Ursula Odermath ist in der Grünberghalle vor Ort mit Seenbildern, Feuchtgebieten, Waldansichten, Baumwelten, Auenlandschaften. Ihre mystischen Zauberwelten laden ein zu sein. Sich der Natur hinzugeben und einfach nur zu genießen.

Gudrun Dorsch mit ihren gebundenen Körperstudien darf natürlich auch nicht fehlen. Die Künstlerin präsentiert ihre Bänder, die zusammenhalten und verbinden, auch wenn die Abdrift Richtung Sonne übermächtig zu werden droht.

Nicht zuletzt lässt sie mit ihrem enigmatischen Realismus das Offenkundige verschleiert.

Jutta Fiedler präsentiert Plastiken, die zum Schmunzeln bringen. Ein Kopf in Tarnfarben, der Mädchen-fangende Octopus, ein Buddha…. Die Künstlerin ist fasziniert vom Material Ton, arbeitet meistens mit weißem Ton, wird aber aktuell farbiger. Ihre Arbeiten sind alle reine Fantasiegebilde ohne Bezug, oft inspiriert durch die Natur

Saskia Reis, bereits erwähnt, die in ihren Arbeiten auf Cairo aufmerksam macht, verwirrt mit Doppeldeutigkeit in ihren Fotografien. Sie arbeitet mehrschichtig, meist in drei Schichten und beeindruckt durch das Spielen mit den Schichten. Und Ebenen. Die Collagen zeigen das Arbeiten mit Zusammenschnitten photogeshoppter Realitäten, wobei ihr Anspruch ist nicht auf den ersten Eindruck zu achten. Widersprüchlichkeit und Komplexität dürfen sichtbar werden und das Fehlen von Material macht Mangel sichtbar. Durch das Wegnehmen von Materie taucht man immer tiefer unter die Oberfläche und erkennt vielleicht, was auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. - Die Verblendung des schönen Scheins.

Eileen Herres erhielt auf der mainart 2024 den Publikumspreis. Mit Blumenseelen in einer aktuellen Serie ist sie auch in diesem Jahr wieder an Bord der Kunstschau in der Grünberghalle – Spanien und Portugal als Inspiration arbeitet sie Natur und Naturverbundenheit aus. - Simpel, feenhaft, sanft. – Reine Seelen.

Christel Fahrig-Holm hatte ihren Fokus früher auf Innenräume gelegt. Ihr aktuelles Interesse gilt Kunsthallen, Museen, und besonderen Außenansichten von Architekturen. Gläsernen Architekturen unter Vollbeleuchtung am Abend, im Dunkel, oder in dunklen Stunden der Nacht entlockt sie einen ganz eigenen Zauber. Sie bezeichnet ihre aktuelle Arbeit, immer in Öl, als „Gedanken des Dritten Ortes“. Der erste ist „home“, der zweite „office“, der dritte „freedom“. Freiheit im Café, oder einfach nur unterwegs im Draußen. Mit dem Fokus auf den Verbindungen zur Natur vor Museumsbauten.

Sonja Gerl (Young Artist) holt Zauberwelten aus der Makrofotografie heraus und betont den Wert der kleinen Dinge. Auf die Details kommt es an. Eine winzige Kleinigkeit zu übersehen kann fatale Folgen haben und urplötzlich beginnen sich kleinste Teilchen zu bewegen und zu verteilen, auszubreiten und zu wirken. Sowohl horizontal als auch vertikal. Durch ihre Arbeit mit Licht- und Elektronenmikroskopie erhielt sie Zugang zu Mikrowelten und entwickelte das Auge für die Muster und Details der durch alles fließenden Energie, die sich auch in Obst und Gemüse „offenbaren“ können, was makrofotografisch en Detail sichtbar gemacht werden kann.

Sonja Gerls Arbeiten sind Kunst „für achtsame Seelen und offene Herzen“.

WANG HAILIN (CN) arbeitet mit besonderen Farben. Besonderen Pigmenten. Die asiatischen Wurzeln sind eindeutig erkennbar. Ein besonderer Blick, eine besondere Art der Wahrnehmung , eine einzigartige Reflexion der Zusammenhänge weist darauf hin, die Welt wieder intensiver wahrzunehmen und den scheinbar verlorenen Kontakt zur Natur wieder herzustellen.

Und dann sind da noch die Young Artists! Wie Kho Daniel (ID), Knabe Tanja, Sonja Gerl, Elda Perl

Oder Calendula Dino.

Die Auseinandersetzung mit der Welt und das Reflektieren von Vergangenheit, Gegenwart und die Visionen von der Zukunft zeichnet die jungen Künstler einer jeden Epoche aus. Manchmal beginnt alles einfach nur mit dem Zeit vertreiben mit bunten Stiften und es entwickelt sich etwas, das bei genauerem Hinsehen Potential hat. Dieses Potential zu entdecken und zu fördern, es in die richtige Richtung zu lenken und zu steuern ist eine Verantwortung, die man durch ein Leben hindurch trägt, und der man sich nicht einfach infolge Ermüdung entziehen darf.

Wer beginnt Mut zu machen, wer wertschätzt und fördert, übernimmt mehr als nur das Ergebnis von Arbeit und Mühe, Fleiß und Inspiration. Und hier beginnt der Wert für die Sammler von Kunst. Wo ist das verborgene Potential, das sich auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich erschließt, aber schon früh sichtbar ist. Wenn vielleicht Zeichen und Symbole in der Kunst auftauchen, die schon früh zeigen: Hier schlummert etwas Verborgenes, das man vielleicht schützen sollte. Vielleicht verbergen, oder aber fördern.

Die Young Artists, Young Positions, die Sichtbarwerdung von konzentriertem, sauberen Arbeiten ist oftmals mehr wert, als nur der oberflächliche Anblick, der vielleicht auf den ersten Blick naiv wirkt und an dem man vielleicht schnell vorbeieilt, weil scheinbar überladen und überfrachtet, aber gerade hier finden sich Details mit Mehrwert, wie eine künstlerische Auseinandersetzung mit der „Frise“ von Bart Simpson. Oder ist es nur Zufall, dass man ihn bei Kho Daniel entdeckt? Neben den filigranen Überarbeitungen von Blättern aus der Natur. - Ohne Konservierung schlussendlich immer der Vergänglichkeit preisgegeben.

Die Organisatorinnen Brigitte Seiler-Rothfuss und Rita Stern, die selbst Werke im Treppenhaus des Gebäudes ausstellt, neben einer Hommage an den 2024 verstorbenen Rainer Stern, beweisen: Die Welt der Kunst kann Zugang in Welten erschließen, von denen man sich nicht einmal hat träumen lassen, dass sie über die Fantasiewelten in Film und Fernsehen hinaus wahrhaftig existieren könnten.

Die Kulturelle Vielfalt im Herzen Aschaffenburgs wird mit der internationalen Kunstmesse main art wunderbar zur Schau gestellt und Kunstsammler können sich hier neue Impulse mit Querverweisen hin zur „Alten Welt“ für die Zukunft nach Hause holen. Eine gelungene Präsentation, klein, fein und besonders.

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