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Ralf Löhr

Ralf Löhr, Künstler des Monats März

Ein Spielplatz für die Emotionen - Zum wieder und wieder wiederholten Hinschauen!

Am Anfang ist das Nichts. Nur ein blanker Grund. Dann kommt die Farbe ins Spiel. Und der Schöpfungsprozess beginnt. Wild und chaotisch. Dann muss etwas werden. Etwas sein! Und so, wie seine Werke entstehen, so begegnet man Ralf Löhr. Dem Künstler.

Um die Genesis seiner Schöpfungen begreifen zu können muss man Zeit mitbringen.

Achtsamkeit könnte man ihm als Attribut zuordnen. Er ist darauf bedacht immer den richtigen Ton zu treffen, immer die richtigen Worte zu wählen und er kennt die Bedeutung. Aus langen Jahren Erfahrung in der Werbeindustrie weiß er um die Macht der Manipulation. Sei es durch Worte, durch Farbe, durch Gesichter oder andere Ansichten. Idealerweise untermalt von Ton und Takt.

Das Antlitz des „war child“, löst vielleicht Gefühle aus und setzt einen Reiz. Ist ein „call to action“! Und Ralf Löhr weiß das. So manch einer zückt bei dem Anblick den Geldbeutel und die Spendenbereitschaft steigt.

Inzwischen hat er der Werbung den Rücken gekehrt und hat zu sich gefunden.

Zu Zeiten der Pandemie entstanden Grafiken in reduzierter Farbgebung, die Emotionen darstellen sollen. Befreit von allem, was bekannt und wertbar ist. Den Werken von den Wesen keine Namen zu geben wäre vielleicht besser gewesen, aber zur Auffindbarkeit und zur besseren Zuordnung bekamen die Werke Titel. Die Serie, die entstand, sind Gefühlsausbrüche, in Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Eine Zeit, als man noch Kassetten auf Band aufzeichnete.

RADIOAUFZEICHNUNGEN, um ein MIXTAPE von einschlägiger Musik zusammenzustellen. Immer in Erwartung eines Songs, der gefällt. Um ihn dann vielleicht auch zu vervielfältigen. Nicht jeder hatte in dieser Zeit die finanziellen Mittel sich jede Single oder LP zu kaufen.

Record and Play einer magnetischen Tonaufzeichnung! Zur wiederholten Wiedergabe von Tondokumenten, die Gefühle wecken können. Wieder und wieder und wieder, und je nach Beat, oder Frequenz versetzt man sich, oder andere manipulativ in Stimmung.

Record and Play!

Die Technik hat sich weiterentwickelt. Inzwischen zeichnet man nicht mehr auf, nicht selbst, man durchsucht Listen, oder sucht direkt nach Titeln und erstellt Playlisten. Das Ergebnis ist vielleicht dasselbe, aber das Gefühl ist anders. Etwas hat sich verändert. Inzwischen wird getriggert.

Die Zeichen der Tastenfunktionen sind vielfach noch dieselben allerdings ändert sich auch das. Die Fernbedienungen und remote-Lösungen bieten unterschiedliche Bedienungsoptiken an. SpielKonsolenzeichen, oder im Kreis angeordnete Funktionen wie bei einem Fire-TV-Stick… Die Icons sind variabel. Die Regeln wurden gebrochen, die Normen aufgeweicht, die Funktionsweisen angepasst an den internationalen Wettbewerb. Was zählt sind heute die Platinen unter den Zeichen der vielleicht gummierten, auf jeden Fall zumeist Plastik Bedieneinheiten. Und die Funktionen können sich jederzeit ändern.

Manchmal scheint es, als ob man nicht mehr per Norm oder Regel darauf festgelegt ist ein Zeichen als das zu erkennen, was es ist. Das jederzeit mögliche Umprogrammieren von Funktionen ist ein Tabu. Das Tabu es nicht zu tun wird vielleicht aber mancherorts gebrochen und dann ist das Weh und Ach groß. Ein Klagelied wird angestimmt, wenn das Erlernte plötzlich keine Bedeutung mehr hat, weil es geändert wurde, und das Chaos greift um sich.

Die Tastenbelegung für das Record und Play tragen die älteren Semester als Einprägung im Gedächtnis. Sie sind für Ralf Löhr Sinnbild. Sinnbild für die Möglichkeit zurückzuspulen, zu löschen und jederzeit neu aufzuzeichnen. Er nutzt die Tasten als Metapher für die Existenz an sich. Vielleicht kann man sich auch selbst als Mixed Tape betrachten. Jeder hat eine eigene Tastatur. (Klaviatur.) Die analoge Tastatur von einst weckt Erinnerungen. Vielleicht kann man unliebsame Erinnerungen einfach löschen und überspielen. Etwas Neues aufspielen und Altes vergessen. In die Tiefen der existenziellen Vergangenheit verbannen.

Man hat alles selbst in der Hand. Nichts steht fest. Der Manipulation von außen zu widerstehen ist nicht immer leicht, aber nach Abwägen kann man entscheiden: Will man sich der Manipulation unterwerfen oder will man SEIN? Man selbst sein? Einfach sein. Den Glücksmomenten auf der Spur. Vielleicht auch anderen Emotionen, aber alle Momente sind flüchtig.

Ralf Löhrs Bilder senden Signale. Spiegeln und triggern. Die nicht definierbaren Wesen sind wie Steine, an denen man sich stößt. Gedankensteine. So bezeichnet es Ralf Löhr. Steine, an denen man wachsen kann.

Die Augenwesen stehen für die Energie in der Situation, die sichtbar werden darf. Dann interpretiert und betitelt, damit man sie wiederfinden kann.

Die Bedeutung der Titel soll nicht festgelegt sein. Jede x-beliebige Interpretation ist möglich. Es liegt beim Betrachter, was er sieht. Und das Sehen ist nicht zuletzt die Summe aus den Erfahrungen, die man durch das Leben gemacht hat und die man in sich trägt.

Ralf Löhrs Kunst ist dazu gedacht sich wieder spüren zu lernen. Es ist etwas, das andere mitnehmen will auf die Reise durch ein chaotisches Durcheinander der Gefühle, das in so mancher Arbeit des Künstlers zu erkennen ist.

Ralf Löhr, hat seinem alten Leben den Rücken gekehrt und ist den Mühlen der alltäglichen Gewohnheiten entflohen. Sowohl beruflich als auch privat. Seinen Beruf, mit der Berufung für große Markennamen Grafik Design und Werbung zu entwerfen hat er an den Nagel gehängt.

Jetzt darf er wieder fühlen. Und das New Normal ist tief und chaotisch. Man muss sich einschauen, sich mitreißen lassen und darf sich nicht zu sehr blenden lassen, von den altbekannten Denkmustern, die man glaubt wiederzuentdecken. Die alte Zeit ist immer ein bisschen mit dabei. Schein und Sein, Wahrheit und Wirklichkeit, Mythen und verkaufte Hoffnungen,…

Die ganze Welt wirkt wie ein Spielplatz. Bei Ralf Löhr. Wenn man seiner Kunst nachspürt fragt man sich an der ein oder anderen Stelle, was will der Künstler. Fragt man ihn selbst antwortet er „Ich will gar nichts.“ Und man ergänzt seine Aussage im Geiste: „Ich biete an.“ Kunst ist immer ein Angebot. Sie darf gefallen und wirken. Muss aber nicht. Man muss sich darauf einlassen. Dann kann man selbst entscheiden.

Einlassen auf Titel wie: „the for peace fighter“ – das Ganze erwerbbar als Original Holzdruckplatte. Und / oder auf Drucke wie „Der Fighter“ Hergestellt im technisch „Verlorenen Schnitt“. Ein einseitig barfüßiger Held wie eine tragische Gestalt. Vielleicht ein bisschen verrückt.

Aber ein bisschen verrückt darfs schon sein.

Das Leben selbst ist ernst genug. Da muss es nicht auch noch die Kunst sein. Nicht die von Ralf Löhr. Aber wenn man genau schaut, dann erkennt man den Tiefsinn und wie tiefgründig und sensibel seine Arbeiten sind.

Ralf Löhrs „FAKE“ zeigt die Doppelbödigkeit der Alten Helden und entthrohnt sogar einen Homer Simpson, dessen Erscheinung nur eine äußere Hülle ist, wie ein Karnevalskostüm, aus dem am Ende eine wohlbekannte Raubkatze schlüpft. Im Verlorenen Schnitt wird klar: Was verloren ist, ist verloren. Oder stark vereinfacht: Was weg ist, ist weg! - Was bleibt ist ein Original, das es so nur einmal gibt!

Ralf Löhr. Ein Künstler zum Staunen. Im perfekten Imperfekt!

Homer Simpson und andere Stars der letzten Generation! - Ralf Löhr inszeniert den Untergang einer anderen Zeit, die heute im replay in ganz neuem Licht erscheint. Zeit alles nochmal von vorn zu denken!

Die Sensibilität des Künstlers zeigt sich auch in Werken mit Titeln wie Dark Net Violence. Mit einem Seitenblick auf die Serie Record – Play wird vorstellbar, was alles im Dark Net gehandelt wird. Und wie die Fundstücke der Ansichten wieder und wieder und wieder wiederholt abgespielt werden. Und dann geteilt und verbreitet. Die Einzelheiten mag man sich gar nicht vorstellen, aber möglicherweise kommt der ein oder andere aus Versehen damit in Berührung und muss dann die Bilder wieder aus dem Gedächtnis verdrängen. - Löschen. - Eliminieren. - Das zu verhindern ist ein Kraftakt, an dem sich nicht nur Ordnungshüter abarbeiten.

Wer sucht? Wer findet? Wer produziert? Wo wird produziert? - Je nach Inhalt: Ist ein Löschen sinnvoll? – Wenn gelöscht wird, muss neu produziert werden. Mit wem? Wo? Der Markt für Bilder, Fotografien, Videos oder AR existiert. Wie geht man damit um? Wer kann schützen? Vor allem diejenigen, die keine Chancen im Leben haben und hinnehmen müssen, was ihnen an Chancen geboten wird.

Was man noch nicht gesehen hat, nicht kennt, weckt vielleicht auch keine Sehnsüchte. Wer den Duft der Ferne noch nicht gerochen hat, wird sich auch nicht daran erinnern. Oder ist das Gehirn durch die genetische Prägung fähig Erinnerungen der Ahnen zu wecken? Und wie weit zurück? Wann „verwässert“ die Erinnerung? Verliert sie sich je, oder ist sie in irgendeinem „Urkeim“ noch vorhanden? Festgeschrieben auf dem Code, der fortlaufend weitergegeben wird, und sich erweitert, seit Anbeginn?

Der Markt der Bilder, der Markt der smarten Aufzeichnungen, wer würde sich für die eigenen Kinder wünschen als Teil des smarten Universums gehandelt zu werden? Was macht es mit Seelen, wenn sie missbraucht werden?

Ralf Löhrs „erwähntes war Child“ ist das Werk, das sehr nachdenklich zurücklässt. Man erinnert sich vielleicht an unzählige Dokumentationen über das Ausbilden von Kindersoldaten. Über das Zerstören von Familien, den Zwang dazu Familienangehörige zu opfern, löscht man Empathie, die im Zweifelsfalle im Kampf zur Schwäche wird. Wem kann man trauen, wem nicht? Wie schürt man Misstrauen, wie schürt man Angst und Wut und wie fängt man die Versehrten am Ende wieder auf und bringt sie zurück in die Gesellschaft? Fragen, die aufkeimen beim Betrachten des Werkes. „war child“. Fragen, die jeder Betrachter einmal selbst durchdenken sollte.

Durchdenken, wie auch die Serie „Record-Play“. Entstanden in der Isolation der Pandemie. - Aufzeichnung – Wiedergabe. (Wieder und wieder und wieder. - Dauerschleife? - Loop? - Zuerst einmal muss aber aufgezeichnet werden. - Was wird aufgezeichnet? Wo wird aufgezeichnet? - Fernsehen? - Und wie kommt es dann zu den Ergebnissen, die man sieht?

Bizarre Augenwelten und Augenmonster, Gestalten wie Aliens, Wesen, wenig menschlich. - sechzehn Grafiken. - Augenmonster, Riesenmäuler, Dreiäugige, Mehräugige,… bizarre Wesen im einzigartigen Strich, aus fast Nichts, entstanden auf Papier. Ralf Löhr zeichnet und malt mit dem Herzen. Seine Arbeiten haben Seele. Und man spürt es. Die immer wieder überzeichneten Augen beobachten und Augen und Mäuler werden zum Wiedererkennungswert. Auch in seiner Serie mit abstrahierten Comichelden tauchen sie auf. Die Augen, die über allem zu sein scheinen. Und irgendwann dämmert es vielleicht: In jedem Wesen verbirgt sich am Ende mehr als was man zu sehen glaubt. So wird ein Homer Simpson am Ende zur wohlbekannten TV-Raubkatze.

Der Künstler Ralf Löhr beeindruckt tief. CRELALA Kunst präsentiert einen Querschnitt seiner Werke. Arbeiten, die von Grafik über Holzschnitt bis hin zu Skizzen und Zeichnungen reichen. Die Werke haben garantierten Wiedererkennungswert . Von Graffity über Zeichnungen, Gemälde, Skizzen, bis Holzschnitt. Einmalig, frech, farbstark und unverwechselbar: LÖHR


Mehr Infos zum Künstler finden Sie auf dem Künstlerportrait von Ralf Löhr!

Hier finden Sie weitere Kunstwerke des Künstler Ralf Löhr!

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