ART Karlsruhe Kunstmesse 23.-25.02.2024
Klassische Moderne und Gegenwartskunst nach 1945 in der Fächerstadt, der UNESCO CITY OF MEDIA ARTS. - Kunst der Extraklasse auf vier Hallen verteilt.
Ab diesem Jahr unter neuer Leitung!
Olga Blass und Kristian Jarmuschek in Doppelspitze. – Olga Blass, die bereits ihre Erfahrungen mit der Messe als Assistentin und später Projektleiterin an der Seite des Messekurators Karl Ewald Schrade gemacht hat, und der Berliner Galerist Kristian Jarmuschek, Mitbegründer der Internationalen „Positions“, stehen für „Reduktion“ und eine Entwicklung der künstlerischen Positionen unter dem Motto: „Evolution statt Revolution“.
177 Aussteller in diesem Jahr, anstatt 207, wie im letzten. Und der Academy Square bietet dem Kunst-schaffenden Nachwuchs der Region den Raum, der gebraucht wird, um international wahrgenommen zu werden.
Dem Leben etwas abzuringen, was den tristen Alltag leichter ertragen lässt das wird seit Jahrhunderten weiter und immer weiter ausgebaut. - Verfeinert. – Der Griff nach den Sternen ist und bleibt die Motivation so vieler Bemühungen. Die Methoden hin zum Fotorealismus wurden immer besser, … dann die Kriege, das Jahrhundert der Bilder, die Ära der Aufzeichnungen und das bildhafte Überliefern. - Das Bestreben nach Perfektion und optischer Vollkommenheit als geldwertes Zugpferd, dagegengesetzt das immer weiter fantasievolle Ausschmücken entsetzlicher Grausamkeiten…. Und in der Kunst überholt das Imperfekte die Perfektion.
Viel zu sehen, viel zu wundern,… zu grübeln und zu fühlen.
Chat GPT und die Automation gefährden einen Berufsstand so massiv, dass sich die Frage gestellt werden darf, wie wird sich Presse und Journalismus künftig verändern, dass Menschen dort überhaupt noch geldwert beschäftigt werden können. - Dieser Weg von Berufsanfängern überhaupt noch eingeschlagen werden will.
Zeichen, Buchstaben, Zahlen,… Worte und ihre Bedeutungen,… Metaphern, Poesie und Vielschichtigkeit, was wird am Ende Bestand haben?
Künstler sind nicht selten auf der Suche nach Menschlichkeit. Auf einer ewigen Reise. Auf der Suche nach dem Sinn. Der allumfassenden Erklärung des WARUM? – Und so oft wird am Ende nur erklärt: ES IST WIE ES IST, ALSO LEBE! – Egal wohin es geht, hinter einem, zwei oder mehreren Luftschichten, Schichten, Horizonten… dieses eine Leben zu schützen, das einem gegeben ist, sich vielleicht auch in den verrückten Ideen und Äußerungen der unterschiedlichsten mal hellen, mal finsteren Wahrnehmungen zu verlieren, das macht die Kunst besonders. Und das ist zu sehen! Karlsruhe hat Perlen im Gepäck, die es wert sind, dass man sie findet.
Vier Hallen, die Messe Karlsruhe, ebenfalls umspannter Raum und jede hat ihr ganz eigenes Flair und ihre ganz eigene Thematik. Man durchwandert Meter um Meter und wird fündig auf der Suche nach neuen Horizonten.
Die Kunst ist voll von Beispielen, in denen sich mit düsteren Stimmungen auseinander gesetzt wird. Stimmungen, die im besten Fall auf den Betrachter überspringen sollen.
Raum und Zeit….physikalische Rahmenbedingungen und menschgemachte Maßstäbe! Ein kurzer Gedanke zurück zu Corona weckt vielleicht Erinnerungen.
Von Corona ist inzwischen nicht mehr viel zu spüren. Das Wetter ist durchwachsen, es ist Regen angekündigt für das ganze Wochenende, aber das Glück ist auf der Seite der Messe und die Sonne schaut ab und zu durch die Wolken. Sie wirft ihre Strahlen in die Messehallen, so dass die Kunst, die von Licht und Schatten lebt, wirken kann. Wie die silbernen Massen, die im Rundgang liegen, vor den Fenstern. „Zerknautschte“ Kugeln, wie Hüllen aus entlüftetem, vakuumisiertem Raum.
Alles wird mit allem in der Natur abgeglichen und in Verbindung gesetzt, und man betrachtet die Textfragmente, die feine Linien zeichnen und wolkige Gebilde aus dem Nichts erschaffen. Nichts, als eine ebene Fläche aus Papier. Der Weg der Worte in den Raum, Traum, TRAUMRAUM,… wie sie sich verteilen, verbreiten, wie sie vielleicht mit der Atmosphäre interagieren und am Ende verwirbeln, clustern, und neue Inhalte ergeben. - Inspiration!
Inspiration ist ein großes Wort. Die Gedanken der Welt werden im Geiste vorformuliert und dann hinausgeschickt, auf den Weg in Raum und Zeit. Manche überdauern, manche werden vergessen. Was bleibt, steckt in den Archiven der Welt. Vieles, was geschrieben steht wird gebraucht. Darf nicht vergessen werden. Das kollektive Gedächtnis darf wechselwirken.
Die Messe zeigt viele Beispiele für gut gelungene Werke auf Papier.
Anwendungsbeispiele auch immer wieder auf Japanpapier gearbeitet. Japan und die Kunst des Faltens, Papier, das mehr kann, als auf den ersten Blick sichtbar. Flieger gefaltet, wenn gut gebaut bei gezieltem Wurf, beschleunigt den Raum durchgleitend. Die Luft im Raum teilend…. Das Spielen mit Knicken und Faltungen, Materialien die darüber liegen, mal geschichtet, mal geschüttet, Das Kunstspiel mit den Materialien ist bisweilen so perfekt, dass man es gar nicht bemerkt.