Art Karlsruhe 08-10.07.2022
Der Rechner rechnet und stellt Abbilder dar. Abbilder des Augenblicks. Wie nah kommt es dabei an die Wirklichkeit heran? Und was, wenn die Datei überarbeitet wird? Verändert? Die Rohdatei dann gelöscht? Oder überspeichert? Die digitale Wirklichkeit stellt so manch einen vor scheinbar unlösbare Aufgaben. Digitale Problemstellungen. Digitale Forschung und Erforschung der Digitalität ist heute wichtiger denn je. Automatisierung der Abläufe in technischen Bereichen ist seit Einführung des Fließbandes vor über hundert Jahren inzwischen so weit vorangeschritten und hat sich in nahezu alle Lebenswelten ausgebreitet, dass vielleicht der Umbruch zum Zeitpunkt „JETZT“ nicht erst seit gestern eine zwingende Notwendigkeit ist.
Die Grenzen zu erkennen, ab wann man die Kontrolle zu verlieren droht, ist die größte und schwerste Aufgabe des Hier und Jetzt.
Man findet die großen Namen wie Christo, Uecker, Richter, … Miro, Matisse, … asiatische Positionen sind vertreten, man erkennt Kwang Sung Parks düstere, verschwimmenden „Wirklichkeiten“ und „stolpert“ quasi in der Presseankündigung über den Namen Ambra Durante. Man spürt ihren Werken digital nach. Ein junger Mensch in einer chaotischen Zeit, der versucht Ordnung in das Chaos des Informationsüberfluteten Denkens zu bringen. Von Daniel Kehlmann bewundert und von der Galerie Friese gefördert, so steht es in der Presseankündigung der Messe, zeigt die Künstlerin und Autorin der preisgekrönten Graphic Novel „Black Box Blue“ ihre Sicht auf eine scheinbar sinnentleerte Gegenwart unter einem düsteren Zeitgeist, der sich verloren fühlt. In einem Podcast des SWR2 „Aus der Balance“ erklärt sie, wie sich ein „unordentlicher“ Geist zu ORDNUNG formieren will. Bildstarke Worte repräsentieren Gefühlswelten, die sich nur schwer erklären lassen. Eine Einundzwanzigjährige, ein junge Frau auf dem Sprungbrett ins Werden, am Rande des Gleitens in die Zukunft, versucht ihre Position zu finden in dieser Welt. Einer Welt voller Chaos, die neue Ausdruckswege braucht und neue Formen der Kommunikation, in einer total digital durchwirkten Zeit voller Inhalte aus unzähligen Angeboten, in einer Welt der sozialen, manchmal asozialen, sozial-asozialen, oder asozial-sozialen, oder einfach NUR Medien.
„Offline“ geht es vielleicht durch den Sinn. Sich in ein Blatt ergießen, in irgendeinen Untergrund, der herhalten muss, weil raus will, was raus soll, oder raus soll, was raus will, weil sonst gerade kein Medium zur Hand ist, also tut es am Ende jedes Medium. Bevor man keine Luft mehr bekommt und erstickt, an den eigenen Ideen, fremden Inspirationen, Impulsen aus allen Richtungen, … Gedanken, Träumen, Gefühlen.