discovery art fair Frankfurt 04. - 06.11.2022
Discovery art fair Frankfurt 2022 – Der Unendlichkeit ein Stück näher
Beim Eintauchen in die Kunst der Vielen, die alle inspiriert sind von irgendwem, kann man das Rauschen vielleicht hören, der infinity, die berührt und bewegt, und die alles ums sich herum in sich aufnimmt, wie ein Schwamm, der sich vollsaugt vom umgebenden Medium, bis alle Ritzen und Poren gesättigt sind, und das Tropfen beginnt
Verzweigungen, Geäst, rosa Blüten, erinnernd an rosa Kirschblüte oder Magnolien,… die Besonderheiten der Strukturen in Holz, ihre Veränderungen je nach Witterung und Reaktion auf äußere Einflüsse… Mary O´Connors Ansichten in der Serie „Divine Forest“ verzaubern und arbeiten Anfälligkeiten heraus. Titel wie „When I Fall I Fly“, „Best Buds“ und „save in your arms“, zu Papiercollagen auf Leinwand, als Hintergrund zusammengesetztes Blattgold verwendend, offenbaren die Fragilität und Verwundbarkeit der Natur. Selbst aufgewachsen in der Natur Irlands hat sie den Blick für die Umgebung nie verloren und auch in der morbiden Schönheit des Verfallenden immer etwas Junges erkennen können, mit der Kraft Neues zu erschaffen.
„A new seeding being nursed to life between the Crevices which depict hope“
Die Zerstörungskraft des Klimawandels wird bei Mary O´Connor auf eine Weise thematisiert, die nicht sofort nur die Zerstörung offenbart. Die Kraft der Natur wird demonstriert und das Erblühen neuen Lebens aus verletztem Holz, das noch immer Leben in sich trägt, soll auf neue Ansätze in der Bepflanzung unter den veränderten klimatischen Bedingungen hinweisen. Neue Wege des Säens und das Arbeiten mit neuem Saatgut kann man vielleicht herauslesen aus Mary O´Conners Werken.
Bedeutende Zeilen, die erhalten werden sollen für die Ewigkeit, denen man Raum geben möchte, die man wertschätzt. Worte voller Tiefsinn und Bedeutung und im Gespräch mit der Künstlerin erfährt man vor ihrer Inspiration. Von der Intention, was sie antreibt bei der Arbeit und was sie aus Begegnungen im Leben herauszieht. Das Gespräch in einer tiefsinnigen Begegnung, führt zu den unterschiedlichen Ansätzen, wie Menschen die Welt wahrnehmen. Man kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und plötzlich spricht man über die Betrachtung eines Aquariums. Der westlich zivilisierte Mensch, fokussiert aufs Objekt, sieht die Fische im Aquarium. Vielleicht die einzelnen Pflanzen. Vielleicht die Spuren im Sand am Boden. … Die Details Immer im Blick liegt der Fokus auf dem Objekt. Der fernöstliche Ansatz wäre ganzheitlich, also das System Aquarium. Das Wasser, in dem die Fische schwimmen, in dem die Pflanzen wachsen. Und man schlägt den Haken während des Gesprächs hin zu den Schichten der Tusche, wie Schichten der Erde, die wächst, je nach klimatischen Bedingungen, je nach Phasen der Erdgeschichte, innerhalb der Erdzeitalter. Phasen, die alle ihre Zeit brauchen, um eine Momentaufnahme abzubilden, die Mensch zum Zeitpunkt des Betrachtens interpretiert. Je nach Stand des Wissens. Und dann erkennt man in den Gefilterten Geschichten einen Vulkan, oder Strukturen, die aussehen, wie Spuren von Fluten in der Wüste oder von Vulkanausbrüchen, die ihre Lavafelder hinterlassen, oder Feuchtphasen über Landschaften,… Ereignisphasen die ihre Zeit brauchen, um Spuren zu hinterlassen. Manche Werke erinnern an Gingko-Blätter, manche an Walnuss-Strukturen, wie auseinandergerissene Gehirnhälften, immer kombiniert man das, was man schon gesehen hat mit dem, was man sieht und wie immer gleicht das Hirn ab und versucht eine Geschichte zu finden, die Sinn in alles bringt. Das harmonische Gleichgewicht herstellt zwischen allem, das existiert. Den Weg zum Anfang findet.
Vielleicht dem Urknall, der den Zeitpunkt Null beschreibt, aus dem Alles, nach bisherigen Kenntnissen, entstanden sein soll. „Der Mensch erscheint im Holozän“ (Max Frisch) geht es einem durch den Kopf und sein Lebensweg windet sich über den Gefilterten Geschichten, wie zufällig, ohne wirklich nachvollziehbare Richtung. Vielleicht „Lost in translation“ (Fernando Pessoa) in Anbetracht all dessen, was es zu sehen, zu erleben und zu erlernen gibt, ohne, dass man das große Ganze je wirklich wird erfassen können, ganz gleich wie sehr man sich auch bemüht. Und vielleicht steht Sandra van der Meulens Arbeit dann auch für die Hilflosigkeit und Demut in der Existenz, die so groß und unbegreiflich ist. Ganz gleich was man schon weiß, man kann nicht wissen welche Auswirkungen die eigenen Spuren haben werden. Selbst wenn man das Ende aller Zeit schon errechnen könnte, man kann nicht wissen, was danach kommt. Neues Chaos, eine neue Zeitschleife vielleicht, vielleicht nur eine Wiederholung, vielleicht eine neue Existenz. Vielleicht eine, wie ein Luftanhalten, eine Phase des Stillstandes, eine Unterbrechung für eine Weile, wie ein Schwebezustand am Scheitelpunkt einer Parabel und dann wieder das Zurückentwickeln. Vielleicht wieder zurück zum Anfang und alles beginnt von Neuem. Eine neue Zeitrechnung! Ein neuer Pulsschlag unseres Universums, das so groß und unendlich weit ist. Vielleicht auch nur ein Universum von vielen, vielleicht von unendlich vielen Metaversen, und vielleicht berühren sich die Universen tatsächlich, überlagern sich manchmal und sind selbst nur Teil von etwas noch viel Größerem. Für den Menschen kaum vorstellbar, dass es die Unendlichkeit geben könnte. Infinity! Etwas, das nicht noch in etwas ganz anderem steckt. Sandra van der Meulens Arbeit schafft es vielleicht einen in Gedanken tiefer Meditation zu ziehen und im Geist das Schweben zu erreichen, wenn man ein Erleben denn zulässt. Im Zustand der vollkommenen Entrückung. Des vollkommenen Eins Werdens mit allem.
Kopfhörer auf und die Sounddesigner kreieren den Sound zur Kunst. Wie hören sich Nadeln an, wie hört sich ein Zylinder an,… warum empfindet man den Klang eines Motors als Wohlklang? In welchen Räumen möchte man bleiben? Der Sound als Kunstwerk aus den Tonhallen und Opernhäusern herausgeholt, erweitern die Sounddesigner das Erlebnis Kunst. Nicht nur Gemälde und Skulpturen, sie vermitteln auch das Unsichtbare, das nicht sofort wahrgenommen wird.
Die Kunst in Kombination mit Licht zu präsentieren ist nicht neu. Klang zu integrieren erscheint vielleicht ungewöhnlich, hilft aber beim Erlebnis Kunst. Ein Kunstwerk in entsprechender Umgebung zu präsentieren ist immer eine Herausforderung. Vor allem auf Messen und in Präsentationen auf engstem Raum.
Die offene Stahlkonstruktion der Messehallendecke erschwert einen Klang, der einheitlich wirken kann. Um so interessanter der Einsatz von Kopfhörern und Ear Pods, die den Betrachter der Kunst ganz in den Dialog treten lassen können mit dem, was sie sehen.
Der Raum ist erfüllt von Geräuschen und Schall, den man vielleicht gern ausblenden möchte, um sich ganz auf die Kunst einlassen zu können. Die Sounddesigner helfen.
Karen Shahverdians Oldtimer, präsentiert mit dem Splash weißer Blüten und Blumen, Farbeimer mit Pinsel wie vergessen daneben, wird mit dem entsprechenden Sound zum echten Erlebnis.
Sich einzulassen auf die Vertonung der Kunst,… wer spielt mit? Die Besucher dazu zu bringen den Kopfhörer aufzusetzen, ist eine Herausforderung?
Sebastian Welker, Founder und Managing irector von LUCHS.US Produktions GmbH verspricht, dass Kunst künftig noch mehr Erlebnis bereithält, als man es schon kennt. Und vielleicht wird dann jeder X-beliebige Raum, gleich welcher Größe, gleich welcher Position, zum idealen Ort für ALLES!