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STROKE Art Fair 19.05.-22.05.2022

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STROKE.

19. bis 22. Mai 2022

115 Künstler

4 Tage

1 Event

So liest man im Netz auf der Portalseite

Die ARTMUC liegt noch keine Woche zurück da findet schon das zweite ART Event auf der Praterinsel in München statt. In den charmanten Räumlichkeiten der ehemaligen Essig- und Spirituosenfabrik hat sich die Stroke Art Fair ausgebreitet. Genau, wie auch in der Vorwoche lädt der Innenhof zum Entspannen und Verweilen ein. Und zum Austausch von Kunstbegeisterten und Sammlern über Kunst und Können.

Kunst, Mode, Design, Wertschöpfendes und Nachhaltiges, sowie Zukunfts-Ideen, Visionen und soziales Engagement ziehen die Besucher an, wie ein Magnet.

„Neugierig und weltoffen, aufgeklärt und emanzipiert, und wissend, dass es mehr gibt, als eine Wahrheit“, präsentiert sich die Stroke Art Fair. Und über allem schwebt das große Fragezeichen. Bezeichnenderweise findet man so auch die Galerie

„Question Mark“ Milano.

Die Stroke-„Macher“ selbst schreiben, sie „rücken im Kontext von Globalisierung und Digitalisierung näher mit Menschen aus der Welt zusammen und schärfen den Blick für Möglichkeiten und Chancen des Lebens. Sie plädieren für Dialog und öffnen den Geist für die Vielfalt und Kreativität der Zeit.“

Auf der Messe sieht man den Blick für Möglichkeiten und Chancen.

„Art Meets Education“ ist ein Weg unter Vielen, als Ausweg in eine nachhaltigere Zukunft. Man versucht den Kindern der Welt eine Perspektive zu bieten. Eine Perspektive, die sich vielleicht abkehrt von den alten Mustern und Abhängigkeiten.

Kinder werden aufgefordert ihre Welt zu fotografieren! Fokussieren zu lernen. Vielleicht den Blick öffnen zu lernen. Nachhaltiges Denken ist das Ziel.

Alex d`Aquila löst Netflix (unter anderem) in Braille auf und spielt mit der Blindheit vor dem für alle gut sichtbaren Offensichtlichen.

Luvols „Vibes“ und das zerbrechliche Antlitz von Kindern auf Verbotsschildern, ein Statement, dem man sich anschließen möchte.

Worte verhallen ungehört, also rückt „Question Mark“ Künstler in den Fokus, die ohne Stimme laut sind. Die den Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart mit ihrer Kunst eine Stimme geben und offene Fragen stehen lassen, wie Nicola Villa mit Werken, wie „Republique“.

NFT und Kryptoart, virtuelle Welt und Augmented Reality, Thema in allen Bereichen und relevant auch für digitales Arbeiten. Schlagworte, die aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken sind. Wie kann man Werke verschlüsseln? Digitale Arbeit verschlüsseln? Wie kann man die Arbeit sichern, ohne dass sie Zensur oder Löschung zum Opfer fällt?

Wie schnell kann man Arbeiten, Programme und Viren verbreiten? Oder eliminieren? Was anmutet wie ein Spiel, ist bittere Wirklichkeit. Sicherheit kostet Geld. Wenn einer das Geld nicht in die Hand nehmen kann (vielleicht sind auch einfach die Prioritäten falsch gesetzt) stellt sich die Frage: Muss er dann unausweichlich mit den Folgen leben?

Wer programmiert schneller, als gelöscht wird? Wer entwickelt schneller als manipuliert wird? Ist die KI schon so weit, dass sie den Menschen nicht mehr braucht? Und welche Rolle spielen die Quantenphysikalischen Entwicklungen dabei? Die ganze Welt, der ganze Globus kämpft mit denselben Fragestellungen.

Man trifft Iryna Fedorenko wieder, die Ukrainerin , die mit SEMIRA ART und #ArtForPeace ausdrucksstark Zeichen setzt und eine ergebnisorientierte Gesellschaft an die Solidarität erinnert, sich nicht in selbstgewandten Denkmustern zu verheddern, sondern den Blick offen zu halten und zu erkennen, wenn etwas aus der Balance gerät. Aus der Balance, wie Menschen mit Menschen umgehen, und sich ihrer Verantwortung stellen über den Tellerrand hinaus zu schauen und mit eigenen Mitteln und Möglichkeiten etwas zu bewirken.

Semira Arts Kriegskinder, schon auf der ART MUC entdeckt, erkennt man sofort wieder. In den Farben der Ukraine: Die Kinder mit den blauen Augen. Augen scheinbar unterkühlt und ohne Gefühl! Kalt und vielleicht unerbittlich. Disziplin und Gehorsam werden in und für Kriegszeiten antrainiert. Man erinnert sich an Berichte darüber, wie man Kindersoldaten formt.

Eltern werden zu reinen „Erzeugern“, Familienangehörige zu beliebigen Persönlichkeiten, zu denen die Bindung gekappt wird. Es wird Stärke geformt. Emotionslosigkeit. Kampfbereitschaft.

Was bleibt am Ende? Respekt vor Autoritäten? Alkohol und Drogen unterstützen die „Formung“. Suchtverhalten! - Der Urinstinkt als Antriebsfeder wird missbraucht. - #ArtForPeace. – Was kann erreicht werden?

ART MEETS EDUCATION (AME) – Bildung durch Fotografie – wie schon erwähnt, ein anderer Ansatz der Nachhaltigkeitsoffensive in der Welt. Kinder durch eine etwas andere Form der Bildung aus Not und Armut herauszuholen wird als Idee präsentiert. Man gibt Kindern eine Kamera in die Hand, um ihnen den Blick für die umgebende Wirklichkeit zu öffnen. Kindern aus finanziell stark benachteiligten Verhältnissen zu helfen, die sich die Welt noch nicht über Smartphones erschließen können und sich dennoch nicht an Bildung vorbei entwickeln sollen. Die Projekte von AME in den sogenannten Entwicklungsländern, vermitteln Hoffnung und man ist gern bereit die Fotografien zu erwerben, wenn man dadurch vielleicht auch noch Gutes bewirken kann. 2 Postkarten = 1 Woche Schule, steht hochwertig gedruckt, 1 Poster = 1 Monat Schule, und man kann die Arbeiten vor Ort mit EC-Karte, oder Kreditkarte, direkt am Kartenlesegerät bezahlen. Einfach vorhalten und schon erledigt. Wie an Tankstellen und auch sonst überall. - Nachhaltige Entwicklungshilfe!

Die Stroke Art Fair holt die Kunst der Kleinen durch ihr Gespür für große Themen aus der Unsichtbarkeit heraus. Talent-Scouting und Recruiting sind Themen, über die man plötzlich nachdenkt und die in den Kopf gespielten Bilder beflügeln die Fantasie in alle Richtungen.

Aus der Balance ist nicht nur die Frage nach Krieg und Frieden, nach Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Aus der Balance ist auch die Artenvielfalt. Dem Verlust von Insektenarten begegnet zum Beispiel Clemens Söllner mit Holz-Intarsien-Arbeiten. Nachtfalter, die entfernt an den Atlas-Falter erinnern, sind in abgewandelter Erscheinung herausgearbeitet und stehen für die heimischen Nachtfalter, die man so gut wie gar nicht mehr sieht. Das Atlas-Muster wirkt fragmentiert und zerlegt. Die Falter bekommen einen Ehrenplatz in der ARTERHALTUNG durch Kunst. Söllners Arbeiten sind Überlieferung und erinnern an eine Zeit, in der die Natur noch voller Leben war. Eine Zeit, in der noch nicht alles smart sein musste.

Ariane Emmerich, mit 22 Jahren noch eine sehr junge Künstlerin, mit mexikanischen Wurzeln, hat ebenfalls den Schmetterling als Detail in ihre Werke eingearbeitet. Die jungen Frauen, Kindern gleich, oder Püppchen, wirken verletzt. Fragil. Und Augen spielen, wie so oft in der Kunst der Gegenwart, eine bedeutende Rolle. Die Auseinandersetzung mit der überwachten Wirklichkeit und der integrierten Optik in technischen Geräten, sowie digitalen Systemen scheint erkennbar. Kritik, die sich nicht sofort offenbart, aber sichtbar ist. Und eine gewisse Traurigkeit spricht aus den Werken. Besser sollte man sagen Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit. Des Pudels Kern vielleicht schon in so jungen Jahren erkannt zu haben mag deprimierend erscheinen, doch vielleicht erwächst daraus eine Stärke, die sich noch als wertvoll erweisen wird, denn die Zukunft braucht starke junge Menschen, die mit den Übeln und Verlockungen der Gegenwart umzugehen weiß.

Verlockungen, wie dem unkontrollierten Konsum von auditiven und visuellen Reizen.

Ein Telefonhörer mit Minikamera! Und überall die kleinen Halbkugeln der im öffentlichen Raum allgegenwärtigen 360° Kameras. Mehr Kunst braucht es eigentlich nicht, um die Smart World zu definieren. Die größte Kunst hält ein Jeder in Händen. Und jedes Gerät ist ein Knotenpunkt in einem Netz der Superlative. Das smarte neuronale Netz, dem man sich selbst aussetzt, mit dem man sich selbst freiwillig verbindet. – „Connected!“ - Synapsen im großen neuronalen Netz und die Energie reicht bis ins Unterbewusstsein.

Der Spirit von Landwehr, der eine Woche zuvor auf der ART MUC den Raum mit Leben füllte, liegt noch in der Luft, jetzt überlagert das familienfreundliche Tätowieren des „DenkMal Kunst Kollektiv“s die Atmosphäre. Die ausstellenden Tätowierer, die ihre Skizzen und Entwürfe, teilweise am Computer generiert, teilweise auf Papier oder Leinwand verewigt, sind Künstler, die ein Handwerk beherrschen, das man nicht sofort in der Kunst verortet. Auf der Stroke Art Fair werden diese Künstler aus ihrem Schattendasein herausgeholt.

Die Kunstfertigkeit der „Hautkünstler“ MUSS groß sein! Man will vertrauen können, dass das Ergebnis dessen, was sich nicht mehr eliminieren lässt (eigentlich), perfekt ist. Und es wird sichtbar, dass nicht unbedingt ein Kunststudium vonnöten ist, um gute Kunst kreieren zu können. Kunst, die als Einmaligkeit, als „DenkMal“ in die Haut geschrieben wird.

Es wird in die Haut eingearbeitet, was nicht übersehen werden darf. Nicht verloren und vergessen werden, auch für den Fall, dass man ihn nicht überlebt, den Kampf des Existierens. Das Spiel des Lebens. Der Kampf wird in die Haut geschrieben. Man soll lesen können im Buch der Haut. Lesen, wofür alltäglich der Kampf gegen alle Unwägbarkeiten des Seins aufgenommen wird. „BRANDING“ geht es durch den Kopf. Vielleicht soll man erkennen können, wem man sich selbst verschrieben hat und für den man das Menschenrecht der körperlichen Unversehrtheit abtritt.

Wer schaut hin, wenn der Mensch das wandelnde Kunstwerk ist? Wer traut sich hinzuschauen? Wer erkennt das Buch der Bilder und Geschichten, das es nur ein einziges Mal gibt? Ein Buch, in dem man lesen darf. Soll. Über den Tod hinaus. Kunst, die unter die Haut geht. Nicht nur für private Wände gedacht, für ein ausgewähltes, exklusives Publikum, sondern für alle sichtbar, denen der Träger begegnet.

Für alle sichtbar soll auch die Urban Art sein. Urban Art ist Kunst, die herausgeholt wird aus den Museen, die einem exklusiven Publikum vorbehalten sind. Nicht jeder kann das Geld in die Hand nehmen, will es vielleicht auch nicht, um sich Kunst anzuschauen, für und von den Großen und Studierten, den Eliten, den Entscheidungsträgern und Mächtigen, für die Kunst eine eigene Sprache ist und mehr als nur etwas, das anschaubar ist.

URBAN!

Francesco NEO ist immer wieder vertreten und seine Werke sind Sinnbild für Pop Art und Urbane Kunst, die laut, schrill und offen daherkommt. In einer grellen Welt, shiny und happy, mit dem Fokus auf Geschwindigkeit.

Auch draußen geht es URBAN zu!

An einem Quader im Innenhof des Gebäudeensembles arbeiten Streetartkünstler mit Spraydosen und unter anderem Atemschutzmaske. Die durch das Sprüh-Gas verteilten Partikel der Farbpigmente nicht zu inhalieren ist eine Herausforderung. Der Sprühnebel, der sich in der Luft verteilt wird von den Künstlern kontrolliert eingesetzt.

Abstand, Geschwindigkeit des Farbauftrages, …

Berücksichtigung der atmosphärisch umgebenden Bedingungen, … vielleicht nur unterbewusst, aber Künstler sind Herrscher über die Physik. Das Ergebnis ist beeindruckend. Welten erschaffende Halbgötter, ganz ohne digitale Simulation und Rechnerleistung, nur vielleicht an einem smart gepulsten, digitalen Bild orientierend, in Turnschuhen, Jeans und T-Shirt arbeitend, bekommt man eine Vorstellung von der „Herrschaft“ der über die Teilchen. Und dem Zutun der unkontrollierbaren umgebenden Atmosphäre.

Wenn das Unkontrollierbare, das Flüchtige in der Luft, des Künstlers Wirken beeinflusst, quasi der Wind oder die Brise, eben Luft als Muse den Kreativen küsst und berührt, wenn die Aussage des Künstlers Bedeutung erhält und eine unsichtbare Kraft mitwirkt, auf dass das Werk besonders wird, wenn eine wieder erkennbare Handschrift zu erkennen ist, liegt Magie in der Luft. Und der elektronische Beat begleitet die Performance. Bestimmt den Takt.

Und beim DenkMal Kunst Kollektiv im alten HeizWerk, schmunzelt der jugendliche Bob Dylan über einem wild bunt bemalten Piano, während im Hintergrund die Isar leise durch die Stadt strömt.

Auf der Stroke Art Fair findet man die Perlen, nach denen man getaucht ist. Sie wurden schon von den Kuratoren und Veranstaltern entdeckt, auf der Praterinsel nur noch ins rechte Licht gerückt, nun kommen auch die Kunstinteressierten nicht mehr an ihnen vorbei. Die Handschriften lernt man zu lesen.

Welche Message transportiert das einzelne Werk. Bild. Wenn abstrakt, … was soll man sehen? Welcher Künstler arbeitet wie? Zeigt was? Aquarell auf Papier? Ink on Paper? Pigment auf Leinwand? Bei Dominic Beyeler ist es die Fluide Phase, die zaubert. Die Galerie WeArt zeigt wie groß und besonders ein Werk werden kann. Wenn aus scheinbaren Flecken mit ein paar gekonnten Strichen Gesichter entstehen, wie Skizzen über Phasen, die scheinbar willkürlich zerflossen sind und etwas Besonderes als Grundlage überlassen haben, aus dem schließlich der geschulte Blick eines Künstlers etwas Einzigartiges, Einmaliges entstehen lässt. Man erkennt: Alles hat Bedeutung!

Alles hat Bedeutung! Nichts ist Zufall! Man denkt zurück an den Anbeginn der Zeit, an das Entstehen von Leben aus den ersten Einzellern, die nur noch geladene Energie brauchten, sich zu Clustern formierten und in Connection weiterentwickelten, man denkt an Energie und elektromagnetische Felder, die damals wirkten, wie heute, und man denkt an die Selbstorganisation der Elemente, je nach umgebenden physikalischen Parametern.

Man denkt an den Unterschied von Reduktion und Oxidation, an Färbung, je nach Milieu, an Greenstones, Flintstones und gebänderte Eisenerze, die im hohen Norden offen zu Tage treten, die überlagernden Gesteinsformationen abrasiert durch überlagerndes Eis, das längst geschmolzen ist,und dann denkt man an Riffbildung in der Frühphase der Lebensentstehung des Planeten und Genesis lässt grüßen.

Anna Bellmann offenbart das Wesentliche! Ganz ohne Farbe. In bzw. mit, oder besser noch durch das Medium Papier. Mit dem Skalpell herausgearbeitet bekommt die Perfektion einer Arbeit ein Gesicht.

Florale Muster, Strukturen von Geäst, wie Korallenverästelungen, in Kreisen ausgearbeitet, der Form für Perfektion, Harmonie und Vollendung, … Anna Bellmanns Arbeiten verzaubern den Betrachter. Arbeiten, die so leicht und einfach wirken und in denen so viel Arbeit und Zeit steckt. Der Betrachter kann erahnen, dass hier jemand in völliger Versenkung gearbeitet hat und zum Lohn vielleicht die Ruhe geschenkt bekommen hat, die es zum ernsthaften und perfekten Arbeiten braucht. Energie, aus der Großes erwachsen kann. Energie, die Kraft schenkt. Plötzlich hat man das Gefühl, Kunst könnte sein, wie Meditation. Und das Gefühl aus den meditativen Momenten ist beim Betrachter vielleicht spürbar, fühlbar, erfahrbar. Es ist wünschenswert, dass die Werke an Orten zur Geltung kommen, wo sie von vielen gesehen werden, und inspirieren. Als entschleunigender Gegenpol zu digitalen Geschwindigkeiten. Ein Hoffnungsschimmer für die digitale Zukunft, die aus der analogen Vergangenheit und der organischen Evolution schöpft.

Den Hoffnungsschimmer erkennt man vielleicht auch bei Natalja Herdt. Sie arrangiert „Hoffnungsfalter“ in den verschiedensten Farben. Der Falter, oder Schmetterling, als Inbegriff für Metamorphose, ist das Zeichen, das auf der Messe immer wieder auftaucht. Ob als HolzIntarsienarbeit von Clemens Söllner neben #ArtForPeace, oder an Drähten gespannt, wie die bunten Schmetterlinge von Nataja Herdt, die wahrscheinlich losflattern würden, sobald man die Drehte unter Strom setzte, so wie man es im Glas bei einem Mitbringsel schon gesehen hat. Plötzlich kann man sich vorstellen, dass Peter Pans Abheben vielleicht gar nicht so utopisch ist, wie man immer gedacht hat.

Man braucht nur einen elektrischen Spannungsbogen!

Robert Pointner ist der Urheber einer großformatigen Arbeit mit Peter Pan. Schwebend vor einer Kamera, wie im Theaterstück, durch die Aufzeichnung erhalten für die Nachwelt. Gute Geschichten hinterlassen „Guten Gedanken“, weiß man. Gute Gedanken, die vielleicht vorstellbar machen, dass ein Jeder fliegen könnte, wenn er nur wollte. Auf der Kinoleinwand wird es bewiesen. Oder an einem Drahtseil im Theater. In der animierten virtuellen Wirklichkeit am Tablet oder mit der virtuellen Brille ist noch mehr möglich. Man kann selbst in die virtuelle Wirklichkeit eintauchen.

Augmenta hält dafür Werke bereit, die virtuell erfahrbar werden. Es wird anschaulich präsentiert, wie das Werk am Laptop, durch die Kamera-Fokussierung zum Leben erwacht und das Still beginnt sich in der Matrix zu bewegen. Die überwiegend jungen Künstler zeigen, was 3D animiert alles möglich ist und wie der reale Raum sich in Simulationen virtuell erweitern lässt. Wie weit die Möglichkeiten erweiterbar sind lässt sich erahnen. Und die IT-Helden der Gegenwart, Anwender von Animationsprogrammen, präsentieren ihr Können, das sie nicht zuletzt im Hinblick auf Trick- und Animationsfilm und Spieleentwicklung erwerben und ständig weiterentwickeln.

Bei PLAZMALAB - Kunst am Körper - Premium T-Shirts bei Unimoden entdeckt man Drucke auf alten, vergilbten Buchseiten. Alte Mathematikbücher vielleicht, oder Physik, deren Formeln plötzlich eine vollkommen neue Bedeutung erhalten. Vielleicht hatte man die Formeln nie verstanden, jetzt spielt es keine Rolle mehr, jetzt werden die Formeln überdeckt von Bildern. Drucken. Die veranschaulichen, worauf es dem Urheber des Werkes ankommt. Die Essenz des Seins ist nicht das, was die Formeln in den Köpfen ausgelöst haben, sondern die Idee der Optimierung des Lebens, oder das Streben nach Erkenntnis über die Vorgänge des Universums. Die Rechner der Welt helfen und unterstützen bei der Erkenntnissuche, wohin aber die Erkenntnis schlussendlich führen wird bleibt offen. Vielleicht hat man schon Lösungen auf die drängenden Fragen der aktuellen Probleme gefunden und wartet nur darauf sie sinnvoll anzuwenden. Die angebotenen, aus nachhaltigen Stoffen gefertigten und mit Umwelt-verträglichen Farben gefärbten T-Shirts bei Unimoden sind dabei wie ein Zeichen aus der alten Zeit, als Batik-Färbung in kleiner Stückzahl noch als innovativ galt. Die einzigartigen Muster und das Design reizen zum Kauf und das Tragen der Motive ist ein Statement, das durchaus nicht „oldschool“ daherkommt.

Die Künstler und Designer, die überwiegend jung und noch voller Hoffnung sind, trotz der scheinbar unsicheren Zukunft, zeigen so viel Ideenreichtum, dass man die Stroke Art Fair einfach lieben muss.

Man erkennt die Anfänge des „Werdens“ und entdeckt Künstler, die auch ihre Skizzen nicht unter Verschluss halten. Wie eine Offenbarung sind die Skizzenbücher bei neu.mann, denen man wünscht, dass sie entdeckt werden. Gefunden! Und vielleicht zum Buch gebunden und verlegt werden.

Vielleicht in exklusiver, kleiner Stückzahl, um den Wert hervorzuheben, denn man glaubt etwas Magisches, Besonderes in den Arbeiten zu erkennen.

Magisch und besonders, auf jeden Fall beruhigend wirken die illuminierten Horizonte von Jacky Landgraf und FRAMENESS. Modulare Rahmensysteme mit Textilleinwänden, Illumination, Akustikpanels, und Heizmodule, … Jacky Landgraf und das Start Up Frameness bringen etwas Tiefsinniges ins „home“ und erschaffen vielleicht die meditativ augenweidenden Lichtblicke im home-office-iven Alltag, die gebraucht werden, um der neuen Wirklichkeit ausgleichendentgegenzuwirken. Horizonterweiterungen können hier meditativ visuell erlebt und erfahren werden, und stellen eine Kunstform dar, die Licht und Farbe einen würdigen Rahmen bieten. Die Faszination Licht wird hervorgehoben und Farbverschiebungen bis hin zur „Negativierung“ verzaubern, ohne zu verstören.

Die Ruhe, der man durch die Pandemie zwangsweise ausgesetzt war hat man vielleicht zu schätzen gelernt, und beginnt sie vielleicht schon zu vermissen, jetzt, da man so allmählich wieder zur Normalität zurückkehrt. Es ist diese Ruhe, der man nun vielleicht nachspürt, die man sucht, die man sich versucht zurückzuerobern und es sind Ansichten, wie die von Jacky Landgraf, die man vielleicht schauen möchte, denn sie führen womöglich ins innere Selbst, von dem man vielleicht gar nicht wusste, dass es sich nach Stille sehnt.

Was es bedeutet in die Stille hinein zu arbeiten erahnt man auch bei Sven Küstner, der sich offensichtlich den Dreiecken verschrieben hat. Er schneidet Dreiecke aus und arrangiert sie, so dass man eine Vorstellung vom dreidimensionalen Raum erhält. Die Dreiecke, wie kleine Pfeile, wie trigonometrische Grund-Einheiten, die sich vielleicht aus einem virtuellen Raum heraus gelöst haben, schweben frei, die kleinesten unter ihnen sind viele, vermeintlich unzählige, doch Sven Küstner zählt sie am Ende, und das Werk, das einen Titel braucht, den Küstner eigentlich nicht vergeben möchte, bekommt die Nummer der Dreiecke, die er gezählt hat. Man darf gerne nachzählen, vielleicht entdeckt man, wie anstrengend das Dreieckszählen ist, vergleichbar mit Erbsenzählen, das Zählen der elementaren Einheiten eines dreidimensional trigonometrisch aufgeteilten Raumes. Es ist spannend sich in die Arbeit hineinzuschauen und zu öffnen für die Vorstellung vom Innenleben eines Programmes, in dem die Vermessung der Welt abstrahiert auseinanderschwebt.

Heiner Kies hatte vielleicht Corona im Sinn, als er seinen Emoticon im Strahl kotzen ließ. Anstatt Ruhe auszustrahlen wirken die groß gewordenen kleinen „Bekannten“ wie zornige Gesellen, die voller Energie quasi „poltern“. Kleine Geister, über die man gerne lächeln darf.

Die Emotionen immer im Zaum zu halten, dazu scheint Kunst ein geeignetes Mittel zu sein. Man kann sich auf die Arbeit konzentrieren und immer weiterarbeiten, bis etwas vollendet zu sein scheint. Bis zur Vollendung vergeht Zeit. Bisweilen viel Zeit. Wird man im Leben andere Aufgaben bewältigen müssen, ist es gut zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, sich der Emotionen zu entledigen. Vielleicht „runterzufahren“, ohne gleich untätig sein zu müssen. Und wenn sich dann noch Freunde finden, die der Arbeit Wertschätzung entgegenbringen, und sich vielleicht ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen können, dann wird es das Herz eines Künstlers wie Heiner Kies vielleicht erfreuen.

Wieder nach den stillen Werken Ausschau haltend entdeckt man auch noch Victoria Rusina. Zuerst denkt man an eine Nebelschlucht in den Bergen des Himalaya, doch dann erkennt man die Szenerie des pastellfarbenen Aquarells als die Gräber-Stadt im Tal der Könige. Die Ruhe und Magie der Szenerie wird durch die abstrahierte Farbe unterstrichen.

Und neben der Künstlerin erkennt man Günter Stefan Bartl wieder. Das Altem Wertschätzung für Orte und Dinge aus der Zeit, das Herausarbeiten von Spuren in der Zeit ist, was seine Arbeiten besonders macht.

Jüngst hat er Pillen als Kunst-bildendes Objekt für sich entdeckt. Mal mit Seepferdchen, man mit Qualle, gerade so, die kleinen Arbeiten sprechen für sich und regen an zum Grübeln und Wundern. Die Liebe zum Reisen ist erkennbar, eine Affinität zu Italien, und immer wieder alte Türen als Motiv.

Geschlossene Portale, als Grenze zwischen der Realität, in der man selbst existiert und der unbekannten Welt, die man hinter den Toren dieser Welt vermutet. Die alten Tore, wie Tore zu den Schlössern, Kathedralen oder Herrscherhäusern dieser Welt muten an wie stumme Wächter, durch die man nur hindurchtreten kann, wenn man eingeladen wird. Vielleicht.

Geschlossene Portale, als Grenze zwischen der Realität, in der man selbst existiert und der unbekannten Welt, die man hinter den Toren dieser Welt vermutet. Die alten Tore, wie Tore zu den Schlössern, Kathedralen oder Herrscherhäusern dieser Welt muten an wie stumme Wächter, durch die man nur hindurchtreten kann, wenn man eingeladen wird. Vielleicht.

Und dann ist da noch James Gardiner. Vielleicht hatte man ihn schon in der Vorankündigung entdeckt. Seine schwarz-weißen Arbeiten in Tusche und Acryl auf Papier. Als man schließlich leibhaftig vor den Arbeiten steht, wirken sie noch tiefer. Der „Wanderer“ von 2020 ist wie Einer am Rande des Abgrundes, der noch auf der sicheren Seite ist, die Klippen „by site“, mit dem Wissen um die Tiefe und die Dunkelheit, die existiert. Die Kleinheit und das Gefühl vom Ausgeliefertsein schwingen in den Bildern mit und vielleicht spürt man die magische Kraft, die trägt. Man fühlt das Vertrauen, das die Bilder vermitteln. Gardiners Kunst ist nicht nur einfaches „Papierarbeiten“. Die Werke haben Seele. Und man kann die Seele spüren. Sogar im Netz. Als Ansichten auf seiner Seite. Man glaubt das Mehr zu erkennen, die tiefgründige Seite, die nicht nur aus den hellen Momenten schöpft.

„In the Rain“ ist pures Gefühl und die Energie eines „traurigen“ Himmels bedeutet ebenso viel Leben, wie Sonnenschein. Es braucht nur wenige Striche, dieses Gefühl zu Papier zu bringen, aber James Gardiner, der denselben Namen trägt, wie der berühmte Ruderer des letzten Jahrhunderts, beherrscht diese Kunst. James Gardiners berührt! Und die Bilder werden im Gedächtnis bleiben. Vor allem das Bild des zweigeteilten Waldes indessen Schneise die Schemen von Vögeln wie ein Sinnbild für Geschwindigkeit wirken. Die Fantasie hat dazu eine Geschichte im Kopf, doch die bleibt unerzählt.

Es soll jeder seine eigenen Geschichten finden.

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