Seelen, Janine Seelen! - Was für ein Name.
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Seelen, Janine Seelen! - Was für ein Name. - Janine Seelen - Und ein geschlossener Vorhang vor einem leeren Kinosaal.
Ein leerer Kinosaal und der geschlossene Vorhang? Warten im leeren Raum. Entstanden während Corona. Was macht das Großformat mit uns, was erzählt uns die Geschichte dazu? Was will uns die Kunst beweisen?
Die kleinen Kinos hatten es schon lange schwer gegen die großen. Die großen kämpfen ebenfalls.
Geschichten lässt man neuerdings von Chat GPT oder ähnlichen Textgeneratoren, den automatisiert generierenden Textern schreiben. Man weiß ja welche Geschichten erfolgsversprechend sind. - Dann ist auch der leere Raum besser zu verkraften. - Der Generator generiert for free, der Lohnentfall, ist zu verkraften. - Bei Misserfolgen. - Wenn eben das Publikum ausbleibt, wie zu Coronazeiten. - Als alle zwanghaft ans ZUHAUSE gefesselt waren und die großen Gewinner Netflix und co hießen.
KI, wo ist das Thema auf der Messe? Will man es finden? Will man es suchen? Man findet es bei ark projects und kann die kleinen Gespräche führen, die den Weg und die Richtung zeigen, die schon lange vorgegeben ist. Aip zeigt den Zustand des Jetzt.
Am Sonntag Morgen fährt man vielleicht an einem Flohmarkt vorbei zur Messe. - Messe? - Die Kirche zieht nur noch wenige in ihre oft dunklen Räume. - Orte und Fluchträume, Orte der Stille, Orte für Menschen in Not, oder Armut, oder zum Treffen mit Freunden und Gleichgesinnten, die man ansonsten aus Zeitgründen nie sehen kann. Die Orte, an die man flüchten kann sind oft verschlossen. - Die Tore zu. - Wer sein will muss zahlen.
Abhängigkeiten wachsen weiter.
Wohin fliehen, wenn Geschichten erzählt werden wollen, die so unfassbar und unglaubwürdig sind, dass sie sofort als anormal und psychotisch eingestuft werden. Jedenfalls von der Masse.
Wem erzählen von den Geschichten, die erzählt werden müssen?
Die Flucht in die Kunst hilft nur den begnadeten und talentierten Künstlern. Auf der discovery art fair entdeckt man sie. Kann sie entdecken.
Die Geschichtenerzähler wie Wanda Stang, Jef Bertels, Myrthe Rödelberger, Sarah Bourlard und Carola Schapals die es beherrschen Märchen zu erzählen, über Menschen, Begegnungen, Architekturen und Leben, wie eine J.K. Rowling oder Cornelia Funke, nur als Bild oder Illustration in der Kunst, ohne viele Worte zu machen? Es scheint, als wäre die Zeit wieder reif für die Geschichten, die vor über hundert Jahren schon einmal erzählt wurden.
Ein paar Jahrzehnte lang hat man die Kunst versucht zu verunglimpfen, aber wer einen Max Ernst oder Otto Dix zu Gesicht bekommen hat und die großen Museen besucht hat, einmal vor der Giant Spider Crab im Museum of Natural History gestanden hat, ein Krabben-Spinnentier über zwei Meter im Durchmesser an Größe, aus dem Japanischen Meer, der weiß…, erkennt. Wer in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und die Abbildungen von Titanen und Monstern kennt, Mammutbäume von heut auf morgen im eigenen Garten findet, bekommt eine Vorstellungen von den Dimensionen, um die es eigentlich geht.
Die nächste Generation hat noch ein paar kleine Helden, die am Leben der alten Welt festhalten will, aber es sind die vielen Tropfen auf die heißen Steine, die es fast unmöglich machen, egal wie oft und wie sehr man Mensch modifizieren und anpassen will.
Die Maschinen wurden über hunderte Jahre weiter entwickelt. Man trainiert sie darauf ohne Mensch zu interagieren. UBER soll dem Menschen die Freiheit schenken nicht mehr fahren zu müssen, Führerscheine würden vielleicht tatsächlich eines Tages überflüssig werden und man wird die Entfernungen dennoch überwinden können.
Wo ist man wie weit und warum hält man in der alten Welt so vehement daran fest, es zu verhindern?
Auf der discovery art fair werden die Newcomer der zeitgenössischen Kunst entdeckt. Die Seher. Die Erzähler wie Rozemarlin Borkent. Wer genau schaut kann es erkennen.
Es heißt, wir sind noch Jahrzehnte von den technischen Innovationen entfernt, 1972 erschien die Mahnung des Club of Rome, dass die Erde kämpft. Der Masse ist es weitestgehend gleich. Die Massen rund um den Globus haben dazugelernt und das Wachstum, das hier am Ende ist, nimmt andernorts vielleicht an Fahrt auf…
FLEEMARKET?
Von allem genug, viel zu viel vielleicht, jetzt muss wiederverwertet werden. Recycelt.
Es wird Altmetall wiederverwertet, Schrott eingeschmolzen und neu in Form gegossen. Das Gleiche passiert in der Kunst. Altes und Neues wird verbunden. Wie bei Marie-Claude Maqua-Klein. Wuseltiere, wie kleine kopflose Spinnen, aus altem Schiefer, Schieferplatten’ aufbereitet, die einst Häuserdächer oder Hausfassaden zierten und nach über hundert Jahren nicht mehr dicht halten.
Dacheindeckungen und andere recyclingfähige Bau- oder Dekomaterialien. Vielleicht auch aus einem alten Kino, wo möglicherweise noch Stehlampen von anno dazumal auf den Tischchen stehen….
Was nicht weggeworfen werden soll wird recycelt.
Welche Werte erwirbt man auf der Messe? Alte Ideen? Alte Werte? Objekte, die Geschichten erzählen und Geschichte bewahren’ oder Geschichten über das Unfassbare erzählen?
Was nicht funktioniert wird überarbeitet, neu aufbereitet, nötigenfalls entsorgt.
Bücher, die gedruckt wurden und nie veröffentlicht, sind das vielleicht nur Geschichten als Papierkorbbefüllungsmaterial?
Sind die Geschichten, die nie geschrieben wurden die besseren Geschichten, weil sie zu viel erzählt hätten von Dingen, die besser nicht geschrieben werden?
Die Unendliche Geschichte und die Genesis, vielleicht noch ein Tolkien und ein Potter, viel mehr braucht es nicht, um die Welt zu verstehen. Ach ja, und Meister Eder und sein Pumuckl, die hätte ich fast vergessen.
Der geschlossene Vorhang ist ein großes Sinnbild. Die Zuschauer sind vielleicht noch nicht da, oder schon gegangen, oder gar nicht erst erschienen. Die Geschichte wird mit denen verschwinden, denen das Schreiben verwehrt wurde. Denen der Mund verboten wurde. Die zum Schweigen verpflichtet waren.
Aber schreiben, nur um zu schreiben? Papierkorbbefüllungsmaterial für die Massen? Papierkorbbefüllungsmaterial, so der Titel des Prospekts von Karina Syndicus. -Obacht! Auch digital kann man die Originale suchen und eliminieren.
Und „der größte anzunehmende Schmerz verursacht durch Durst um 3 Uhr morgens“ zeigt alles, wirklich alles, worauf es ankommt.