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Elke Schneider

Elke Schneider, Künstlerin des Monats Mai

ELKE SCHNEIDER und die Idee von der Welt!

Manchmal braucht es nicht viel, um das Wesentliche auf den Punkt zu bringen. - Sommerwiese naiv reicht, um alles auszudrücken, was gesagt werden muss.

Wie kann man etwas so weit minimieren, abstrahieren, reduzieren, der Form berauben, dass der Mensch es dennoch erkennt, als das was es sein soll? - Auch ohne Titel.

Des Menschen Erfahrungen und Wahrnehmungen machen ihn aus und ein Kind, das beginnt zu malen, malt vielleicht eine Blume nur als Kreis, weil der erste Eindruck eben nur ein Kreis ist. Ganz ähnlich kennt man es von Bäumen. Man hat gehört, dass Kinder am Anfang nur Schemen erkennen. Vielleicht ist es wie mit dem Licht. Aus einer über lange Zeit erfahrenen Dunkelheit heraus, vielleicht in Höhlen oder nach einer langen Winternacht, ist das Licht einer Laterne nur ein strahlender Kreis. Vielleicht. Das Auge beginnt zu fokussieren und erkennt immer mehr Einzelheiten. Stellt immer schärfer, , die Details werden mehr und mehr sichtbar, man sieht immer kleiner, immer feiner, bis hin zu den winzigsten Details, je nach Sehschärfe, je nach Alter. Je feiner die Details, umso infinitesimaler die Erkenntnis. Die Netzhaut arbeitet. Die Nervenbahnen leiten. Das Gehirn arbeitet. Mensch nimmt wahr. Mensch denkt! Mensch wertet. Mensch sortiert. Kategorisiert. Bis die Schublade gefunden ist, in die das Sichtbare hineinpasst. „Sommerwiese naiv.“

Die Farbigkeit sorgt fürs Befinden. - Wohlbefinden? Warum machen ein paar Farben und nur wenige Formen, bunte Kreise, und Linien im Grün, schon einen Sommer aus? Welche Rolle spielt der hellblaue Hintergrund?

Und warum sind nicht „Bunte Träume“ auch eine Sommerwiese?

Dass sie auch anders kann zeigt die Künstlerin mit ihrem Werk Sommerduft.

Mohn und Rittersporn sind deutlich erkennbar, wenn man sich denn ein wenig auskennt in Botanik. Wenn man vielleicht Großeltern hat oder hatte, die mit einem durch die Welt spaziert sind, mit offenen Augen und immerzu erklärend, was es da so am Wegesrand zu sehen gab. Oder gibt.

Aber um die Geschichten ist es leise geworden.

Smart erkunden sich Kinder und Jugendliche die Welt und haben kein Auge mehr dafür, was sehenswert ist.

Die Welt hinter Glas ist so viel interessanter und aufregender.

Wozu sich qualvoll alles selbst erarbeiten? Diszipliniert aus Büchern erlernen, zuhören und vielleicht langweilen, weil die Geschichten langsam sind. Und tief. Zu tief vielleicht. Nicht schnell genug. Mit nicht genug Effekt.

Wozu da nach einer von Händen in Mosaik gelegten goldenen Sonne schauen? Ein Klick und weg und schon hat man gesehen, was man sehen muss und wusch zum nächsten Bild. Das sich im Raster neu aufbaut, neu zusammensetzt, nach vordefinierten Farbzuordnungen. Je weiter man weggeht, umso realistischer der Eindruck. Die Fehlstellen oder Glitch-Pixel werden nicht mehr wahrgenommen, je weiter man sich vom Kern entfernt. Was bleibt ist ein Eindruck. Ein Bilderrauschen vielleicht.

Wohin verschiebt man die Bilder? In welche Boxen? Welche Schubladen? Wo ist der Kern? In der eigenen Black Box, der vielleicht externen Festplatte oder doch der incorporalen im Tablet oder Rechner? Oder noch weiter ausgelagert irgendwo hinter irgendeiner Wolke in einem Rechenzentrum. Vielleicht unter der Erde und das Gebläse kühlt und zieht oder bläst die warme Luft in ein nachhaltiges Heizsystem.

Mitten in dunklem, tiefen rot, acrylisches Gepixel und ein paar goldene Teilchenquadrate haben sich offensichtlich aus dem Verbund gelöst und verirrt. Irgendwo in der Ansicht. Zwischen gelb, orange…rot. - Nur das Gold glitzert. Schimmert. Strahlt!

Gold, das edle Metall, das die Schmuckmacherin und Goldschmiedin Elke Schneider auch in ihrer Kunst verarbeitet fasziniert die Menschheit seit Anbeginn. Was ist es, das den Wert des edlen Metalls ausmacht, dass ganze Wirtschaftssysteme davon bestimmt werden? Warum hat es so eine ungeheure Kraft? Ja Macht?

Auch beim „roten Sand“ erkennt man das Gold als feine Linien und denkt vielleicht an zerriebenen roten Fels, vielleicht rote Erde, vielleicht Wüsten irgendwo in der Ferne, wie vielleicht Australien, vielleicht auch Afrika, und das Gold wird zum Symbol für die Dünenkämme, von denen der Sand verblasen wird, fortgetragen vom Wind , je nach Stärke sich zum Sandsturm erhebend, hinaufgewirbelt in die Atmosphäre, wo er über den Ozean getragen wird und irgendwo weit in der Ferne abgelagert. Vielleicht als fruchtbarer Mineralzusatz zu neuen Arten führend.

Vielleicht weiß man von dem Zusammenhang Wüstenstaub und Regenwald und vielleicht bekommen die Flächen mit ihren goldenen Dünenkämmen von Elke Schneider so einen ganz eigenen Wert. Was ist drin im Staub? Im Wüstenstaub? Im Sand. In unserer Erde ganz allgemein. Welche Elemente, welche Nährstoffe werden von den Winden über den Globus getragen und was beeinflusst das Strömen der Luftmassen?

Das man vielleicht den Goldstaub bei Elke Schneiders Mondaufgang als Wellenkämme auf unruhigem Wasser erkennt hat vielleicht mit dem Wissen über Teilchen zu tun. Strahlende Oberflächenkanten. Der Mond noch nicht sichtbar, nur sein Licht strahlt schon ins tiefe Blau einer Nacht hinein. Über einem unruhigen Wasser, einem weiten Meer der Moleküle, die zerstäuben, auseinandergetrieben werden, von den Kräften des Fließens, da ihr Zusammenhalt nicht fix, nicht starr, nicht fest ist. Und durch die Weiten der Ozeane werden die Teilchen in den Molekülketten und Netzen getragen und verteilt, erreichen ferne Kontinente und Inseln und bewirken dort vielleicht, was man sich hierzulande nicht vorstellen kann. Tiefgreifende Veränderungen. Neue Arten vielleicht. Und mit dem Gedankenansatz, dass alles mit allem zusammenhängt kann man sich mit einem Mal vorstellen, dass das Wasser, das rund um den Globus immerzu in Bewegung ist, dazu führt, dass wir alle auf irgendeine Art und Weise miteinander vernetzt sind. Und das auch ohne Internet. Da darf man ganz getrost mal dem Mondaufgang entgegenfiebern und sich Gedanken darüber machen, dass das Elixier des Lebens, das Wasser, uns alle imstande ist zu tragen. Auf welche Weise, das lassen wir offen.


Mehr Infos zur Künstlerin finden Sie auf dem Künstlerportrait von Elke Schneider!

Hier finden Sie weitere Kunstwerke der Künstlerin Elke Schneider!

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