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Marleen

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Marleen, Künstlerin des Monats Dezember

Landschaften in Gold und Atmosphäre aus Fasern - Jeans mal anders gedacht.

sich wegträumen, sich in fremde Welten flüchten, wer kennt das nicht? Marleen hilft beim Träumen. Dem Moment zu entfliehen und mal einzutauchen in andere Vorstellungswelten. Die Künstlerin liebt das Spielen mit Material und Farbe und das Vermischen verschiedenster Substanzen. Strukturpasten, sehr häufig gold, werden zu Landschaften, zu Zöpfen, zu geologischen Strukturen, zu Traumwelten und Inseln im Meer, gegeneinander verschoben, aneinander entlang driftend, inmitten blauer Lagunen, vielleicht in mystischen Korallenwelten.

Der Betrachter wird zum Leichtflugzeug, das die Inselwelten überschwebt, wie ein Vogel, der träumend die Flügel schlägt, um die Winde zu bezwingen.

Jeans! Ein Wertstoff! Zero Waste im Hinterkopf wird Jeansstoff zu einem Werkshintergrund, der inspiriert, und Denken in viele Richtungen auslöst.

Über hundert Jahre ist der Stoff alt, und wenn nicht mehr zum Kleidungsstück zu gebrauchen, vielleicht wert, ihn in Kunst einzuarbeiten, so dass man den neuen Forderungen einer nachhaltigen Generation nachkommen kann. Wie Vögel die Winde bezwingen, so bezwingt Kunst die Wände, an die sie gehängt wird. Unikate, wie Dekorationsobjekte, Gold für die Wand. - Blue Jeans integriert.

Mixed Reality,… Blue Jeans über plastischen Materialien,… Stoffe zu neuem Leben erweckt, nicht mehr tragbar, aber noch immer von Bedeutung und voller Wert, inszeniert Marleen ihre malerischen Landschaften. Die Jeans, der Stoff der Arbeiter, weil fein gewebt und reißfest, ist am Anfang nichts weiter als Mittel zum Zweck, erst später wird das Gewebe in entsprechender Form zum Modeartikel. Wie kaum ein anderer Stoff, ist Jeansstoff robust und ein Höhepunkt der Gewerbekunde.

Die Werke von Marleen sind harmonische Einheiten. Farbstark inszeniert, pointiert dargestellt und mit Facetten der Existenz verknüpft, ohne etwas Greifbares zu hinterlassen. Marleen findet Formulierungen, die keine Worte brauchen. Ihre Bildsprache erschafft neue Welten, in Anlehnung an die alten, denen so manch einer nachweint, aber ein Zurück gibt es nicht. Das hat die Künstlerin vielleicht durch die Geschichte gelernt. In so manchen Köpfen gibt es noch immer ein Separatisten-Denken.

Das Gros der jüngeren Generation erinnert sich nicht mehr und ist auch nur noch mäßig interessiert. Vielleicht haben die Eltern aufgehört über die alten Zeiten zu erzählen, weil niemand mehr zuhört. Die Gefahr des Vergessens wächst.

Marleens Spielen mit Farbe und Material ist keine neue Idee, aber sie unterstreicht den Zeitgeist, der Experimentierfreudigkeit fördert und neue Impulse auslöst. Was wirkt wie Landschaften aus der Luft, oder wie ferne Welten, noch nah genug, um nicht linearer Horizont zu sein, schlägt eine Brücke ins Morgen.

Vielleicht freut man sich darauf morgen in der Kunst Neues zu entdecken. Marleens Arbeiten sprechen für sich. Mal pointiert, mal einfach nur ergreifend, mal notiert, immer wieder in Schichten arbeitend, erschafft sie Ebenen der künstlerischen Expression, die einladen eine nach der anderen zu ergründen.

Und mit der fehlenden Signatur überlässt es die Künstlerin dem Betrachter selbst, wie die Werke gehängt und interpretiert werden sollen. Die Prägung soll man auch ohne Namen erkennen. Marleens Arbeit ist ein faszinierender Denkanstoß. Auch für eine Neubetrachtung der Geschichte, die so viele Schubladen gefertigt hat, für Meinungen und (Vor-)Urteile. Die Schubladen sind schon eine Weile offen. Und spätestens seit der Pandemie wird Geschichte einmal mehr neu geschrieben. Die expressive Abstraktion hat die Kraft vollkommen neue Perspektiven zu eröffnen und vielleicht darf man schon einen Blick erhaschen, der zeigt, wie es weitergehen wird. Hinterm Horizont. Wenn Landschaften in Zöpfen vom Himmel fallen.

In den goldenen Fünfzigern und Sechzigern wird die Jeans Körperkonform in der Badewanne, voll Wasser, eingesessen, in den 90ern wird das beste Stück mit Elastan gewichtsneutral für alle, die Jeans wird größenunabhängig, weniger rissanfällig gefertigt. Die Erfahrungen aus den Achtzigern, dass Risse und Löcher nicht sofort Entwertung bedeuten werden genutzt. Das Loch wird zur Mode und je interessanter, desto kostspieliger. In den 80ern hat man gelernt: Heiß geliebt mit Rissen, Flecken und Löchern,… dann eben mit Makel getragen. So lange, bis nichts weiter bleibt als Fragmente. Fragmente, wie derzeit Wertvorstellungen und Richtungsweisungen in den unterschiedlichsten Systemen.

Die Jeans als politisches Symbol?

Der Stoff eigens entwickelt für Arbeiter wurde zum Geschäftsmodell. Längst kostspielige Kostbarkeit, ist die Jeans ans Herz gewachsen und Marleen vollbringt das Kunststück den Arbeiterstoff in ihre Werke zu integrieren, so dass sie neue Impulse setzt.

Marleen kreiert plastische Landschaften.

Mit Strukturpasten wachsen Gebirgslandschaften in die Höhe und alles schimmert seidenmatt und golden. Kunst darf bezaubern (oder etwa nicht?).


Mehr Infos zur Künstlerin finden Sie auf dem Künstlerportrait von Marleen!

Hier finden Sie weitere Kunstwerke der Künstlerin Marleen!

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