Susanne Maul
Susanne Maul, Künstlerin des Monats Juni
Wer zum ersten Mal einen Blick auf die Karten der Welt wirft und die Entwicklungen, die die Veränderungen, die Strukturen sieht, begreift den Wert der Arbeit von Susanne Maul sofort.
Was heute vielleicht als negativ dargestellt wird, könnte sich schlussendlich als positiver herausstellen, als gedacht.
Ist diese Gedankenführung die Idee und Intention der Künstlerin Susanne Maul, die vielleicht einen, oder doch gar keinen See zum jeweils gegenwärtigen Zeitpunkt gemalt hat? Die Momentaufnahme, ein Mahnmal für die Zukunft… nur ein persönliches Gespräch mit der Künstlerin kann Aufschluss geben über die Ambitionen ihrer Arbeit. - Ihrer Werke.
Auch die weiteren Arbeiten wirken wie Ansichten von oben. Sind Spielereien mit Naturmaterialien und Pigmenten und wirken, wie erdähnliche Strukturen, mal näher betrachtet, mal aus weiterer Entfernung.
Das Mosaik zeigt, wie Stück für Stück, pixelgleich, allerdings in unterschiedlichen Geometrien, eingefärbte Flächen entstehen können.
Der goldene Weg gibt vielleicht Aufschluss über den Wert einer Arbeit, über den Wert der Wertschätzung an sich.
Die Künstlerin ist Lack- und Kunststofftechnikerin und vielleicht hängt ihr Werk tatsächlich mit dem Blick auf die Erde zusammen, die selbst als Malgrund betrachtet werden kann.
Panta Rhei – alles fließt
Alles ist in Bewegung und alles verändert sich.
Große innere Befriedigung beim Schaffensprozess und der Signatur am Ende des Entstehungsprozesses zeichnet aus, wie sich eine Arbeit entwickelt.
Die Welt der Farben in Farb-, Lack- und Spachtelvariationen beherrschend, kann ihre Arbeit als Inspiration für Designer und Entwickler betrachtet werden, die nach neuen,
nachhaltigen Wegen suchen umweltschonende und klimafreundliche Produkte zu kreieren.
Mit Pinsel, Rolle und Spachtel, Schieferschere und Hammer geht sie immer wieder frisch ans Werk und erschafft mit den Urstoffen Quarz, Schiefer, Basalt und Eisen, zum Großteil aus Bauschuttcontainern gefischt, neue Akzente für Wohnräume.
"Der Neubeginn" ist vielleicht wie eine Initialzündung zu verstehen, wie alte Strukturen aufgebrochen, oder überlagert werden können. Von neuen Strukturen, die alte Strukturen verdecken können. Inspiration, auch anwendbar für Altbauten und vergessene, oder heruntergekommene Immobilien, die einen Neuanstrich brauchen, oder Renovierung, bzw. Restauration. – Ihre Arbeit wirkt wie eine stille Beratung, dass das Alte durchaus noch immer seinen Reiz haben kann, den man wieder herausarbeiten kann, immer auch im Hinblick auf einen Erhalt alter Bausubstanzen, der nicht zuletzt dem Schutz der Ressourcen dient.
Susanne Mauls Werke reflektieren Brüche, Kanten, Fragmentierungen… und in ihren Titeln kann man lesen.
„Der Tanz“, wie Stepptanz über leicht brüchigen Boden, wie plattiges Zerbrechen unter Presslufthammergetöse, wie gebrochene Eisschollen-Verbände in den Kräften der Natur treibend.
„Die Courage“, „Die Emotion“, „Die Evolution“… alles kann quergedacht mit den geodynamischen Vorgängen des Planeten abgeglichen werden. In Marmormehl visualisiert, und als Hommage an den Planeten. - Vielleicht.
Vielleicht nimmt man es einfach nur zur Kenntnis, oder man beginnt sich Gedanken zu machen,… man taucht ein in eine Arbeit, die Wertschätzung verdient. Petrischalen-analog breiten sich bei der Künstlerin vermeintlich Substanzen aus, als hätte ein Urkeim als Initialzündung eine Reaktion ausgelöst, die unaufhaltsam wächst. Pilze und Flechten, aus Sporen wachsend, mit dem Wind angeweht, oder Massen, die auf Grund platschen. Je nach Geschwindigkeiten und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, nach physikalischen Rahmenbedingungen und Parametern vertiefend, einprägend, oder nur auftreffend und auseinanderfließend, vielleicht brechend, vielleicht aufschmelzend, vielleicht neu verbindend, vielleicht Kristallwachstum auslösend.
Was kann man in der Arbeit und in der Kunst steuern? Susanne Maul zeigt es.
„Die Versuchung“, „Die Wüstenrose“, „Golden rust“, „rust twins“,…wenn alles als Eins miteinander in Beziehung gesetzt werden kann, abgeglichen werden kann, vielleicht über das Visualisierende hinausgehend, ins Metaphorische übertragbar, ins Metaphysische vorstellbar, ohne esoterisch werden zu wollen, es aber durchaus sein zu können, zeigt Susanne Maul, dass ein vollkommen neues Denken möglich ist. Ein Denken, das übertragbar ist in alle Systeme. Mit neuen Gedankenstrukturen, die universell einsetzbar sind.
Auf dass der Mensch eines Tages vielleicht überflüssig wird. Anstatt aber infolgedessen weniger zu werden, wird er kontinuierlich mehr. Also wieder zurück zum Anfang: „Das Erwachen“ kommt beim Betrachten des Werkes, das auf Salzstädte und Salzlandschaften hindeuten könnte. - Ein Salzsee, dessen Wasser fast verdunstet ist. - In weniger als hundert Jahren, bei einer Laufzeit eines Planeten von rund 4 Mrd. Jahren.
Keime, Urkeime, die vielleicht neu entstanden sind, oder aus den Untiefen des Planeten zutage gefördert werden, die vielleicht mit den Stäuben der Trockengebiete über den Planeten verteilt werden,…….
Pigmente, Pigmentverteilungen, Abbaugebiete, Farben… Erdfarben, verblassende Farben, alte Farben, vielleicht antike Relikte, wie die alten Wandbilder und Höhlenmalereien von anno dazumal… was war anders? - Dereinst? - Was ist heute anders? - Susanne Maul bringt informel auf Leinwand, was sich nicht sofort erschließt.
Macht Materialstudien und Experimente mit Pigmenten sichtbar, als würde man auf die Erde blicken.
Pilze, Sporen, Flechten, Moose, Moorlandschaften und Wüstenszenarien mit Akzenten von Azurblau. Susanne Maul lässt träumen.
Mehr Infos zu der Künstlerin finden Sie auf dem Künstlerportrait von Susanne Maul!
Hier finden Sie weitere Kunstwerke der Künstlerin Susanne Maul!