art Karlsruhe 2025
ES GEHT UM ALLES - ART KARLSRUHE 2025
Die Zukunft im Blick präsentiert sich die jährlichen Kunsteröffnungsmesse Art Karlsruhe im neuen Design. Das Messeteam weist zur Eröffnung der Messe auf das Kunsterbe hin und den Nachlass von Kunst. Sowohl analog, wie digital.
DIGITALER NACHLASS
ist ein MONSTER.
Wer findet sich in den (digitalen) Unterwelten der Künstler nach ihrem Ableben zurecht? Kann ihr Denken nachvollzogen werden? Und wo überall darf man suchen? Im Hinblick auf internationales Arbeiten und globale Vernetzung darf man auf der Suche nach Kunst fragen: Wo landen die Werke der Künstler? - Wo überall sind die Liebhaber zu finden?
In Asien wird der Besitz von Kunst durch einen Stempel besiegelt. Die Nachvollziehbarkeit des Weges, den ein Werk nimmt ist gewährleistet. Kunstwerk und Siegel machen den Wert eines Werkes komplett und der Sammler bekommt Zeitgeschichte, die weit über das Schaffen des Künstlers hinausgeht. Auf der Suche nach den Originalen: Wer sind die Experten, welche die Originale eindeutig erkennen können? Wie zeitgemäß ist das Sammeln von Kunst über die Zeit hinaus?
Das ERBE: Rohstoffe, Be- und Verarbeitung, Design, Nutzung, Entsorgung, Recycling,… Elektroschrott, Lumpensammlung und Altpapier – Kunst und Politik – Kunst in Zeiten von Social Media – digital… - Erfahrungen aus dem Silicon Valley? – Wer kann berichten? Wer hat in den USA gelebt und gearbeitet, wie ging und geht man mit den Herausforderungen der digitalen Gesellschaft um?
BURNING MAN FESTIVAL als Stichwort.
Death Valley und das Problem mit dem Abbau notwendiger Ressourcen, sowie den damit verbundenen, verseuchten Landschaften, die bleiben,…
Versalzung, Elementeanreicherungen, Bergbau und Mining, die damit verbundenen Folgen, die am Ende Renaturierung und Wiederaufbau fordern,
Die Kunst wirft Fragen auf!
Weiterdenken gern gesehen!
Die Art Karlsruhe bespielt auch den öffentlichen Raum. Mit dem Shuttle-Service in die Stadt und man darf Kunst ERLEBEN. Die Messe zieht internationales Publikum, und die Messebesucher sollen sich ein Bild davon machen, dass nicht nur die Messeinhalte von Bedeutung sind, sondern auch die Kultur- und Medienstadt selbst von Interesse ist.
Die Goldenen Zeiten der Vergangenheit schienen vorbei, als die Digitalisierung von allen Seiten den Kunstmarkt überschwemmte, jetzt liest man im Monopol-Sonderheft zur Messe:
Die Galerien sind wieder wettbewerbsfähig.
Die bevorstehende Wahl steckt im Thema Krisenmodus der thematischen Schwerpunktfindung, Berichterstattung verwirrt zunehmend,… in Zeiten von digitaler Manipulation kämpft die Wirtschaft um das Vertrauen der Konsumenten und die Kunst erfindet sich neu. - Viele Themen altbekannt, seit Corona stark in den Fokus gerückt, sucht auch die Wirtschaft die Mutigen, die neue, innovative Konzepte ausprobieren.
Bei Kibong Rhees „Bachelor“ fliegt ein Buch durch blauen Raum, ein tief blaues Wasserbecken… Tauchbecken, Experimentierfeld. Ludwig Wittgensteins „Tractatus logico philosophicus“ (1921) ist der Titel des Buches, so heißt es in der Beschreibung. Das Buch selbst, zusammengeklappt, im Abgleich, wie der Starwars Imperial Shuttle, oder der Dreizack im Ukraine Wappen. Ein Urzeitwesen in den Untiefen der Blauen Tiefe. Beabsichtigt, oder unbeabsichtigt, es ist das Phänomen der Kunst Entsprechungen finden zu wollen, und zu begreifen, wie der Künstler so „tickt“.
Das Denken, das abgleichen will, muss nach der schulischen und beruflichen Grundausbildung hierzulande erst wiederentdeckt werden. Was in vielen anderen Ländern und Kulturen über alle Zeiten hinweg gepflegt wurde, hat man mit der dogmatischen Wissensvermittlung, die mit einem Stempel der Fähigkeiten am Ende der Ausbildungsphase besiegelt wird, aberzogen. Das kreative Wundern zerstört.
Galerie Martin Mertens zeigt mit TOMOYUKI UENO wie das Zusammenspiel von AI in der Kunst funktioniert. - Rahmen im Marmorlook, Himmel in gleicher Optik… Suche von Parallelbetrachtungen, Suche von Ansichten, die übereinander passen könnten, alles nur zufällige Fotografien und Ansichten im Netz, vielleicht gar nachbearbeitet über Bildbearbeitungsprogramme, assimiliert und angepasst, oder doch abgebildete Realitäten, die wirklich deckungsgleich übereinandergelegt werden können. Oder aber es sind die Ergebnisse der Kreativfilter der Bildbearbeitungsprogramme. Übermittelt in den kreativen Strömen und Wolken, die dann die Frage aufwerfen nach dem Zufall. - Alles nur artistisch- philosophisches Einerlei? Himmel und Erde verbunden, untrennbar eins, über den Horizont hinaus, in diesem Fall, in die Tiefe gedacht, ein Quader.
Galerie Martin Mertens Buch „Übermalungen“ deutet man vielleicht als brennendes Thema der Zeit: Wie umgehen mit Altlasten? - Wie umgehen mit alten Ideen und genialen Erfindungen, die im Prinzip nicht mehr zu toppen sind? Nicht mehr zu toppen, weil sie der machbaren Entwicklungsgeschwindigkeit des menschlichen Geistes entsprachen, die Maschinen heute deutlich überschreiten. Maschinen können schneller weiterentwickeln und weiterdenken, schneller neue Ideen entwickeln, als Menschen selbst,… ist Mensch also nur in der Lage Altes wieder aufzuwärmen? - Zu übermalen?
Alte Stoffe in neuer Färbung? Alte Karosserien neu lackiert? Ein wenig verrückt, ein wenig chaotisch, mit neuen Lacken,… einfach anders eben. Neuer Look für all die alten Schätzchen, wie es Kriesels übermalter Oldtimer andeutet. - Modifiziert, optimiert, zu neuem, abstrakt chaotischem Glanz im Shabby Chic gebracht.
Shabby Chic!
Ein Stichwort.
Die Alten Schätzchen dürfen neu gesammelt werden.
Re:discover
Die Kunst der Massen geht jetzt in die vierte Generation, 120 Jahre Kunstgeschichte, seit Massenfertigung der Farben und Fließbandproduktion.
100 Jahre Bauhaus 2019, und der Gewinn an Freizeit förderte das „HOBBY KUNST“.
Wohin mit dem künstlerischen Nachlass?
Ist er etwas wert?
Wer entscheidet über den Wert?
Wenn die „gesammelten“ Künstler „gehen“, gilt es neue Interessenten für die Alten Werke zu finden. - So manches Mal verschwinden alte Meister, aufgrund von Unkenntnis, nach dem Ableben der Besitzer im Restmüll. - Ist ein Wiederentdecken der Wertschätzung auf den Weg gebracht? – Steuerbar?
Ein Picasso wird es leichter haben als ein Künstler, der nicht wieder und wieder durch aller Munde geht. - Die großen Namen werden vielleicht noch immer in der Schule beschrieben und gelehrt, in die Zukunft weiter getragen, aber was ist mit den jungen Positionen? Namen, die vielleicht als Gruppe unter dem Dach eines Namens gemeinsam wirken, weil nicht jeder Einzelne gleich den großen Erfolg erzielen kann.
Was ist mit den Künstlern, die nur im regionalen Kreis bekannt waren, wer nimmt sich der Werke dieser Künstler an?
Die Art Karlsruhe hat sich seit dem Wechsel auf Führungsebene, mit Olga Blaß und Kristian Jarmuschek als Beiratsvorsitzende der Art Karlsruhe neu erfunden und kommt auch dieser Frage nach.
Die Neuorientierung in der Kulturszene scheint Früchte zu tragen, jedenfalls wird es so auf Messen und in Kunsttexten verkündet. Was man auf der diesjährigen Messe feststellt: Trotz der Skulpturenplätze in den vier Hallen wirkt die hochgepriesene Luftigkeit der Messeplätze eher wie ein Anzeichen dafür, dass Positionen fehlen. - Die Jugend, frech, bunt und witzig, die jungen Positionen, sind SUBJEKTIV für Außenstehende in der Wahrnehmung nicht so stark sichtbar, wie erhofft und erwartet. - Andererseits ist die junge Generation, die sogenannten Digital Natives, anders als früher, überwiegend digital unterwegs. - Ohne Smartphone läuft nichts mehr. Laptop, und Tablet obendrauf, vielleicht Spielekonsolen und Highspeedrechner, dann ist das junge Universum vollständig. - Das ist spür- und sichtbar. – Die junge Kunst ist visionär. Zukunftsrelevant. – Für Langsamkeit,… das Entschleunigte… ist wenig Zeit.
Bild-Style Communication! Wortfetzen in den Raum geworfen, regen zum Denken an. Angefangene, nicht zu Ende geführte Sätze hallen nach, wirken in die Tiefe. Es werden Instinkte geweckt. Das ZKM weiß und lehrt, und die Schüler präsentieren ihre Ergebnisse. In Halle 3 hat sich der SWR positioniert und sendet rund um Kunstgeschehen und Medienbetrieb auf der Messe. Preise werden hier verliehen und die ZKM (https://zkm.de/de) macht auf sich aufmerksam. Einer der Orte in Deutschland, an denen man sich intensiv mit Kunst- und Medienentwicklung auseinandersetzt und die Art der Kreativen verfolgt und steuert, die unsichtbar in alle Bereiche der Gesellschaft hineinwirkt und beeinflusst.
Das Spiel mit den Elementen,… der Künstler Karen Shahverdyan aus Armenien beherrscht die künstlerische Umsetzung. Und die künstlerische Reflexion wird gesendet an das Universum und der Astronaut im Weltall bekommt seine täglichen Nachrichten von der Erde. So zeigt es Philipp Liehr.
Irgendwie kommt die Information durch das Netz rund um den Globus durch. - Alles nur eine Frage der Physik.
Eine Frage der Stärke.
Und als Vision von Allem schenkt uns die Kunst, schenken uns die Künstler das Einfrieren des Moments. - Sichtbar gemacht für Alle.
Jugend in den 2020ern! Man muss sie einfach mögen! - Auch wenn es manchmal schwerfällt, im Hinblick auf Kleber, Chaos und Frechheiten.
Digital Natives, mit so viel mehr Wissen in jungen Jahren, als sich die Alten im Laufe ihres Leben aneignen konnten. - Mit der Gewissheit, dass es gar nicht notwendig ist alles zu lernen, weil alles so schnell und leicht zugänglich ist. - Bleibt die Frage nach dem Schutz. - Wer behütet?
Gedankenansätze, Innovationen und Ideen, - Kreative Ideen und Design,… Eventideen für die Zukunft,… mit mahnendem Zeigefinger, was alles schiefgehen kann. - Wo, wenn nicht in der Stadt des Bundesgerichtshofes könnte das besser funktionieren? - Im Raum Baden-Württembergs, wo gern gesammelt wird.
Am Fuße des Schwarzwaldes.
Unweit der Grenze zum Nachbarn Frankreich.
Am Altvater Rhein.
Der gebändigte Fluss, der seinen Weg aus den Bergen bis hin zum Ozean sucht. – Unaufhaltsam? – Die Zeitenwende baut zurück, und Mensch besinnt sich wieder auf Natur. Die Wirtschaft nicht aus dem Blick verlierend begegnet die Kunst der Krise und grillt vermessene Hähnchen überdimensional, erklärt zugleich, dass es sich um das Chick vom Vorjahr handelt, und auf den Skulpturenplätzen dürfen sich die Talente austoben und ihre Figuren positionieren, die von Affen und Eseln, über Kinder und Holzfiguren, bis hin zu den unvollendet behauenen Steinwelten reichen. Ringe, Stelen, Stehende und Liegende, nur selten Sitzende, die Vielfalt ist groß.
Die Erde, ihre Schichten, die Analogien, die man erschaffen kann ist überall präsent, wie auch bei Patrizia Casagranda, die durch Lochbleche tropfen lässt, bis Gesichter entstehen. Positive, wie Negative bilden sich.