Immersive Kunst auf der discovery art fair 2023
VR, AR, AI, KI, Immersive Kunst und Virtuelle Brille… Welcome to the Brave New World auf der discovery art fair!
Abtauchen in die Tiefe! Into the Deep! - Deep Fake, Deep Face, Deep Eyes … Und die VR bittet zum Tanz! Bewusstseinserweiterung für Fortgeschrittene braucht gute Entwickler! Die Virtuelle Realität ist nicht mehr wegzudenken aus der Welt. So fehlt sie denn auch auf der discovery art fair nicht.
Die Kritik an der totalen Überwachung, steckt seit George Orwells 1984 (geschrieben1946 – 1948, erschienen 1949, im selben Jahr der Gründung der BRD), zwischen zwei Buchdeckeln fest. Die Weitsicht des Autors von Animal Farm (1945), könnte man aus heutiger Sicht auch als Whistleblowing von Wissen, oder besser gesagt Erkenntnissen der damaligen Forschungen betrachten. Vielleicht sollte man aber die Kritik gar nicht so kritisch sehen, sondern selbst kritisieren. Die Überwachungssysteme als Vor- anstatt Nachteile sehen. Wenn man sich selbst in die virtuelle Welt begibt, die Kontrolle abgibt, braucht es die Systeme, welche die Kontrolle behalten. Beweisbarkeit von Zweifelsfällen gewährleisten. Überwachungssysteme sind vielleicht nicht zuletzt hilfreiche Kontrollinstrumente zur Unterstützung der Rechtsprechung. Die Rechtssysteme selbst brauchen Instrumentarien als Hilfsmittel, wenn menschliches Urteilsvermögen versagt, oder die Gefahr von Fehlinterpretation von Situationen besteht.
Die Intoleranz von vermeintlich friedfertigen Freiheits-liebenden Menschen stellt die Moralcodices glaubensgeprägter Systeme in Frage. Intoleranz gegenüber Verschleierung, Verhüllung, Masken und Maskeraden…, dabei kann man diese gerade im Hinblick auf die Überwachungssysteme als vollkommen unreligiösen Schutz definieren. Spätestens seit der Pandemie hat sich die ganze Welt an das Masken tragen gewöhnt und vielleicht hat der ein oder andere die Maske für sich als Schutz entdeckt. Ganz ohne Karneval und Kostümierung.
Kellermann, Keller und Kleider machen Leute … was, wenn die virtuelle Welt in den einzelnen Metaversen Räume eröffnet, in denen Jeder seine Erfüllung findet, ohne, dass man künftig noch real agieren muss und anschließend psychologische Absolution braucht, da die religiöse Absolution inzwischen ausgedient zu haben scheint?
Ein kurzes gedankliches Abschweifen führt zu 1001 Nacht! – Eine verurteilte Sheherazade, die ihrem „Herrscher“ 1001 Nacht lang Geschichten erzählt, um ihrer Hinrichtung zu entgehen. – 1001! Nacht. Warum eigentlich tausend und EINE? Warum nicht tausendundzehn? - 1010? – Dezimal! Logarithmisch! Algorithmus-orientiert: Double ten!– Der Gedanke verfliegt, so schnell er gekommen ist. - In der virtuellen Welt sind Gedanken flüchtig. Nichts ist beständig. Die Wolken zerfasern, die Gesichter zerfließen, Schönheit wird abstrakt und das Immersive wird zu einer neuen Kunstform mit der Möglichkeit neue Schönheitsideale zu definieren. - Neue Ideen zu kreieren. – Neue Wesen vielleicht! - Ohne menschlichen Makel!
Zu welchen Zwecken kann man die immersiven Möglichkeiten nutzen? Und mit welchen Gefahren muss man sich auseinandersetzen? Wie könnten die virtuellen Systeme zweckentfremdet und missbraucht werden?
Die Frischlinge in den Anwendungen sind noch ungeübt, können die Kontroller noch nicht vollständig nutzen, können vielleicht die virtuelle Kreide an der virtuellen Tafel noch nicht greifen um mit ihr neue Bilder im virtuellen Raum zu zeichnen. Vielleicht können sie sich noch nicht vollständig öffnen, um die Verheißungen des virtuellen Raums zu genießen, wie in einem selbst erwählten Koma, in dem man sein darf, ohne dass man noch die auferlegten Pflichten der realen Existenz in realen Systemen erfüllen muss. – Vielleicht sind die Neulinge noch nicht bereit die Kontrolle abzugeben, aber man darf davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Abtauchen über bestimmte Zeiträume hinweg hoffähig sein wird. - Filme wie AVATAR geben vielleicht schon einen Vorgeschmack darauf, wie es sein wird, und wie real es sich anfühlen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass die Möglichkeiten nicht missbraucht und die Grenzen überschritten werden.
Die Welt der Filme ist schon heute voller Ideen und Visionen für die Metaversen, und das schon lange vor gestern.
Die „Truman Show“ (11/1998), „L.I.S.A, der helle Wahnsinn (8/1985)“, „Die Tribute von Panem“ (3/2012), die „Die Bestimmung“ (04/2014) …ja bis zurück in die Stummfilmzeit und Filmklassikern wie Metropolis (1927) kann man gehen und fragt sich vielleicht für einen Moment: Wie wird sich alles weiterentwickeln? Wer entscheidet, welcher INPUT/ OUTPUT ein positiver Beitrag zur Verbesserung der Welt ist? Sein könnte? Sein soll. - Wer teilt ein in gut und böse? In richtig oder falsch? In sinnvoll oder überflüssig?
Was in den virtuellen Welten alles möglich sein kann weiß man längst aus den Spielewelten. Vielleicht steht man nicht immer hoffnungsvoll und aufgeschlossen dem virtuellen Universum gegenüber, vielleicht ist man skeptisch, vielleicht sind viele Sorgen aber auch unbegründet, vielleicht zu Recht. Was aber, wenn die (smarten) Maschinen, an die der Mensch abgibt, die einzige logische Konsequenz aus all dem vergangenen Leid durch die Geschichte ziehen: Der Mensch muss weg!?
Die Maschine lernt vom Menschen und was auch immer Mensch in die Maschinen eingibt ist Basis zu den Berechnungen für alles, was da noch kommen kann. - Soll. - Wird! – Es ist nur ein Gedankenspiel, aber dieses Gedankenspiel findet man in vielen Künstlerseelen. Schlummernd und kritisch beäugend, einerseits reflektierend, andererseits nach Lösungen und positiven Möglichkeiten sinnend. Auf der discovery art fair bekommt man Ansätze für alles. Vielleicht als Idee zur Unterhaltung, aber Unterhaltung ist nur eine Facette des Ganzen.
Wenn man sich selbst erst einmal nur noch als Human Ressource mit einer Nummer als ID erkannt hat, kann man sich glücklich schätzen in einem demokratischen System zu leben, in dem der Staat für die menschliche Existenz zahlt. Alle Daten über eine Lebensspanne abschöpfend und verwertend für die Modifikation der folgenden Generationen. Und für die Virtual Reality wird weiter geforscht und entwickelt. Und vielleicht wird Mensch eines Tages die reale Welt nicht mehr brauchen, weil man lernt das Atmen zu ersetzen, sich den Tiefseeorganismen assimiliert, oder die geschlechtslose Fortpflanzung analog des Medusen-Korallen-Kreislaufs adaptiert. All das menschliche Leid könnte auf einen Schlag abgeschafft werden, wenn die Urinstinkte gelöscht werden. Vielleicht lauschen Siri und Alexa schon heute den philosophischen Spinnereien in der Praktischen Philosophie und wie die Schachcomputer und Superrechner dieser Welt wird die Künstliche Intelligenz den Menschen aus dem System Erde rausrechnen. – Ihn einfach wegsubstituieren! Wie ein Kernkraftwerk an einem 26. Oder einen Bildungsverkorksten am selben Datum. - Aber auch das ist nur so eine spinnerte Idee eines von zu viel Bildung verwirrten, überbelesenen Geistes, der in der Masse an Fragmenten der Gegenwart den großen Zusammenhang sucht und nicht findet, während alle da draußen zahlenhörig auf MINT schwören, während man sich an Westernhagen erinnert, der da sang: „Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz.“ Und das, als IBM noch fleißig entwickelte, testete und mit (vielleicht) freiwilligen Probanden experimentierte, lange bevor VR, AR, AI, und KI in aller Munde waren und man maximal bei irgendeinem (vielleicht) dampfenden, bewusstseinserweiternden Stoff zusammensaß und über Nirvana oder Wiedergeburt philosophierte. Mit Blick in die Geschichtsbücher und auf die Religionen könnte man einen leichten Anflug von Panik bekommen, aber solange die Sonne noch scheint und die Erde noch überlebenswichtige Grundnahrungsmittel hervorbringt, darf man entspannt einfach nur Mensch sein. Und sich daran erfreuen, dass die Kreativen dieser Welt es schaffen dem Leben noch eine lebenswerte Note zu geben. Und diese bestaunt man dann auf den Kunstmessen, wie der discovery art fair Cologne. Unter anderem.