STROKE ART FAIR München am ersten Mai-Wochenende 2023
Street Art, Live Painting und Gegenwartskunst zeigen bei Sonnenschein all das Gute, das Leib und Seele zusammenhält.
Während überall die Kirschblüte und Blütenpracht anderer Gehölze die Stadt an der Isar durchzieht tanzen die Kinder der Münchner Schickeria in den Mai und hüpfen um die Bäume wie anno dazumal. Die Geschichte des Vergnügungsparks für die „Feinen Leute“ in München wird greifbar auf der Praterinsel in der „Königlich Bayerischen privilegierten Weingeist-, Spiritus-, Likör- und Essigfabrik“, wie auf der Veranstaltungsseite beschrieben. „Charmant und Unique“ sind die Ausstellungshallen. „Zollgewölbe“, „Füllhalle“ und „Wurzelkeller“ sind prall gefüllt mit den kreativen Ideen der Gegenwartskünstler und wer Kunstinfiziert ist darf Form und Farbe verfallen.
Schon seit 2009 kommt man auf seine Kosten und das ein oder andere Kunstwerk, Designobjekt oder anders zugeordnete Kreativprodukt findet hier seine Käufer. Inmitten von „urbanem Lebensgefühl“.
Das Ineinandergreifen von Malerei, Photographie, Illustration, Design, Musik und Mode wird präsentiert und die „Überschneidung, Beeinflussung und Vermischung verschiedenster kreativer Ausdrucksformen“ werden als das „Rückgrat für STROKE“ gesehen, wie auf der Seite der trokeartfair.com zu lesen ist.
Was ist mit denen dazwischen? Oder denen noch tiefer? Gibt es darüber auch noch Wolken? Eher flach und linsenförmig, oder hochauftürmend, wie Cumulustratus Nimbus? Und ritt Potter auf dem Nimbus 2000? - War das schon der neueste Sauger? Für Staub! Also Staubsauger! – Wolkenstaub? Pollenflug? Dust! Duster! Staub! Staubiger! Sandsturm! – Sandsturm und Engelsgetöse! – Nimbus 2000! – Der heißeste Scheiß! Von wann? Das neueste Modell? Oder doch ein älteres? Schon damals. - Modell? – Damals! 1997! Als ein Töpfer rundgedrehtes Verwirbeln aus Stäben von Türmen und Bergen beschwor, zauberhaft fokussierend, gerichtet pulsend, als Strahl in Raum und Zeit! Bevor die zwei Türme fielen. Und der Stein der Weisen hatte 1997 gerufen. Und ruft bis heute. Und ein Gretchen beschwört eine ganze Menschheit, einfach mal nichts zu tun, doch der Mensch kann nicht still sitzen. Nicht ruhig liegen. Kann nicht nichts tun. Muss tun und machen, um sich zu versorgen, zu verpflegen und nicht in den Zwang zu geraten sich verkaufen zu müssen! Zu opfern! Wer genug hat, hat die Wahl. Die Anderen organisieren sich, und die, die ums Überleben kämpfen nehmen sich einfach, was sie haben wollen. … Das wissen auch die, die zu viel haben, und nehmen sich, um noch mehr zu haben. Und dann schreiben Leute Bücher und nennen sie „Der Meisterdieb“ und das Ganze lassen sie dann in Venedig spielen, wo am Lido die Schönen am Strand liegen, die dann von den Künstlern gemalt werden, oder fotografiert, wenn nicht gerade der Markusplatz in den Fluten versinkt, oder die Lagune nach Trockenperioden und Verschlammung stinkt. Wenn dann, alle ZWEI Jahre auf den Weltausstellungen der Bildenden Kunst, den Biennalen gezeigt wird, was alles möglich ist, erinnert man sich an die Hochzeit der Medici.
Ins Netz geschrieben steht sie waren machthungrige Bankiers, skrupellose Politiker und bedeutende Kunstmäzene.
Gleich neben den aufgehängten Geweben, den UNIModen, wird dann noch an das Gewissen appelliert, dass nicht jeder in der Welt Zugang zu freier Bildung hat. Bei ART meets education kann man durch den Erwerb von Fotografien die Benachteiligten in der Welt unterstützen. Kinder, die ohne Hilfe vielleicht nie eine Chance haben würden. Es wahrscheinlich gar nicht erst bis zu einem im Leben tragfähigen Abschluss schaffen würden. - Ein bisschen ist es wie der Aufruf mal wieder über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Aber die Aussage hinter dem Arrangement macht nachdenklich. Ist es das von dem Kind geknipste Foto, mit dem man das Gute bewirkt, da man eine Anerkennung schenkt, die sich jeder so sehr wünscht? Oder ist es nur das Abbild des Kindes, das dazu animiert helfen zu wollen? - Eines Kindes aus der vermeintlich dritten Welt, für die man sich in den christlich geprägten Systemen noch immer verantwortlich fühlt.
Im Zollgewölbe dann entdeckt man neben Julia (vom) Tempel viele Gesichter. Eine immersive Videoarbeit von Attila fesselt den Blick und im Hof wird live eine Frau gemalt, die an die Kunstsammlerin Julia Stoschek erinnert. Eine Frau, die vor allem Kunst aus der Computerspielewelt sammelt.
Die Talente der Kunst sind zahlreich anwesend. Zahlreich, wie Sand am Meer denkt man manchmal, aber Größen wie Joel Moens sind eher außergewöhnlich. Was ist so besonders, so einmalig, dass es lohnt zu beobachten, wie sich die Kunst der Talentierten weiterentwickelt? - Wer hilft, unterstützt, greift unter die Arme, wenn es mal nicht läuft. Wann kommt die Leere, wenn das Geschäft mit der Hoffnung in der Sackgasse endet? Wer schützt die sensiblen Seelen, die der Welt etwas zu sagen haben, aber nicht zu denen ganz oben gehören? Zu den Tops? Wer schafft es auf die Shortlist der Besten? Wer ist mutig genug auch Unbequemes zu zeigen? Findet eine Sprache für das sensible Thema Sex und Ausbeutung, oder für Themen, die nicht jedem zugänglich gemacht werden sollten, aber doch kommuniziert werden müssen? Wie Forschungsergebnisse, die wachrütteln oder Grenzüberschreitungen in IT und Wissenschaft, deren Kontrolle in der KI nicht mehr gewährleistet werden kann. - Wer hat die Augen, vor denen man sich hüten sollte? - Wer gehört zu den Modifizierten, die emotionslos automatisiert wurden, um an Positionen zu handeln, die Gefühle verbieten? Und sind da noch Spuren von Menschlichkeit und Empathie vorhanden, die sich wieder wecken lassen können? Sich noch wachrütteln lassen?