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Zeitenwende in Mannheim

Die Ausstellung "Zeitenwende in Mannheim" 07/2021

„Zeitenwende in Mannheim“ – facettenreich und inspirierend in

Die Zermalmung zwischen den Zahnrädchen. Tanzende Gestalten, brennend, rennend, hetzend, hechelnd, aussehend wie kleine Feuerteufel, ohne Chance je zu entkommen. Lebenstänzer im System.

Griffen die Rädchen nicht ineinander, wären die Tänzer frei. Die Bewegung käme zum Erliegen. Also das Rad am Laufen halten und das Opfer der Tänzer in Kauf nehmen, so scheint es. Wäre nicht doch mal eine Pause gut? Aber was dann? Rast? Ruhe? Erholung?

Peter Frick beschäftigt sich in seinen Werken mit der Frage nach den Völkern dieser Welt und dem Wandel der Gegebenheiten ganz allgemein. Vor allem die Rolle der Frauen im Blick reist er um die ganze Welt und taucht in Farbe, was es ihm wert ist gesehen zu werden. Eine Welt, die verstanden werden will. Die entdeckt werden will. Die nach Lösungen sucht. Die aufbegehrt gegen Ausbeutung und Missbrauch.

Die geistigen Stempel sollen verschwinden. die Einteilung in Rangfolgen von Nationen abgeschafft werden. Die Zukunft kennt Antworten, Lösungsansätze für eine flexible, mobile, elektronisch - digitale Welt, das Warten auf die Umsetzung hält wach.

Der Rest der Welt ist längst an Bord des großen Schiffs, das digital navigiert wird und sich Zukunft nennt und alle haben gelernt mitzuspielen im globalen Spiel. Jeder auf seine eigene Weise und doch zusammen mit dem Rest der Welt. Im Team, wie man es heute nennt, jetzt muss der Schwarm auch schwärmen.

Der Schwarm muss sich als Schwarm erkennen, um die Schwarmintelligenz zu eigenen Gunsten nutzen zu können. Drohenden Gefahren aus den Fehlern der Vergangenheit intelligent begegnen zu können.

Die Gemälde von Peter Frick spiegeln den Zustand der Welt sehr detailliert und eindeutig, manchmal düster und erschreckend, manchmal surreal, manchmal erzählen sie auch einfach nur von Erlebnissen, wie dem schlafenden "Arbeiter", längs unter den Gas- oder Wasserrohren, die nachdenklich machen. Es sind farbenfrohe, bisweilen verspielte, aber immer Neugier weckende Werke.

Neugier weckt auch Birgitt Stengel mit ihren Abstraktionen. Mal wie Begegnungen von Mensch und Alien mit übergroßem Gehirn, dann Blütenzauberwelt, und schließlich das Werk einer Bedrohung aus dem Meer, dargestellt durch einen Riesenfisch, der droht eine Gruppe von Gestalten zu vernichten, hinter der ein Wesen wie ein schützender Engel abschirmt. Der Betrachter ist fasziniert. Ist es wirklich das, was man sieht, oder will das Hirn die Abstraktion nur so sehen?

Dass das Hirn zu bizarren Gedanken in der Lage ist zeigt die Fehl-Interpretation einer Schwarz-Weißfotografie eines Blattes als Fledermaus von Klaus Flachsbarth, nur weil die Form so ähnlich aussieht. Fehlinterpretation? Falschinformation? Illusion? Wahrheit?`Lüge? Falsch? Richtig? - Woran Mensch so manches Mal zu verzweifeln scheint, weil das Hirn hin- und herdenkt, abgleicht, vergleicht, korreliert und interpoliert und am Ende zum hoffentlich allgemeingültig anerkannten richtigen Ergebnis kommt damit wird KI vielleicht keine Probleme haben, weil alles eindeutig definiert sein muss. - Oder hat KI auch Fantasie? - Wie eine Menschenhirn?

Das Hirn und was es denken lässt... auch Rita Maaß App spielt damit. Blau-weiße Abstraktion mit schwarzen Linien und rotem Punkt. Nein rotem Quadrat UND rotem Punkt, und das Ganze über einer Skulptur einer verblichenen, ausgebleichten Koralle. Es wird eine Verbindung geschaffen zur Schieflage des Zustands dieses Planeten.

Die Schieflage tritt in der Kunst immer wieder zutage und zeigt, dass Menschen sich Gedanken machen und Ihren Hinweis auf die relevanten Themen der Zeit geben. Themen, wie der steigende Meeresspiegel, den man zu erkennen glaubt, wenn man ein Triptychon in Blau von Klaus Flachsbarth betrachtet, in dessen Mitte goldene Inseln lagunenblau-türkis umspült werden.

Zwei exotische Damen, oder doch nur eine, als Zwei mit scheinbarem Gegenüber im Spiegel? Und was steckt sie weg? Eine Geldbörse? -Kalt die Mimik, stark die Ausstrahlung, ... Frauen in allen erdenklichen Kulturen, manchmal anmutig oder mit kuriosen Kopfbedeckungen, wie aus fernen Galaxien, ... immer fehlt das Lachen. Das Herz. Wärme. Vielleicht auch nur verborgen unter harter Schale, die wegstecken muss. Ertragen muss. Funktionieren. Wie Androide, wie Roboter, noch menschengemacht zum Menschengefallen, aber irgendwie übermenschlich, ohne Emotion. -Erwartet uns das alle als Ergebnis der Zeitenwende. Dinara Daniels lässt uns nachdenken mit ihren ausdrucksstarken Werken.

Die Ausstellung Zeitenwende der Künstlergruppe "WieArt Rhein-Neckar" in Mannheim ist facettenreich und inspirierend. Sie lädt ein zum Nachdenken und Verharren. Wie immer in der Kunst werden bewegende Themen der Zeit umgesetzt und vielleicht regen sie den ein oder anderen zum Nachdenken an und ebnen den Weg für neue, richtungsweisende Gedanken.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 25.07.21 und hat von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

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