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KiB-Künstler in Bewegung

CRELALA Kunst unterwegs bei der Eröffnung des neuen Standortes der Galerie KiB- Künstler in Bewegung in Darmstadt 07/2021

Einen Einblick über die verschiedensten Kunstwerke und Künstler bekommen Sie in unserem Bericht.

Kunst gegen Leerstand Steigende Mieten und Geschäftskosten haben es den mittelständischen oder kleinen Geschäften in den vergangenen Jahren schwer gemacht und die Verlagerung von Konsum in die Online-Welt hat viele Kleinunternehmer zum Aufgeben im öffentlichen Raum gezwungen. Der Lockdown hat die Geschäftsaufgaben noch begünstigt und Besitzer von Gewerbeimmobilien müssen neue Wege finden, den öffentlichen Raum zu beleben. Wieder zu beleben. Kunst ist eine Antwort, dem Leerstand zu begegnen. Vielleicht kann so, neben den etablierten großen Geschäftsketten, noch eine individuelle, besondere, eigene Note hinzugefügt werden und Vielfalt wieder zum Leben erweckt werden. Vielfalt neu aufleben zu lassen, eine Idee der Künstler in Bewegung in Darmstadt, welche sich seit einigen Jahren kreativ mit Kunst gegen Leerstand bemühen. Ab Juli 2021 ist die Künstlergruppe unter neuer Adresse im Carree Basement (UG), im Durchgang Kaufhof – Luisencenter in einer Galerie vertreten, die seit 02.07 geöffnet ist. Vernissage ist offiziell am 31.07. zum Kennenlernen und Austauschen. KiB, Künstler im Boulevard, seit 2021 Künstler in Bewegung, bewegt.

Wer einkaufen geht ist eingeladen sich vielleicht ein wenig Zeit zu nehmen, und einzutauchen in eine besondere Welt. Eine Welt von 14 regionalen Künstlern, welche ihre Sicht auf Dinge und Welt präsentieren, oder einfach nur besondere Werke für besondere Räume anbieten. Geboten ist Kunst für eine vielleicht ein kleines Stückchen schönere, buntere, bessere Welt. Kunst zum „Welt machen“. „Welt verbessern“. Viel Sonne, viel Licht, viel Leben und einen Ort zum Träumen bietet die kleine Galerie in der KiB. Manch einer mag es „Zeit vertrödeln“ nennen, doch gerade das Zeit vertrödeln bietet den unvergesslichen Moment. Das einmalige Erlebnis. Man kann in fremde Weltanschauungen eintauchen. Oder besser gesagt: ANDERE Weltanschauungen.

- Andere Ansichten betrachten. Andere Aussichten. Oder sich einfach nur davonträumen. Man kann sich davonträumen bei der Betrachtung von Segeljachten in fernen Gewässern, oder Riffansichten. Das tiefe Blau von Gaby Quadt weckt Tiefseefantasien, und ein Eisbär weckt die Erinnerung an den Klimawandel. Das Verschwinden der Eisflächen blitzt vor dem inneren Auge auf und man fühlt sich ermahnt. - Vielleicht. - Vielleicht ist man aber auch einfach nur fasziniert von der Darstellung in tiefem Blau. Einem Meeresblau, Königsblau, das Ruhe vermittelt. Es ist immer wieder ein Wunder, wie gut Kunst Gefühle wecken kann. Das Wundern nicht zu verlieren lädt Kunst ein. Sich selbst zu hinterfragen, die eigene Meinung zu überprüfen, das eigene Wissen, zu beobachten, zu vergleichen und rückzuschließen, oder einfach nur zu staunen und beeindruckt zu sein.

Beeindruckt von Kreativität, Fantasie, Schaffensdrang und Schöpfergeist. Ein Schöpfergeist, wie Jürgen Frick, der detailverliebte Mandalas und märchenhafte Fantasiewelten erschafft, die einen zu ganz neuen Ufern und Planeten aufbrechen lässt. Er ist ein fröhlicher, sympathischer und farbverspielter Künstler und erklärt gerne was hinter seinen Werken steckt. In seinen Arbeiten kommt immer wieder der Zirkel zum Einsatz und die fremden Welten sind wie ferne Galaxien aus Mustern, Formen und farbstarken Wesen, sowie ganz eigene Kreationen von Planeten. Nimmt man sich Zeit und taucht ein in sein Werk gibt es viel zu entdecken. Man fragt sich woher Menschen so viel Fantasie nehmen und woher immer wieder Inspiration und Eingebungen kommen. Ohne Inspiration wäre die Menschheit vielleicht dahingekommen wo sie heute steht. Mensch braucht Inspiration! Manchmal erkennt man die Vorbilder, die der Inspiration dienten. Manchmal wird umkreiert, manchmal neu erschaffen.

Gizella Marosan-Lindig schuf in Anlehnung an das Erbe eines Altmeisters ein neues, kubistisch-futuristisches Werk von einer Geige, oder war es ein Cello (?), das fasziniert. Eigentlich ausgebildete Cellistin und Orchestermusikerin erinnert ihr Gemälde an die Kunst der Zeit vor den großen Kriegen. Etwa hundert Jahre zurück. Vielleicht. Gizella Marosan-Lindig erklärt, dass eine Aufgabenstellung für eine Ausstellung zum Werk inspirierte. Dem Alten etwas Neues hinzuzufügen, etwas Neues zu kreieren und eine Brücke zwischen den Zeiten zu bauen, so die Idee. Das Alte ist kubistisch-futuristisch. Im Futur angekommen (aus Sicht der Altmeister von anno dazumal) ist etwas Neues hinzugekommen. Etwas Fließendes, das den harten Kubismus aufweicht und eine Verbindung in eine andere Dimension schafft. Eine Saite, die sich löst, gehalten von Händen, wie Flügeln, wie kleine Geister, irrlichternd tanzend in der Weite der Zeit, wie ein Licht, das in eine neue Ära leuchtet. Mit Licht und Spiegelung spielt die Künstlerin gern. Wie im Wasser gespiegelt faszinieren kubische Oberflächenreflexionen, die an den Glitch-Style von Georg Pummer erinnern. Ein anderes Werk erinnert an schwertartige, messerscharfe, weiße, tanzende Engel vor drohend rot-blauer Kulisse, auf petrolfarbener, bzw. türkisblauer Fläche, wie ein Berg. Es soll an den Volkstanz der Heimat der Künstlerin erinnern. Man kann es sich vorstellen. Fassungslos steht man vor einem Werk mit demselben Titel. Man hat eine Ahnung, was es bedeuten soll, will nicht fragen, schaut sich hinein, taucht ein, das abstrahierte Gesicht beginnt sich aufzulösen und der Rest bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen. Jeder darf selbst sinnieren und grübeln über das, was man sieht, oder zu sehen glaubt. Die bei CRELALA Kunst online ausstellende Künstlerin legt sich in den gezeigten Arbeiten nicht auf einen Stil fest. Ihre ausgestellten Werke sind ein Querschnitt ihres Könnens. Gizella Marosan-Lindig bietet ein breites Spektrum von Ansichten und abstrahiert eine Gedankenwelt, der es lohnt Aufmerksamkeit zu schenken.

Eine weitere Künstlerin, die man im Carree Basement bestaunen kann ist Svetlana Dudnikova, von der man in eine Märchenwelt entführt wird. Lichtspiegelungen am Meer und brandende Wellen erinnern uns an das Wohlgefühl von Tagen am Meer. Ein kleines Papierschiffchen oder den kleinen Segler (Surfer?) entdeckt man erst beim zweiten Hinschauen. Aber dann verliebt man sich. Gleich ums Eck, links daneben taucht man ein in die Tiefsee unter dem Licht, mit ihrer märchenhaften Zauberwelt von Meerjungfrau, Delfinen, einem glitzernden Kleinfischschwarm, Rochen und vielleicht einem Blauwal. Alles ist verwirbelt, alles kreisend, alles in Bewegung, alles fließt und geht ineinander über. Wer Märchenwelten liebt und (noch) die Gabe zu Träumen besitzt wird Svetlana Dudnikova lieben.

Ähnlich verträumte Meeresansichten und Horizonte mit viel Blau schenkt Monika Schafus. Wer die Erinnerungen an lange Strandspaziergänge an breiten Stränden sanfter Küsten aufrecht erhalten will, sollte unbedingt bei den KiB vorbeischauen. Ton in Ton von Blau, Meer, Weite, Horizont und Himmel und zum Zeichen, welche Kraft die Elemente besitzen, zwei Gruppen Segler dazu, hinterlässt Monika Schafus beim Betrachten ihrer Werke eine tiefe Sehnsucht nach Ferne. Nach der nächsten Reise.

Auf eine ganz andere Reise entführt Herbert Fröhlich. Der bei CRELALA Kunst online ausstellende Künstler nimmt seine Betrachter unter anderem in den Urwald mit, wo tausende von Augen aus Unterholz und Dickicht herausschauen. Fast kann man Kraft der Imagination, sowie des künstlerischen Könnens des Malers die Geräusche des Urwaldes und seiner Bewohner hören und lächelt. Herbert Fröhlichs Werke sind, wie der Name des Künstlers, fast immer fröhlich. In den einzigartigen Stil, unverkennbar „Fröhlich“, muss man erst einmal eintauchen. Die surrealistisch-dadaistischen Szenen von Natur und Fragmenten des Seins zeugen von Humor. Sie spiegeln die Lust an Vielfalt wieder. Die Farbkontraste sind scharf, die Farben intensiv. Bunt ist kein guter Ausdruck hat man von Künstlern gelernt, und doch fällt einem bei Herbert Fröhlich das Wort BUNT ein und es hat definitiv nichts Schlechtes zu bedeuten. Bunte Vielfalt und Frohsinn, ein wenig Mahnung und Aufruf zur Wachsamkeit, wie Leuchtsignale von Ampeln, oder Wegweisern, auf jeden Fall erschafft Herbert Fröhlich besondere, einmalige Werke, denen man durchaus auch mit einem Augenzwinkern begegnen kann.

Augenzwinkern – Zwinkern – Augen … Thema von Ines Gerhardt. Ihre Zeichnungen und Gemälde von Frauen sind besonders und immer wieder spielt sie mit der Irreführung des Sehens. In ihren Werken ist man auf Entdeckungsreise und wird vieles finden, was man so noch nicht betrachtet hat. Nicht bewusst betrachtet hat. Ihre Kunst lehrt uns noch tiefer einzutauchen in das Denken. Sie spielt mit Formen, wie Polygonen, mit Blüten, mit Details und bei allem was man betrachtet überlegt man, sie hätte das Potential eine neue Schule des Sehens zu etablieren.

Ein weiterer Blickfang sind Farbspektakel von Volker Senzel. Abstraktionen der Wirklichkeit. Die Spritzigkeit von Gasladung in einer Flasche beeindruckt ebenso, wie roter Himmel über einer elfenbeinartigen Kuppel, oder vielleicht biosphärischen Glaskuppel, die wie ein Portal in eine andere Welt wirkt. Eine abgerundete angedeutete rot-weiße Landschaft erinnert an ein Werk von DieterLinde bei CRELALA Kunst und wieder stellt man fest, dass das Gehirn immerzu nach Entsprechungen sucht, vergleicht und sich eine eigene Welt zusammenschustert, die wahrscheinlich nur schwer nachvollziehbar ist für all jene, die nicht dieselben Erfahrungen gemacht haben und dieselben Erlebnisse teilen.

Bei Martina Rausch findet man sich in Sonnenuntergangswelten wieder, die zum Beruhigen, Entspannen und Meditieren einladen. Orange, Rot und Gelb sind ihre Farben.

Petronella Adams hinterlässt der Zukunft Blumen, Stühle, Bücher und eine schwarze Katze im Spiegel.

Eva Schlingmann nimmt den Betrachter detailverliebt mit auf Reisen in ferne Länder, wo sie das ganz normale Leben in Straßenszenen darstellt und Fernweh vermittelt.

Ulrike König lockt mit beeindruckenden Segler-Ausschnitten, hart im Wind, vor imaginären Wüstenlandschaften, und dazu ein perfektes Esszimmer-Duett mit Zitrone und Spitzpaprika. Eine mediterran anmutende Stadtfantasie unter bizarr grünlich-gelbem Nachthimmel verlangt nach einem zweiten Blick. Das Spiel mit Licht und Schatten nimmt den Betrachter mit auf Reise und weckt die Fantasie, welche sich schon Geschichten ausdenkt zu den Szenen, die sich hinter den Fenstern abspielen könnten.

Last, but not least, wird die Ausstellung bereichert durch die Skulpturen von Harald Hertel. In der Mitte des Raumes ein offener Kubus, mit einem Ball aus blauem Glas in der Mitte. - Ein Planet? - Eingebunden in die Matrix? Das Werk fasziniert. - Zieht magisch an. - Begeistert. - Begeistert, wie auch die leeren Torsi und gefallenen Hüllen aus Bronze. Netzwerke, wie gewebte Haut aus Metall, denen nur noch Leben eingehaucht werden muss. Kettenhemden, denkt man so, im Raum verteilte Kettenhemden. Körperhüllen. Dann schweift der Blick zu einem Arrangement der Harmonie.

Ein Arrangement von Mohnblumen in einer Vase, was eigentlich unmöglich ist, da Mohnblumen in einer Vase nicht lange halten werden, wenn man sie nicht besonders präpariert, also ein Arrangement von Mohnblumen in einer Vase von Elena Leikina leuchtet dem Betrachter entgegen, über zwei gezeichneten Händen, wie Hände eines „Schaffers“, mit den Handrücken zueinander gewandt. Kein Spiegel dazwischen. Keine Spiegelung von Händen. Zwei Hände, vielleicht von zwei Menschen, nebeneinander. Oder doch unabhängig voneinander? Beliebig ausgewählt gezeichnet? - Warum diese Anordnung. Dieses Bild gräbt sich ins Gedächtnis. Dieses Bild wird bleiben. Ein Mohnblumenarrangement in einer Vase. Die Farben in vollkommener Perfektion aufeinander abgestimmt. Man lächelt leise, sagt wortlos DANKE, verbeugt sich im Geiste und hat wieder einen magischen Moment für die Ewigkeit im Gedächtnis geschenkt bekommen.

www.kib-art-online.de – HINGEHEN lohnt sich! – Vernissage am 31.07.2021 ab 14:00 Uhr

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